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Umfassende Betreuung für jesidische Flüchtlinge

Im Flüchtlingscamp Fidanlık bei Diyarbakır (Türkei) leben zahlreiche Jesid*innen aus dem Nordirak. Zu ihrer Unterstützung wurde ein psychosozialer Dienst eingerichtet und eine Bildungsinitiative gestartet.
Weil im Jahr 2014 die überwiegende Zahl der nordirakischen Jesid*innen vor der IS-Miliz fliehen musste, wird in diesem Zusammenhang häufig auch von einem Exodus gesprochen. Die jesidische Bürgerwehr Hêza Parastina Şingal konnte 20 bis 30.000 Fliehenden gerade noch rechtzeitig den Weg in die Türkei bahnen. Im Juni 2016 gab eine UN-Kommission bekannt, dass unzählige der im Nordirak verliebenen Jesid*innen Opfer eines gezielten Völkermordes wurden. Viele Muslim*innen bezeichnen das Jesidentum heute noch als heidnischen Glauben, was der IS zum Anlass nimmt, um grauenhafte Massaker an der Minderheit zu begehen. Versklavung, Vergewaltigungen und das gezielte Aushungern gehören ebenso zu den Vernichtungstaktiken.

Jene Jesid*innen, denen die Flucht in die Türkei gelang, benötigen dringend psychosoziale Betreuung. In Kooperation mit der Partnerorganisation Support to Life (STL) hat die Diakonie Katastrophenhilfe psychosoziale Begleit- und Gesprächsgruppen im Flüchtlingscamp Fidanlık bei Diyarbakır eingerichtet. Darüber hinaus brauchen die Menschen eine Beschäftigung, die ihnen positive Perspektiven bietet: So gibt es nicht nur Kindergartengruppen, Kreativworkshops und Spieltreffen für die sechs bis 11-Jährigen, sondern auch ein Bildungsprogramm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie gemeinsame soziale Veranstaltungen. Flüchtlinge können sich aktiv im neuen "Community Action Team" einbringen.

Spendenhinweis

Weitere Hilfsprogramme in Syrien sowie Syriens Nachbarländern, die von lokalen Diakonie-Partnern und offiziellen ACT-Alliance-Mitgliedern durchgeführt werden, finden Sie hier. Die einzelnen Projekte sind zwar auf Geldspenden angewiesen, jedoch können sie nicht seperat unterstützt werden: Sie alle profitieren von Spenden, die unter dem Verwendungszweck "Nothilfe Syrien/Irak" bei der Diakonie Katastrophenhilfe eingehen. Daraufhin verteilt die Organisation das Geld nach Bedarf.