Ute Bock
Der Verein stellt in Wien lebenden Asylwerber*innen Wohnungen zur Verfügung.
"Da der Staat seiner Verpflichtung nicht nachkommt, gibt es in Österreich nach wie vor viele Flüchtlinge, die von Obdachlosigkeit bedroht sind oder bereits auf der Straße leben. Für diese Menschen ist Frau Bock zugleich die erste Adresse und letzte Hoffnung", hieß es einst auf der Vereins-Website.
"Grauhaarig und meist gewandet in Strickjacke, ist die Bock die Antithese zum eitlen Charity-Zirkus", charakterisierte sie diestandard.at: "die Hautevolee der Hilfsbereitschaft ist ihr fremd."
Als Angestellte der Stadt Wien arbeitete Ute Bock seit 1969 als Erzieherin im Gesellenheim Zohmanngasse in Wien-Favoriten, einem Wohnheim und einer Notschlafstelle für junge Männer aus ganz Österreich, deren Arbeitsstätte in Wien lag. In den 1990ern kamen auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Kriegsgebieten, die in Österreich um Asyl ansuchten, in die Zohmanngasse.
Österreichweit bekannt wurde Ute Bock 1999 durch die "Operation Spring", einer großangelegten Aktion der österreichischen Polizei gegen den organisierten Drogenhandel, bei der erstmals der "große Lauschangriff" eingesetzt wurde. Dabei wurden über 100 Männer afrikanischer Herkunft festgenommen, 21 in Bocks Heim in der Zohmanngasse. Der Polizei wurde nach der Razzia vorgeworfen, mit übertriebenen Mitteln vorgegangen zu sein. So wurden bei der Hausdurchsuchung in der Zohmanngasse 47 Türen beschädigt, wie der damalige Innenminister Ernst Strasser (ÖVP) im Parlament erklärte.
Ute Bock wurde wegen Bandenbildung und Drogenhandels angezeigt und kurzfristig vom Dienst suspendiert. Die Anklage gegen Bock wurde fallengelassen, die Suspendierung aufgehoben, aber die Gemeinde Wien verbot Ute Bock, afrikanische Asylwerber weiterhin in ihrem Heim unterzubringen.
Daraufhin organisierte sie private Wohngemeinschaften für Asylwerbende, 2002 nach ihrer Pensionierung entstand der Ute Bock Verein - Wohn- und Integrationsprojekt. Im Jänner 2018 verstarb die engagierte Flüchtlingshelferin im Alter von 75 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit im Ute-Bock-Haus in Wien.
"Grauhaarig und meist gewandet in Strickjacke, ist die Bock die Antithese zum eitlen Charity-Zirkus", charakterisierte sie diestandard.at: "die Hautevolee der Hilfsbereitschaft ist ihr fremd."
Als Angestellte der Stadt Wien arbeitete Ute Bock seit 1969 als Erzieherin im Gesellenheim Zohmanngasse in Wien-Favoriten, einem Wohnheim und einer Notschlafstelle für junge Männer aus ganz Österreich, deren Arbeitsstätte in Wien lag. In den 1990ern kamen auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Kriegsgebieten, die in Österreich um Asyl ansuchten, in die Zohmanngasse.
Österreichweit bekannt wurde Ute Bock 1999 durch die "Operation Spring", einer großangelegten Aktion der österreichischen Polizei gegen den organisierten Drogenhandel, bei der erstmals der "große Lauschangriff" eingesetzt wurde. Dabei wurden über 100 Männer afrikanischer Herkunft festgenommen, 21 in Bocks Heim in der Zohmanngasse. Der Polizei wurde nach der Razzia vorgeworfen, mit übertriebenen Mitteln vorgegangen zu sein. So wurden bei der Hausdurchsuchung in der Zohmanngasse 47 Türen beschädigt, wie der damalige Innenminister Ernst Strasser (ÖVP) im Parlament erklärte.
Ute Bock wurde wegen Bandenbildung und Drogenhandels angezeigt und kurzfristig vom Dienst suspendiert. Die Anklage gegen Bock wurde fallengelassen, die Suspendierung aufgehoben, aber die Gemeinde Wien verbot Ute Bock, afrikanische Asylwerber weiterhin in ihrem Heim unterzubringen.
Daraufhin organisierte sie private Wohngemeinschaften für Asylwerbende, 2002 nach ihrer Pensionierung entstand der Ute Bock Verein - Wohn- und Integrationsprojekt. Im Jänner 2018 verstarb die engagierte Flüchtlingshelferin im Alter von 75 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit im Ute-Bock-Haus in Wien.
Betreuen, begleiten, beraten
Seinen Hauptsitz hat der Verein heute wieder in der Zohmanngasse. Das ehemalige Heim wurde 2008 von Hans Peter Haselsteiners Concordia-Stiftung gekauft und wird dem Verein als Bittleihe überlassen. In dem Haus befinden sich neben den Vereinsbüros 64 circa 10 m² große Einzelzimmer sowie 8 Kleinwohnungen. Außerhalb der Zohmanngasse hat der Verein 50 Wohnungen im Ballungsraum Wien, meist normale Mietwohnungen, teilweise zu Sonderkonditionen, angemietet. 2017 konnte mit dem Ute Bock Bildungszentrum in der Inzersdorferstraße ein weiterer Vereinsstandort eröffnet werden.
In den Wohnungen lebten 2023 über 440 Menschen, rund 8.300 Personen nahmen die spezielle Sozialberatung des Vereins Ute Bock in Anspruch. Die Mehrheit der Bewohner*innen ist im laufenden Asylverfahren, einige sind anerkannte Konventionsflüchtlinge, andere erhalten subsidiären Schutz in Österreich.
2023 wurden 3,2 Millionen Euro an den Verein Ute Bock gespendet. Seit 2018 trägt der Verein das österreichische Spendengütesiegel. Spenden an Ute Bock sind von der Steuer absetzbar.
*Infobox: Die Spendeneinnahmen des Jahres 2015 wurden dem Spendenbericht des FVA entnommen.
In den Wohnungen lebten 2023 über 440 Menschen, rund 8.300 Personen nahmen die spezielle Sozialberatung des Vereins Ute Bock in Anspruch. Die Mehrheit der Bewohner*innen ist im laufenden Asylverfahren, einige sind anerkannte Konventionsflüchtlinge, andere erhalten subsidiären Schutz in Österreich.
2023 wurden 3,2 Millionen Euro an den Verein Ute Bock gespendet. Seit 2018 trägt der Verein das österreichische Spendengütesiegel. Spenden an Ute Bock sind von der Steuer absetzbar.
*Infobox: Die Spendeneinnahmen des Jahres 2015 wurden dem Spendenbericht des FVA entnommen.
Das Weihnachtsprojekt Bocks Boxen des Vereins Ute Bock wurde im Dezember 2018 zum spendeninfo.at-Projekt des Monats gekürt. Im Rahmen des Projekts werden jedes Jahr Weihnachtsgeschenke für Flüchtlingskinder gesammelt.