Hilfe für Erdbebenopfer
Die Beben in der Türkei und Syrien forderten schon über 46.000 Menschenleben. Hunderte Menschen sind noch unter den Trümmern begraben.
In der Grenzregion von Türkei und Syrien, nahe der türkischen Millionenstadt Gaziantep, hat sich in den frühen Morgenstunden des 06.02.23 ein schweres Erdbeben der Stärke 7,8 auf der Richterskala ereignet. Tausende Menschen wurden verletzt, über 46.000 Personen verloren ihr Leben. Unter den Trümmern der eingestürzten Häuser werden noch hunderte Anwohner*innen vermisst. Hilfskräfte suchen nach verschütteten Menschen. Um die Mittagszeit kam es zudem zu einem Nachbeben in der Stärke 7,5.
Nach Berichten unserer Kolleg*innen im Einsatzgebiet müssen sich die Hilfstransporte den Weg durch verschneites Gebiet machen, um diejenigen zu retten, die noch unter den Trümmern begraben sind. - Michael Opriesnig, Generalsekretär ÖRK
Die aus den Häusern geflohenen Bewohner*innen sind im Freien mit Minusgraden konfrontiert und versuchen sich vor angezündeten Feuern und in Fahrzeugen aufzuwärmen. Aus Angst vor Nachbeben vermeiden die Menschen den Aufenthalt in Gebäuden. Die Lage ist dramatisch. Sowohl die Türkei als auch Syrien sind auf schnelle internationale Hilfe angewiesen.
Auch österreichische Hilfsorganisationen mobilisieren Hilfskräfte und Spenden, um bei der Suche nach Verschütteten und der Versorgung der Betroffenen zu unterstützen (Stand: 14.02.23, 11.30 Uhr)
Auch österreichische Hilfsorganisationen mobilisieren Hilfskräfte und Spenden, um bei der Suche nach Verschütteten und der Versorgung der Betroffenen zu unterstützen (Stand: 14.02.23, 11.30 Uhr)
"Der Türkische Rote Halbmond hat sofort nach dem Erdbeben seine Teams mobilisiert, um den betroffenen Menschen so rasch wie möglich zu helfen", betont das Österreichische Rote Kreuz. Um die Hilfe zu unterstützen bittet der Verein unter dem Verwendungszweck "Erdbeben Türkei und Syrien" um Spenden.
"Innerhalb weniger Minuten können Naturkatastrophen das Leben von zehntausenden Menschen beeinträchtigen", betont Ärzte ohne Grenzen. Der Verein passt dessen Soforthilfe schnell an die Situation in den betroffenen Ländern an, um u.a. die Trinkwasserverteilung und die medizinische Versorgung sicherzustellen. Ärzte ohne Grenzen ist auch in der Türkei und Syrien vor Ort im Einsatz.
Caritas Österreich steht in engem Kontakt zu lokalen Partnerorganisationen um die Situation zu evaluieren. Die Bereitstellung von Erster Hilfe, Nahrungsmitteln und Wasser, Decken und Schlafsäcken, psychologischer Betreuung und die Koordination von Unterkünften haben Priorität. "Jede Minute zählt, um Menschenleben zu retten", betont Andreas Knapp, Generalsekretär für Internationale Programme.
Der Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs organisiert mit lokalen Partnerorganisationen die schnelle medizinische Versorgung von Verletzten, die Bereitstellung von provisorische Unterkünfte und die Lieferung von Nahrungsmitteln in betroffene Regionen.
CARE Österreich leistet Nothilfe. „In vielen Regionen herrschen derzeit Minusgrade, vielerorts gibt es keine Wasserversorgung. Nahrungsmittel, Wasser, warme Kleidung und Decken, sichere Unterkünfte und psychologische Betreuung werden jetzt am dringendsten gebraucht", so Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich.
Die Diakonie Katastrophenhilfe arbeitet mit Partner*innen in der betroffenen Region Syriens zusammen, um Essen, Trinken und Hygieneartikel zu verteilen. Der Verein bittet um Spenden für die Nothilfe.
World Vision bittet um Spenden, um den ohnehin schon vom Bürgerkrieg stark gezeichnete Kindern und Familien zu helfen. Der kalte Winter dramatisiert die Lage. Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen, Essens- und Hygienepakete, Zugang zu gesundheitlicher Versorgung und zu sicheren Notunterkünften haben Priorität.
Rahma Austria hat eine Nothilfeaktion für die Betroffene in der Türkei gestartet. Die Kosten für ein Nothilfepaket belaufen sich auf 50 Euro, mit 20 Euro kann eine Decke finanziert werden. Für die Umsetzung bittet der Verein um Spenden.
Der Leiter von ADRA in Syrien berichtet, "dass das Team vor Ort ist um die dringendste Hilfe zu analysieren und koordinieren". ADRA sammelt unter dem Kennwort "Katastrophenhilfe" Spenden, um Betroffenen mit zum Beispiel Unterkünften, Decken, Solarlampen, Nahrung und Trinkwasser zu helfen.
"Es werden dringend Verbandsmaterial und Medikamente benötigt", so Anna Maria Scarzello, Koordinatorin der Don Bosco-Schwestern in Syrien. Jugend eine Welt unterstützt die Partnerorganisation bei der Verteilung von Kleidung und Essen für Betroffene, sowie bei der medizinischen Versorgung.
Mit dem Erdbeben werde "die Zerstörung nach beinahe zwölf Jahren Bürgerkrieg verschlimmert, eine ganze Generation syrischer Kinder kennt keinen Frieden sondern nur Gewalt", so UNICEF zu der Situation in Syrien. Der Verein bittet um Spenden um den 6,5 Millionen Kindern in Syrien und der Türkei helfen zu können.
Human Relief unterstützt Betroffene im Norden Syriens durch die Verteilung von Lebensmitteln und Decken. Dafür bittet der Verein um Spenden in der Höhe von 20 Euro.
Die Zahl der Opfer und Betroffenen der Katastrophe in der Türkei und Syrien steigt stündlich. Auch Missio ist im Einsatz vor Ort um die Not zu linern. "Mit nur 58 Euro versorgen Sie eine Familie mit Nahrungsmitteln und Decken, damit sie die nächsten Wochen überleben", so der Verein.
Die Volkshilfe unterstützt mit Spenden die Anschaffung von Wasser und Nahrungsmitteln, sowie die medizinische Versorgung und die Bereitstellung von schweren Geräten, um verschüttete Menschen bergen zu können. Die Nothilfe der Partnerorganisationen konzentriert sich auf den Norden Syriens.
Hilfswerk International ist in der Stadtgemeinde Iskenderun in Hatay mit Nothilfe aktiv. "Die hinterbliebenen Opfer des Erdbebens brauchen jetzt dringend Nahrungsmittel, Wasser, Decken und Schlafsäcke", so der Verein über die Betroffenen in der Türkei. Unter dem Kennwort "Erdbeben Nothilfe" werden Spenden gesammelt.
Franz Hilf ist seit Kriegsbeginn in Syrien mit Hilfprojekten aktiv. Nach der Erdbebenkatastrophe verteilen die franziskanischen Mitbrüder unter anderem in Aleppo, Latakia oder der Region Idlib Nahrungsmittel, Trinkwasser, Decken, Zelte und Medikamente an Betroffene.
Die Johanniter schickten ein Erkundungsteam ins Erdbebengebiet, um die Menschen vor Ort zu unterstützen. "Jetzt ist es das Ziel, so rasch wie möglich den Menschen zu helfen, die durch diese Katastrophe ihr zu Hause verloren haben", so der Verein. Die Hilfsorganisation versorgt Betroffene u.a. mit Hilfsgütern.
Der Entwicklungshilfeklub unterstützt die Erstversorgungsmaßnahmen für Erdbebenopfer der Partnerorganisation Oxfam in Aleppo, Syrien, und weitere zehn Provinzen im Süden der Türkei. "Damit Familien ohne Obdach, die durch das Erdbeben alles verloren haben, die aktuelle Notsituation überstehen können, brauchen sie so schnell wie möglich winterfeste Notunterkünfte, Lebensmittel, Wasser und medizinische Versorgung", betont der Verein.
Das Nothilfeteam der Partnerorganisation von Malteser Austria "koordiniert erste Sofortmaßnahmen und wird anschließend dringend benötigte Hilfsgüter für die Menschen auf den Weg bringen". Der Verein in Österreich hat eine Spendenaktion gestartet um die Hilfsmaßnahmen zu unterstützen.
"Viel Kinder haben ihre Eltern verloren. SOS-Kinderdorf startet in Syrien eine Nothilfe für Kinder und Familien, die alles verloren haben", so der Verein. Die Verteilung von Nahrungsmitteln, Hygiene-Artikeln, Medikamenten, Kleidung, sowie psychologische Betreuung und Familienzusammenführung stehen im Mittelpunkt der Arbeit.
Plan International stellt mithilfe von Spenden die wichtigsten Hilfsgüter, wie Nahrungsmittel und Wasser, Decken und Hygieneartikel im Norden Syriens bereit. "Unsere Erfahrung zeigt, dass Kinder, insbesondere Mädchen und Frauen, bei einer Katastrophe wie einem Erdbeben am meisten von Ausbeutung und Missbrauch bedroht sind. Der Schutz und die Sicherheit von Kindern, speziell von Mädchen, muss oberste Priorität haben", so der Verein.
Links
- Rotes Kreuz: Schweres Erdbeben in der Türkei (Presseaussendung 06.02.23, 09.23 Uhr)
- CARE Österreich: Syrien und Türkei (Presseaussendung 06.02.23, 13.08 Uhr)
- World Vision: Erdbeben in Syrien und der Türkei (Presseaussendung 06.02.23, 10.28 Uhr)
- Diakonie: Erdbeben-Katastrophe in Syrien & Türkei (Presseaussendung 06.02.23, 10.41 Uhr)
- ASBÖ: Hilfe für Türkei und Syrien läuft an (Presseaussendung 06.02.23, 11.18 Uhr)
- ORF Live Ticker (von 06.02.23)
- Aljazeera Turkey-Syria earthquake Live Update (von 06.02.23)