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Verwüstungen in Beirut

Verheerende Explosionen im Libanon versetzen das Land in einen Ausnahmezustand. Internationale Hilfe und Zusammenarbeit ist gefragt.
Rauch steigt von Gebäuden auf.
Zuerst Rauch, dann die Explosionen. Über 4000 Menschen wurden durch die Detonationen verletzt. © Olga Oginskaya / Pixabay
Dienstag 04.08.20: Kurz nach 18 Uhr zeigen Nachrichtensender weltweit Bilder der katastrophalen Explosionen in Beirut. Die Aufnahmen bilden gewaltige Rauchschwaden ab, gefolgt von den zerstörerischen Detonationen. Angeblicher Ort des Geschehens ist ein Lagerhaus am Hafen der Hauptstadt Libanons. Etwa 2.700 Tonnen Ammoniumnitrat, ein Salz aus Ammoniak und Salpetersäure, welches für die Herstellung von Kunstdünger und auch für Sprengmittel verwendet wird, seien laut Ministerpräsident Hassan Diab explodiert. Die Ursache ist noch unklar. Tausende Verletzte, eine Stadt in Trümmern und eine ängstliche Bevölkerung sind die Folgen. Libanons Präsident Michel Aoun rief infolgedessen den zweiwöchigen Notstand aus.

Das Ausmaß der Zerstörung ist kaum fassbar. Schätzungen zufolge sind bis zu 300.000 Menschen obdachlos und die Zahl der Toten und Verletzten steigt seit Beginn der Bergungsarbeiten immer weiter. Bislang kamen über 130 Menschen ums Leben und etwa 5.000 erlitten Verletzungen, berichtet das Libanesische Rote Kreuz. (Stand 06.08.20, 10 Uhr) Die Helfer*innen sind maßlos überfordert, die Krankenhäuser der Stadt überfüllt. Blutspenden werden laufend benötigt. Notfallteams, Rettungswagen und Freiwillige des Libanesischen Roten Kreuzes helfen in der ganzen Stadt und sorgen für die medizinische Versorgung der Verletzten. Höchste Priorität zur jetzigen Zeit sei die Suche nach Überlebenden in den Ruinen der Küstenstadt.

Internationale Hilfe

Die Katastrophe versetzt das durch die Wirtschafts- und auch Corona-Krise geschwächte Land in einen weiteren Ausnahmezustand. Der Schaden beläuft sich auf Milliardenhöhe. Direkte Nachbarländer, europäische und arabische Staaten boten umgehend medizinische und humanitäre Hilfe an.

Projekte des ÖRK

In einem langfristigen Projekt unterstützt das Österreichische Rote Kreuz das Krisengebiet fortlaufend. Mit der Spendenaktion "500 Blutspendebeutel für den Libanon" soll die, vor allem jetzt auch wichtige, Blutversorgung sichergestellt werden. Schon mit einer Spende ab 5 Euro kann geholfen werden.

Zusätzlich ruft das ÖRK unter dem Kennwort "Hilfe im Libanon" zu Spenden auf, um das Libanesische Rote Kreuz unterstützen zu können.

Nothilfe von SOS-Kinderdorf

SOS-Kinderdorf möchte vor allem Kinder und Familien in der betroffenen Region unterstützten. "Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Wir werden Notunterkünfte errichten, die Versorgung von Familien, die bei der Explosion alles verloren haben, sicherstellen und psychologische Hilfe leisten, wenn nötig", betont Arsanios Dirani, Präsidentin von SOS-Kinderdorf im Libanon. Dafür bittet die Hilfsorganisation um Spenden unter dem Kennwort "Nothilfe Libanon".

Unterstützung durch Diakonie Katastrophenhilfe

Die Hilfsorganisation unterstützt die langjährige lokale Partnerorganisation IOCC bei der medizinischen Nothilfe. Krankenpfleger*innen, Ärzt*innen und Sozialarbeiter*innen kümmern sich um verletzte Menschen vor Ort, zusätzlich wird eine Suppenküche errichtet, um Betroffene mit warmen Mahlzeiten zu versorgen. In den kommenden Tagen soll auch mit dem Wiederaufbau der Unterkünfte gestartet werden. Dafür bittet die Diakonie Katastrophenhilfe unter dem Kennwort "Nothilfe Libanon" um Spenden.

Hilfeleistungen der Caritas

Auch die Caritas und ihre lokalen Partner - wie etwa Caritas Libanon - bieten Hilfe für betroffene Menschen in Form von Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Hygienematerial und anderen Nothilfegütern an. Zusätzlich kümmert sich die Hilfsorganisation um psychologische Unterstützung und eine sichere Unterbringung der Menschen. Unter dem Kennwort "Libanon – Nothilfe nach Explosion“ kann für die Hilfeleistungen von Caritas gespendet werden.

Schnelle Hilfe von UNICEF Österreich

Der Aufbau von Nothilfeunterkünften und sanitären Anlagen, die Ausgabe von Lebensmitteln, Trinkwasser, Matratzen, Decken, Handtüchern und Wasch-Sets, psychologische Betreuung und Wiederaufbauhilfe für Schulen und Gesundheitszentren - UNICEF reagiert vielseitig und flexibel auf die Bedürfnisse vor Ort und passt die Hilfe laufend an. Unter dem Kennwort "Nothilfe Libanon" können die Projektaktivitäten unterstützt werden.

Humanitäre Hilfe von Hilfswerk International

"Die wichtigsten Getreidereserven als auch medizinische Vorräte befanden sich im Hafen bzw. in der Nähe davon", so Hilfswerk International. Die Zerstörung des Hafens führt infolge zu einem "massiven Mangel an Grundmaterialien." Die Unterstützung der Hilfsorganisation konzentriert sich deswegen auf die Versorgung der Opfer mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln. Spenden werden unter dem Kennwort "Hilfe für Beirut" gesammelt.

Lebensmittelpakete von CARE Österreich

Die Hilfsorganisation verteilte bis jetzt im stark betroffenen Bezirk Achrafieh Nahrungsmittel an betroffene Menschen. Neben der weiteren Ausgabe von Lebensmittel-Hilfspaketen an vor allem Ältere, Frauen und Mädchen sowie Menschen mit speziellen Bedürfnissen, möchte CARE Österreich die Hilfe in Form von psychosozialer Unterstützung und Hygienekits erweitern. Unter dem Kennwort "Katastrophenhilfe" kann für die Arbeit der NGO gespendet werden.

Medizinische Hilfe durch Ärzte ohne Grenzen

Innerhalb von Stunden erreichten tausende schwerverletzte Menschen die umliegenden Krankenhäuser in Beirut. Doch die Spitäler sind schwer überlastet, die Medikamente und das Material für die medizinische Versorgung reichen nicht aus. Ärzte ohne Grenzen versucht deswegen das medizinische Personal vor Ort personell und logistisch bei der Versorgung der Verletzten zu unterstützen. Die Arbeit der Mitarbeiter*innen kann durch eine allgemeine Spende unterstützt werden.

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