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Von Fasten, Almosen und Nächstenliebe

Die Fastenzeit leitet nicht nur das wichtigste christliche Fest ein. Für viele ist es eine Zeit des Verzichts, der Besinnung auf Wesentliches. Wir haben sieben Möglichkeiten zusammengestellt, mithilfe derer wir nicht nur uns selbst sondern auch unserem sozialen Umfeld, bedürftigen Menschen und der Umwelt etwas Gutes tun können.
40 Tage der Askese und Buße, des intensiven Betens, der Teilnahme an Gottesdiensten und Andachten. Dieser strengen Auslegung der Fastentradition folgen wohl die wenigsten Christen unserer Gesellschaft. Wer es nicht ganz so streng nimmt, hält sich jedoch gerne an eine der zahlreichen Empfehlungen: Gesinnung zu mehr Nächstenliebe, vermehrtes Geben von Almosen, Verzicht auf Fleisch oder gewisse Genussmittel.

Selbstverständlich geht es nicht darum, sein Leben im Rahmen der 40-tägigen Fastenzeit vollends umzukrempeln. Durch einen bewussteren Umgang mit alltäglichen und oft selbstverständlich gewordenen Dingen können wir jedoch auf die eine oder andere Sache verzichten und damit bestenfalls auch anderen eine Freude bereiten.
Eine Lehrerin erklärt einem ihrer Schüler etwas an seinem Schreibpult.
Ehrenamtliches Engagement: Eine der zahlreichen Möglichkeiten, in der Fastenzeit etwas Gutes zu tun – für sich und andere. © DFID - UK Department for International Development

40 Tage – 7 Aktionen

 
  1. Ausgeh-Fasten: kein Restaurant, Café, Club, etc. (Spenden & Soziales)
Viele von uns besuchen mehrmals wöchentlich Gastronomiebetriebe wie Restaurants, Cafés und Bars. Wenn wir nur für eine Woche darauf verzichten, stattdessen mit unseren Liebsten gemeinsam Abendessen kochen, können wir einen mehr oder minder großen Betrag sparen und diesen an einen gemeinnützigen Verein spenden.
 
  1. Laster-Fasten: kein Kaffee, keine Zigaretten, Süßigkeiten, etc. (Spenden & Gesundheit)
Eine der beliebtesten Fastenaktionen ist der Verzicht auf Genussmittel. Durch das mindestens einwöchige Absehen von Kaffee, Süßigkeiten, Zigaretten, Fleisch oder Alkohol schonen wir nicht nur unsere Gesundheit, wir können auch in diesem Fall Geld sparen, das wir somit einem guten Zweck zukommen lassen können.
 
  1. Konsum-Fasten: keine Kleidung oder Sonstiges shoppen (Spenden)
Eine weitere Möglichkeit, für einen gewissen Zeitraum auf eine schlechte Angewohnheit zu verzichten, ist das Konsum-Fasten. Oft nehmen wir nur bedingt wahr, wieviel wir tagtäglich einkaufen, ohne diese Dinge eigentlich wirklich zu benötigen. Hauptsächlich sind es Kleidungsstücke, aber auch Technikprodukte, Interieur und dergleichen werden speziell durch den Onlineshopping-Zuwachs immer häufiger und leichtfertiger erstanden. Eine Woche Shopping-Verzicht ermöglicht uns bestimmt, den einen oder anderen ersparten Euro an eine NGO zu spenden.
 
  1. Mobilität-Fasten: kein KFZ, keine U-Bahn, etc. (Gesundheit, Umwelt & evtl. Spenden)
Eine Woche lang auf das Auto verzichten? Nicht mit dem Bus oder der Straßenbahn fahren und stattdessen zu Fuß gehen oder auf das Fahrrad zurückgreifen? Für jeden, für den das möglich erscheint, ergibt sich nicht nur ein gesundheitlicher Vorteil, auch die Umwelt profitiert und mit dem Ersparten kann erneut ein karitativer Zweck unterstützt werden.
 
  1. Technik-Fasten: kein Handy, PC, Tablet, TV (Gesundheit & Soziales)
Diese Fastenvariante zählt ebenfalls zu den bekannteren aber wohl auch zu den schwierigsten. Sieben Tage lang kein Radio und TV – für viele wahrscheinlich noch am ehesten umsetzbar. Auf PC, Notebook und Tablet verzichten – machbar, das berufliche Umfeld selbstverständlich ausgenommen. Aber für eine Woche kein Smartphone – daran scheitern wohl die Allermeisten. Wer diese Herausforderung annimmt, tut seiner Gesundheit aber auch seinem sozialen Umfeld einen Gefallen – vorausgesetzt auch dieses übt sich in Verzicht.
 
  1. Freizeit-Fasten: ein Stück seiner Zeit für Gemeinnütziges opfern (Spenden & Soziales)
Viele von uns kennen es: man wollte sich schon länger mal ehrenamtlich engagieren, aber die Zeit hat es nicht zugelassen oder der passende Moment war einfach nicht da. Nun könnte der richtige Zeitpunkt sein. Von der Woche, in der mindestens einer gemeinnützigen Tätigkeit nachgegangen wird, profitieren nicht nur die Menschen, denen wir damit helfen, sondern freilich auch wir selbst.
 
  1. Besitz-Fasten: Besitztümer wie Kleidung oder Möbel spenden (Spenden)
Die letzte und wohl jene Möglichkeit, die sich für einige vermutlich am einfachsten umsetzen lässt. Das Aussortieren von Dingen, die wir nicht mehr benötigen, die jedoch für andere noch brauchbar sind. Eine Woche, in der wir mindestens einen Tag finden, um unser ganzes Hab und Gut durchzuforsten und Kleidungsstücke, Möbel oder Technikgeräte an Sozialorganisationen zu spenden (Vorsicht: sich immer zuerst über den aktuellen Bedarf erkundigen, besonders bei sperrigen Möbelstücken).
Familienfasttag.jpg
© Walter Grösel

Fastenaktionen von Spendenorganisationen

Zum Abschluss möchten wir noch auf einige NGOs und ihre eigenen speziellen Aktionen zur Fastenzeit hinweisen: