Jugend ohne Arbeit und Chancen
In der Altersgruppe 15 bis 24 Jahre stehen Jugendliche weltweit vor großen Arbeitsmarktherausforderungen und die Corona Pandemie hat die Situation nochmals verschärft.
Schon die frühe Kindheit ist ausschlaggebend dafür, welche Chancen Heranwachsende später am Arbeitsmarkt und somit auch im Leben haben. Besuchen Mädchen und Buben eine Schule, werden ihnen Türen geöffnet, fehlende Bildung schließt diese von vornherein. Denn ohne Grundkenntnisse in etwa der Landessprache und Mathematik ist es äußerst schwierig eine Ausbildung zu beginnen, geschweige denn einem Beruf nachzugehen. Fehlt die Schulzeit und dementsprechend die Bildung ist es sehr schwer, dieses Defizit zu einer späteren Zeit komplett nachzuholen. Menschen, denen der Schulbesuch verwehrt blieb, leben dadurch öfter in Armut, ohne Ausweg auf eine Besserung. Millionen von jungen Menschen befinden sich zurzeit weder in einer Bildungseinrichtung, noch in einer Beschäftigung, in Trainings oder Ausbildung und bilden so die Gruppe der sogenannten NEETs (Not in Education, Employment or Training). Überdurchschnittlich stark betroffen sind Mädchen und junge Frauen. Im Durchschnitt hatte 2020 fast jede/r Vierte in der Altersgruppen 15 bis 24 Jahre (23,3 Prozent) einen NEET-Status. Doch auch eine durchlaufene Bildungszeit sichert keine Anstellung oder erfolgreiche Selbstständigkeit. Insgesamt rund 73 Millionen (aus-)gebildete junge Frauen und Männer im besagten Alter haben keine Arbeit. Jugendarbeitslosigkeit ist zwar ein weltweites Problem, 90 Prozent der Betroffenen leben aber in Ländern des globalen Südens.
Ob Jugendliche zur Schule gehen, eine Ausbildung absolvieren oder arbeiten, hat wichtige Auswirkungen auf zukünftiges Wirtschaftswachstum, Entwicklung und Stabilität. Wenn Jugendarbeitslosigkeit übersehen wird, kann sie erhebliche und ernsthafte soziale Auswirkungen haben. - UNICEF
Seit 2019 ist die Anzahl der Jugendlichen ohne gesicherten Arbeitsplatz nochmals gestiegen, hält die ILO fest. Der ausschlaggebende Grund dafür war die Corona-Pandemie. Junge Menschen verzeichneten in dieser Zeit einen prozentual viel höheren Verlust an Beschäftigung als Erwachsene. Die International Labour Organization betont in ihrem Bericht 'Global Empolyment Trends for Youth 2022', dass die Krise die allgemeine und berufliche Bildung und Beschäftigung junger Menschen tiefgreifend gestört hat. In der Folge wird es Betroffenen noch schwieriger gemacht einen Job zu finden, erfolgreich von Bildung beziehungsweise Ausbildung in einen Beruf zu wechseln, sich weiterzubilden oder ein Unternehmen zu gründen. Junge Frauen und Männer sind somit überproportional von den Folgen der COVID-19 Pandemie betroffen. Das Tempo der Erholung ist im Vergleich zum Bereich des Arbeitsmarktes für Erwachsene, langsamer. Länder mit niedrigen Einkommen werden Statistiken zufolge noch länger brauchen, um das Vorkrisenniveau zu erreichen.
Nicht zu vergessen sind neben arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen jene, welche einem sehr schlecht bezahlten Job nachgehen. Rund 123 Millionen junge Frauen und Männer arbeiten zwar, leben aber trotzdem in Armut.
Nicht zu vergessen sind neben arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen jene, welche einem sehr schlecht bezahlten Job nachgehen. Rund 123 Millionen junge Frauen und Männer arbeiten zwar, leben aber trotzdem in Armut.
Zukunft mit Herausforderungen
In Österreich sind etwa 25.000 junge Menschen arbeitslos. Hinsichtlich der kommenden Pensionswelle der "Baby Boomer" - daher jene rund 1,9 Millionen Personen der geburtenstarken Jahrgänge von 1956 bis 1969, die in den kommenden Jahren den Arbeitsmarkt verlassen - sollte alles daran gesetzt werden besagte Jugendliche in das Berufsleben zu führen. Schon jetzt klagen Unternehmen über Fachkräftemangel, Arbeitnehmer*innen verzeichnen in einigen Branchen sehr viele Überstunden und Aufträge werden verschoben oder nicht angenommen. Zudem werden neue Arbeitsplätze in Sektoren wie etwa grüner Energie oder Pflege relevant, die es zu besetzen gilt. Die Berufe müssen für Jugendliche, die vor einer Ausbildungsentscheidung stehen, attraktiv gemacht werden - etwa durch Jobsicherheit, angemessene Bezahlung und gute Work-Life-Balance.
In Entwicklungsländern sollte der Fokus darauf liegen, die Bildungschancen der nächsten Arbeitsgeneration zu sichern und zu verbessern, um den jungen Frauen und Männern ein unabhängiges, selbstständiges Leben ohne Armut zu ermöglichen. Eine Investition in die Jugend bedeutet auch eine Investition in die Nation und somit Zukunft des Landes.
Für alle Länder ist es zusammengefasst sehr wichtig die Bildung für Kinder und Ausbildungen für Jugendliche langfristig zu stärken, um die Wirtschaft voranzutreiben und mit den Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte zurecht zu kommen. Die Krise hat in diesem Bereich die Notwendigkeit im Arbeitsfeld unterstrichen, das Augenmerk mehr auf junge Fachkräfte zu richten und gegen die Jugendarbeitslosigkeit vorzugehen.
In Entwicklungsländern sollte der Fokus darauf liegen, die Bildungschancen der nächsten Arbeitsgeneration zu sichern und zu verbessern, um den jungen Frauen und Männern ein unabhängiges, selbstständiges Leben ohne Armut zu ermöglichen. Eine Investition in die Jugend bedeutet auch eine Investition in die Nation und somit Zukunft des Landes.
Für alle Länder ist es zusammengefasst sehr wichtig die Bildung für Kinder und Ausbildungen für Jugendliche langfristig zu stärken, um die Wirtschaft voranzutreiben und mit den Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte zurecht zu kommen. Die Krise hat in diesem Bereich die Notwendigkeit im Arbeitsfeld unterstrichen, das Augenmerk mehr auf junge Fachkräfte zu richten und gegen die Jugendarbeitslosigkeit vorzugehen.
Projekte zum Thema
Die Hilfsorganisation Jugend eine Welt arbeitet mit lokalen Partnerorganisationen in Ägypten zusammen, um arbeitslosen Jugendlichen in Kairo und Alexandria eine Berufsausbildung zu ermöglichen.
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Das Programm von Caritas Österreich im Westbalkan (Albanien, Kosovo, Bosnien & Herzegowina) zielt darauf ab Beschäftigungsmöglichkeiten für Mädchen und Jungen im Alter von 15 bis 30 Jahren zu generieren.
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Hilfswerk International setzt ein Projekt in Tunesien um, welches junge Unternehmer*innen in den Regionen Tataouine, Medenine und Kebili stärkt.
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