Vernachlässigte tropische Krankheiten: Echinokokkose
Der Fuchs- und Hundebandwurm können für den Menschen tödlich sein. Vor allem erstere Krankheit ist in Mitteleuropa verbreitet.
Die Echinokokkose beschreibt Erkrankungen, die durch Parasiten der Gattung Echinococcus ausgelöst werden. Die bekanntesten und relevantesten Formen für den Menschen sind der Kleine/fünfgliedrige Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis/ alveoläre Echinokokkose) und der dreigliedrige Hundebandwurm (Echinococcus granulosus/ zystische Echinokokkose). Die Parasiten kommen vorwiegend in der nördlichen Hemisphäre vor, etwa in Nordamerika, Nord-, Zentral- und Osteuropa, im Mittleren Osten, Russland und angrenzenden Staaten. Der Fuchsbandwurm betrifft in großem Maße zahlreiche europäische Länder, insbesondere aber Österreich, Deutschland, die Schweiz und Frankreich. Der Hundebandwurm hingegen ist häufig in osteuropäischen Länder, dem Mittelmeerraum und Balkan-Staaten zu finden. In unter anderem Österreich gilt der Hundebandwurm als ausgestorben. Schätzungen zufolge sind rund eine Millionen Menschen zeitgleich von Echinokokkose betroffen.
Beide Varianten der Echinokokkose können bei später oder fehlender Behandlung tödlich verlaufen. "Sowohl die zystische Echinokokkose als auch die alveoläre Echinokokkose können teuer und kompliziert in der Behandlung sein und erfordern manchmal umfangreiche chirurgische Eingriffe und/oder eine längere medikamentöse Therapie", erläutert die WHO diesbezüglich.
Beide Varianten der Echinokokkose können bei später oder fehlender Behandlung tödlich verlaufen. "Sowohl die zystische Echinokokkose als auch die alveoläre Echinokokkose können teuer und kompliziert in der Behandlung sein und erfordern manchmal umfangreiche chirurgische Eingriffe und/oder eine längere medikamentöse Therapie", erläutert die WHO diesbezüglich.
Der Fuchsbandwurm
Die Übertragung des lebensbedrohlichen Fuchsbandwurms erfolgt über den Verzehr von ungewaschenen Waldbeeren, Pilzen, Fallobst, Früchten sowie rohem Fleisch. Auch der enge Kontakt zu Hunden oder Katzen kann in seltenen Fällen in bestimmten Risikogebieten zu einer Erkrankung führen. Die Eier der Würmer finden sich im Kot von Trägertieren, welcher in freier Natur etwa niederwüchsige Beeren verschmutzen kann. Fleischfressende Haustiere nehmen die Parasiten durch den Verzehr von kontaminierten Tieren auf. Der Mensch zählt als Fehlwirt. Einmal im menschlichen Organismus angelangt, vermehrt sich der Parasit jahrelang und führt in Folge zu Zysten.
Die Zeit zwischen Ansteckung und Krankheitsausbruch kann viele Jahre dauern, im Durchschnitt 15 Jahre. Hauptsächlich ist die Leber vom Befall mit den Larven (Finnen) des Fuchsbandwurms betroffen, seltener benachbarte Organe der Leber oder die Lunge. - Sozialministerium
Die Zysten wachsen wie Tumore in den Folgejahren in die Organe und zerstören diese. Die Erkrankung mit den abgekapselten Hohlräumen wird oft erst entdeckt, wenn sich die Organschäden bemerkbar machen. Gängige damit in Zusammenhang stehende Beschwerden sind beispielsweise Schmerzen im Oberbauch, Gelbsucht, Müdigkeit, Gewichtsverlust oder eine vergrößerte Leber.
Ziel der medizinischen Behandlung ist es diese Zysten zu entfernen, was jedoch in einem fortgeschrittenen Stadium schwer möglich ist. In Kombination zu der Operation wird den Patient*innen auch eine antihelminthische Chemotherapie angeraten. Im Jahr 2022 wurden in Österreich 24 Fälle gemeldet, die im Krankenhaus behandelt wurden.
Ziel der medizinischen Behandlung ist es diese Zysten zu entfernen, was jedoch in einem fortgeschrittenen Stadium schwer möglich ist. In Kombination zu der Operation wird den Patient*innen auch eine antihelminthische Chemotherapie angeraten. Im Jahr 2022 wurden in Österreich 24 Fälle gemeldet, die im Krankenhaus behandelt wurden.
Der Hundebandwurm
Hundebandwürmer erreichen eine Größe von 3-6 mm und leben im Dünndarm der Haustiere. "Alle ein bis zwei Wochen schnüren die Würmer das letzte, bis zu 1.500 Eier enthaltende Bandwurmglied ab, das mit dem Kot in die Umwelt gelangt. Diese Bandwurmglieder oder Eier werden von Zwischenwirten (Schafe, Ziegen, Rinder, Schweine) beim Weiden aufgenommen", erklärt die AGES.
Der Mensch ist auch hier ein Fehlwirt. Personen stecken sich über Schmier- und Schmutzinfektion an. Die Entwicklung der Krankheit nimmt Monate bis Jahre in Anspruch. Auffällig wird eine Erkrankung häufig durch Schmerzen im rechten Oberbauch, die durch bis zu 30 cm große eingekapselte Zysten in der Leber entstehen. Selten ist zudem die Lunge befallen, was Atembeschwerden und Husten zur Folge hat. Die Diagnose der zystischen Echinokokkose erfolgt mit bildgebenden Verfahren wie Ultraschall oder Computertomographie. Zudem werden Laborwerte mittels serologischen Tests geprüft. "Zu den Behandlungen können die perkutane Behandlung der Blasenzysten mit der PAIR-Technik (Punktion, Aspiration, Injektion, Reaspiration), eine Operation, antiinfektiöse medikamentöse Behandlungen oder einfach nur Beobachten und Abwarten gehören", so die Weltgesundheitsorganisation.
Beim Hundebandwurm ist vor allem die präventive Arbeit wichtig. Zu den Maßnahmen zählen zum Beispiel die Entwurmung von Hunden, die Einhaltung der Hygiene im Schlachthof und die Aufklärung der Öffentlichkeit. Im Jahr 2022 wurden in Österreich 30 Fälle der zystischen Echinokokkose gemeldet, die meisten konnten mit einem Auslandsaufenthalt in Verbindung gebracht werden.
Der Mensch ist auch hier ein Fehlwirt. Personen stecken sich über Schmier- und Schmutzinfektion an. Die Entwicklung der Krankheit nimmt Monate bis Jahre in Anspruch. Auffällig wird eine Erkrankung häufig durch Schmerzen im rechten Oberbauch, die durch bis zu 30 cm große eingekapselte Zysten in der Leber entstehen. Selten ist zudem die Lunge befallen, was Atembeschwerden und Husten zur Folge hat. Die Diagnose der zystischen Echinokokkose erfolgt mit bildgebenden Verfahren wie Ultraschall oder Computertomographie. Zudem werden Laborwerte mittels serologischen Tests geprüft. "Zu den Behandlungen können die perkutane Behandlung der Blasenzysten mit der PAIR-Technik (Punktion, Aspiration, Injektion, Reaspiration), eine Operation, antiinfektiöse medikamentöse Behandlungen oder einfach nur Beobachten und Abwarten gehören", so die Weltgesundheitsorganisation.
Beim Hundebandwurm ist vor allem die präventive Arbeit wichtig. Zu den Maßnahmen zählen zum Beispiel die Entwurmung von Hunden, die Einhaltung der Hygiene im Schlachthof und die Aufklärung der Öffentlichkeit. Im Jahr 2022 wurden in Österreich 30 Fälle der zystischen Echinokokkose gemeldet, die meisten konnten mit einem Auslandsaufenthalt in Verbindung gebracht werden.