Was Spender*innen in Österreich bewegt
Der Jahrsbericht des Fundraising Verband Austria berechnet einen Rückgang an Spenden, gibt aber neue Einblicke in die Spendenmentalität der Österreicher*innen.
Seit Jahren ist das Spendenaufkommen in Österreich kontinuierlich gestiegen. Trifft die vom Fundraising Verband Austria errechnete Gesamtsumme an Spenden für 2017 zu, ist dieser Aufwärtstrend nun gebrochen worden. Während die Österreicher*innen im Jahr 2016 stolze 640 Millionen Euro spendeten, sollen es im vergangenen Jahr nur noch 630 Millionen Euro gewesen sein.
Spendenabsetzbarkeit neu verunsichert Spender*innen
Mögliche Auslöser für den Rückgang sind schnell zu identifizieren. Einerseits kommen immer weniger Flüchtlinge nach Österreich. In der Folge verliert das Thema an Aktualität und die große Welle der Solidarität sinkt. Zudem gelten seit Beginn 2017 neue Regelungen bei der Spendenabsetzbarkeit, die zusätzlichen bürokratischen Aufwand für Spender*innen und begünstigte Organisationen bedeuten. Nachdem in Österreich fast jeder dritte Spendeneuro steuerlich abgesetzt wird, spielt dieses Thema eine große Rolle für das Spendenverhalten.
Ein Anstieg ist allerdings bei der Anzahl an Organisationen zu verzeichnen, deren Spenden absetzbar sind. Mit 1.232 Non-Profit-Organisationen sind es im Jahr 2017 um 46 NPOs mehr als im Vorjahr. Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der Organisationen, die das Österreichische Spendengütesiegel tragen. Das sind derzeit 264 Organisationen (Stand 12.2.2018).
Ein Anstieg ist allerdings bei der Anzahl an Organisationen zu verzeichnen, deren Spenden absetzbar sind. Mit 1.232 Non-Profit-Organisationen sind es im Jahr 2017 um 46 NPOs mehr als im Vorjahr. Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der Organisationen, die das Österreichische Spendengütesiegel tragen. Das sind derzeit 264 Organisationen (Stand 12.2.2018).
Einblick in die Spendenmentalität
Was stabil bleibt, sind die Zwecke, für die in Österreich gespendet wird. Die Ergebnisse einer Public Opinion Umfrage aus 2016 bestätigen die beliebtesten Spendenthemen der Österreicher*innen. Demnach spenden 29 Prozent der Befragten vorwiegend für Kinder, 24 Prozent für Tiere und 18 Prozent für Katastrophenhilfe im Inland. Flüchtlinge, Verfolgte und Kriegsopfer im Ausland sind mit sieben Prozent trotz abnehmender Brisanz der Flüchtlingsthematik ein wichtiges Spendenthema.
Auch bei den Spendenmotiven sind ähnliche Standpunkte wie in den Vorjahren zu erkennen. Ausschlaggebend dafür, dass gespendet wird, sind Punkte wie Sympathie der Organisation gegenüber, Betroffenheit, berührende Einzelschicksale und die Sicherheit, dass die Spende ankommt. Letzterer Punkt spiegelt sich auch in den Gründen wider, warum manche Österreicher*innen nicht spenden. Hier spielt neben der finanziellen Belastung die Kritik eine Rolle, dass in vielen Organisationen zu viel Geld verloren ginge und in der Folge zu wenig bei den Bedürftigen ankomme.
Auch bei den Spendenmotiven sind ähnliche Standpunkte wie in den Vorjahren zu erkennen. Ausschlaggebend dafür, dass gespendet wird, sind Punkte wie Sympathie der Organisation gegenüber, Betroffenheit, berührende Einzelschicksale und die Sicherheit, dass die Spende ankommt. Letzterer Punkt spiegelt sich auch in den Gründen wider, warum manche Österreicher*innen nicht spenden. Hier spielt neben der finanziellen Belastung die Kritik eine Rolle, dass in vielen Organisationen zu viel Geld verloren ginge und in der Folge zu wenig bei den Bedürftigen ankomme.
Wer wenig hat, gibt mehr
Während viele Nicht-Spender*innen angeben, sich eine Ausgabe für wohltätige Zwecke nicht leisten zu können, zeigen Steuerdaten von 2015 einen interessanten Zusammenhang zwischen Einkommen und Spendenhöhe. Je kleiner das Jahreseinkommen, desto größer der Anteil an Spendenausgaben. Während Menschen mit einem Einkommen unter 20.000 Euro im Verhältnis 1,41 Prozent ihres Einkommens spendeten, gaben Spitzenverdiener*innen mit 100.000 bis 500.000 Euro Jahreseinkommen nur 0,39 Prozent ihres Verdienstes an gemeinnützige Organisationen ab.
Dass Menschen die weniger wohlhabend sind, ein stärkeres Engagement für Bedürftige zeigen, kann auch in einem größeren Rahmen beobachtet werden. Mit dem Global Giving Index analysiert die Charities Aid Foundation das globale Spendenverhalten. Dabei werden aber nicht nur Geldspenden, sondern auch Freiwilligenarbeit und Hilfsbereitschaft Fremden gegenüber erhoben. Die Plätze eins bis drei dieses Rankings nehmen Myanmar, Indonesien und Kenia ein. Erst im Anschluss folgen reiche Länder wie Neuseeland, die USA und Australien.
Dass Menschen die weniger wohlhabend sind, ein stärkeres Engagement für Bedürftige zeigen, kann auch in einem größeren Rahmen beobachtet werden. Mit dem Global Giving Index analysiert die Charities Aid Foundation das globale Spendenverhalten. Dabei werden aber nicht nur Geldspenden, sondern auch Freiwilligenarbeit und Hilfsbereitschaft Fremden gegenüber erhoben. Die Plätze eins bis drei dieses Rankings nehmen Myanmar, Indonesien und Kenia ein. Erst im Anschluss folgen reiche Länder wie Neuseeland, die USA und Australien.
Internationaler Vergleich
Ein Blick zurück auf die Spendensummen, die der Fundraising Verband erhoben hat, zeigt, dass Österreich im europäischen Vergleich im Mittelfeld liegt. In Europa kommen die meisten Spenden pro Person mit 250 Euro im Jahr aus Großbritannien. Im Ranking folgt die Schweiz mit 197 Euro. In Österreich werden durchschnittlich 74 Euro pro Person im Jahr an gemeinnützige Organisationen gespendet.