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Aus den Slums zur Universität

Der Weg aus den Favelas Brasiliens zu einem Universitätsabschluss ist ein harter. In Belo Horizonte werden die angehenden Studenten dabei seit 1988 unterstützt.
"Cabana Pai Tomas" (auf deutsch übrigens "Onkel Toms Hütte", wie der gleichnamige Roman von Herriet Beecher Stowe) ist eine der Favelas in Belo Horizonte, der Metropole im Südosten Brasiliens.
 
Aus diesem Armenviertel stammen die meisten Jugendlichen, denen dieses Projekt hilft. Wie man sich gut vorstellen kann, sind die Grundvoraussetzungen für einen Hochschulbesuch äußerst schlecht, wenn man aus einer Favela stammt. Der Alltag ist geprägt von Armut, Gewalt und Drogen. Die meisten besuchen, wenn überhaupt, nur unregelmäßig eine Schule.

Jugend Eine Welt unterstützt daher das Projekt Pré-Upset, welches 1998 initiiert wurde. Dieses Projekt hat zum Ziel, sozial benachteiligten Jugendlichen bei der Vorbereitung zur Studienzulassungsprüfung zu helfen.

Anfangs musste jeder Teilnehmer 10% des Mindestlohnes bezahlen. Brasilien führte bereits im Jahre 1940 einen gesetzlichen Mindestlohn ein, seit 1946 ist dieser sogar in der Verfassung verankert. Zwar wird er jedes Jahr neu berechnet, dennoch reicht er gerade einmal für das nötigste - wenn überhaupt. Der Mindestlohn 2014 liegt bei 724 Reais, also umgerechnet rund 220 Euro.

Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation und der hohen Arbeitslosigkeit ist seit 2004 die Teilnahme an den Vorbereitungskursen zur universitären Zugangsprüfung kostenlos. Das Centro Juvenil Don Bosco (CJDB), in dem über 320 Kinder und Jugendliche vielseitige Hilfe erfahren, stellt für dieses Projekt seine Räumlichkeiten zur Verfügung und übernimmt die laufenden Betriebskosten.

Die Professor*innen, die die Kurse abhalten, arbeiten ehrenamtlich und bekommen lediglich die Fahrt- und Materialkosten ersetzt. Computer, Drucker, Kopierer und Ähnliches stehen den Kursteilnehmer*innen ebenfalls zur Verfügung.

Das Projekt arbeitet eng mit verschiedenen Institutionen zusammen, sei es nun mit anderen Sozialeinrichtungen, Arbeitsagenturen oder Stipendienstellen. Das Projektziel ist, wie bereits erwähnt, benachteiligten Jugendlichen eine universitäre Ausbildung zu ermöglichen.