Spendentrend: ungebunden & dauerhaft
Während sich Spender*innen möglichst konkrete Spendenzwecke wünschen, erfreuen sich vonseiten der Spendenorganisationen flexibel einsetzbare Mittel an zunehmender Beliebtheit. Als oberstes Ziel gilt wohl für alle Beteiligten eine möglichst effiziente Spendennutzung.
Neben den Jüngeren, den sogenannten digital natives, die im World Wide Web zuhause und mit neuen Technologien vertraut sind, agieren auch ältere Generationen, Unternehmen, NGOs immer selbstverständlicher in diesem digitalen Umfeld. In Sozialen Medien betreiben Hilfsorganisationen etwa Interessenvertretung und Aufklärungsarbeit. Mittels neuer digitaler (etwa Crowdfunding-) Tools wird die breite Öffentlichkeit zum Spenden aufgerufen. Diese neuen Bedingungen bieten den Spender*innen auch personalisierte, teils sehr konkretere Spendenmöglichkeiten. Indes hoffen Hilfsorganisationen zunehmend auf ungebundene, freie Spenden, um die Mittel möglichst flexibel einsetzen zu können.
Spenden ohne Zweck – zwecklos?
In den letzten Jahren sind also bei Hilfsorganisationen verstärkt Aufrufe zu freien Spenden zu beobachten. Immer mehr karitative Organisationen setzen im Zuge der Spendenakquise auf das Schlagwort "Flexibilität", um über mehr ungebundene als zweckgewidmete Mittel zu verfügen und besonders flexibel helfen zu können. Vor allem geht es darum, in Krisen und Notsituationen rasch agieren zu können. Oder aber eine Überfinanzierung für gewisse Projekte zu verhindern, während die Mittel für wieder andere nicht ausreichen.
Während NGOs wie etwa NPH Österreich schon 2015 von einem Angebot an hunderten spezfischen Online-Spendenmöglichkeiten (z.B. Stifte für eine Lerngruppe in einem guatemaltekischen Kinderdorf) zu einer Hand voll allgemeinerer Spendenzwecke wechselte, nahmen in den vergangenen Jahren auch bei Ärzte ohne Grenzen Österreich (MSF) die gebundenen Spendeneinnahmen in Relation zu den Gesamtspenden zusehends ab (2013: 13% - 2017: 4%). Mit über 95% an ungewidmeten Spendeneinnahmen sticht MSF dabei im Vergleich deutlich heraus.
Ärzte ohne Grenzen ist eine der wenigen Organisationen, die sich in diesem Kontext schon früh klar positionierte. Seit Beginn ihrer Tätigkeit in Österreich vor rund 25 Jahren sammelt die Organisation vorwiegend ungebundene Spenden. Für Aufsehen sorgte MSF etwa im Jahr 2005, als sie aufgrund einer Überfinanzierung ihrer Nothilfe nach dem Tsunami in Südostasien ihre Spender*innen kontaktierte, um diese um die Freigabe der gebundenen Spenden zu bitten. "Dieser Bitte haben 99 Prozent unserer Spender entsprochen. Die frei gewordenen Gelder ermöglichten unseren schnellen Einsatz zum Beispiel während der Ernährungskrise in Niger oder sofort nach dem Erdbeben in Pakistan", erklärt der Verein in einer Stellungnahme.
Spender*innen hingegen präferieren häufig eine Zweckbindung ihres Beitrags, um eine genauere Vorstellung davon zu haben, was mit ihrem Geld passiert. Sie erhoffen sich dadurch, dass ihre Zuwendung nicht in Ausgaben für Verwaltung oder Werbung "untergeht". Ungebundene Spenden sind jedoch nicht nur aufgrund der erhöhten Flexibilität in Notsituationen von Vorteil. So können durch eine flexible Einteilung der Gelder etwa auch "unbeliebtere" oder medial weniger präsente Themen besser unterstützt werden. Freie Spenden ermöglichen außerdem, dass die Verwaltungskosten geringer gehalten und die Mittel somit effizienter eingesetzt werden können.
Während NGOs wie etwa NPH Österreich schon 2015 von einem Angebot an hunderten spezfischen Online-Spendenmöglichkeiten (z.B. Stifte für eine Lerngruppe in einem guatemaltekischen Kinderdorf) zu einer Hand voll allgemeinerer Spendenzwecke wechselte, nahmen in den vergangenen Jahren auch bei Ärzte ohne Grenzen Österreich (MSF) die gebundenen Spendeneinnahmen in Relation zu den Gesamtspenden zusehends ab (2013: 13% - 2017: 4%). Mit über 95% an ungewidmeten Spendeneinnahmen sticht MSF dabei im Vergleich deutlich heraus.
Ärzte ohne Grenzen ist eine der wenigen Organisationen, die sich in diesem Kontext schon früh klar positionierte. Seit Beginn ihrer Tätigkeit in Österreich vor rund 25 Jahren sammelt die Organisation vorwiegend ungebundene Spenden. Für Aufsehen sorgte MSF etwa im Jahr 2005, als sie aufgrund einer Überfinanzierung ihrer Nothilfe nach dem Tsunami in Südostasien ihre Spender*innen kontaktierte, um diese um die Freigabe der gebundenen Spenden zu bitten. "Dieser Bitte haben 99 Prozent unserer Spender entsprochen. Die frei gewordenen Gelder ermöglichten unseren schnellen Einsatz zum Beispiel während der Ernährungskrise in Niger oder sofort nach dem Erdbeben in Pakistan", erklärt der Verein in einer Stellungnahme.
Spender*innen hingegen präferieren häufig eine Zweckbindung ihres Beitrags, um eine genauere Vorstellung davon zu haben, was mit ihrem Geld passiert. Sie erhoffen sich dadurch, dass ihre Zuwendung nicht in Ausgaben für Verwaltung oder Werbung "untergeht". Ungebundene Spenden sind jedoch nicht nur aufgrund der erhöhten Flexibilität in Notsituationen von Vorteil. So können durch eine flexible Einteilung der Gelder etwa auch "unbeliebtere" oder medial weniger präsente Themen besser unterstützt werden. Freie Spenden ermöglichen außerdem, dass die Verwaltungskosten geringer gehalten und die Mittel somit effizienter eingesetzt werden können.
Patenschaft und Co
Eine weitere häufige Präferenz von Hilfsorganisationen ist die Dauerspende bzw. die Mitglied- oder Patenschaft. Solch dauerhafte Zuwendungen ermöglichen es Spendenorganisationen, nicht nur rasch in Notsituationen zu handeln. Ein zukünftiges oder langfristiges Hilfsprojekt kann dadurch geplant werden, ohne zu riskieren, dass zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr genügend Mittel zur Verfügung stehen.
So bittet auch die deutsche UNICEF nicht nur darum, ungewidmet zu spenden – "damit man einerseits schnell reagieren kann, sobald eine solche Katastrophe eintritt, und andererseits auch den Menschen helfen kann, deren Situation keine Schlagzeilen macht". Sie ruft ebenso zum "Mut zur Bindung" auf, also zur Spenden-Patenschaft oder Dauerspende. Der große Vorteil für Hilfsorganisationen sei dabei, "dass sie sich auf die Unterstützung verlassen und damit viel besser planen können. Und mit guter Planung wiederum lassen sich Kosten sparen."
So bittet auch die deutsche UNICEF nicht nur darum, ungewidmet zu spenden – "damit man einerseits schnell reagieren kann, sobald eine solche Katastrophe eintritt, und andererseits auch den Menschen helfen kann, deren Situation keine Schlagzeilen macht". Sie ruft ebenso zum "Mut zur Bindung" auf, also zur Spenden-Patenschaft oder Dauerspende. Der große Vorteil für Hilfsorganisationen sei dabei, "dass sie sich auf die Unterstützung verlassen und damit viel besser planen können. Und mit guter Planung wiederum lassen sich Kosten sparen."
Fazit: effizient und nachhaltig spenden
Spenden ohne Zweckgebundenheit sind also keinesfalls zwecklos. Nicht nur verringern sie Administrationskosten, die etwa durch das Einholen der Freigabe von Spenden entstehen, sie ermöglichen insbesondere einen möglichst effizienten Umgang mit Spendengeldern. Aber auch Patenschaften sind kein dauerhafter "Tropfen auf dem heißen Stein" der in Verwaltungsausgaben untergeht. Sie ermöglichen die langfristige Planung von Hilfsprojekten und unterstützen somit besonders nachhaltig.