Jedem und jeder ein Dach über dem Kopf
Staatlich geförderte Notunterkünfte nehmen häufig nur Menschen mit österreichischer Staatsbürgerschaft auf, bloß im Winter stehen sie allen offen. Anfang der 1990er waren diese Auflagen noch viel strenger, weshalb 1992 das VinziNest und damit die zweite Einrichtung der VinziWerke in Österreich gegründet wurde. Bis zu 80 Männer egal welcher Herkunft haben in der Unterkunft in der Grazer Innenstadt Platz.
In Anlehnung an das VinziNest wurde 2006 im selben Gebäudekomplex das VinziSchutz mit dem Leitsatz "Frauen Schützen Frauen" gegründet. Das Haus bietet an 365 Tagen im Jahr bis zu 24 ausländischen Frauen – meist Romnija aus der Slowakei, Ungarn, Rumänien oder Bulgarien – Zuflucht.
2015 folgte die Öffnung der Einrichtung VinziHerz für Familien mit Migrationshintergrund. Als erste Notschlafstelle für ausländische Familien in Graz, die gemeinsam eine Unterkunft suchen, bietet die Notherberge 40 Schlafplätze. "Kinder können bis ins Einschulungsalter mitgebracht werden", betont der Verein.
Im VinziSchutz, VinziNest und VinziHerz erhalten Schutzsuchende ein Abendessen und können die Sanitäranlagen nutzen. Freiwillige Mitarbeiter*innen kümmern sich um die sozialen Bedürfnisse der Gäste und die mobile Marienambulanz bietet einmal pro Woche medizinische und pflegerische Versorgung an. Das VinziSchutz hat täglich von 15 Uhr bis sieben Uhr morgens geöffnet, das VinziNest öffnet seine Türen zur gleichen Zeit.