Eskalation des Ukraine-Russland-Konflikts
Österreichische NGOs im Einsatz.
Bombenangriffe, verteilt über das gesamte Gebiete der Ukraine, und einmarschierende russische Soldat*innen, die im Osten und Nordosten in den Staat einfallen, versetzen ganz Europa seit den Morgenstunden des 24.02.2022 in Schock. Die Befürchtungen, dass ein weiterer Krieg den jahrzehntelangen Frieden in Europa gefährden könnte, wurden durch den Militärangriff des russischen Staatsoberhaupts Wladimir Putins zur Realität. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski verhängte aufgrund der Ausschreitungen das Kriegsrecht. Die Lage im Land ist noch unklar.
Aufgrund der schwierigen Sicherheitslage werden die SOS-Familien aus dem SOS-Kinderdorf Luhansk evakuiert.
- SOS Kinderdorf
- SOS Kinderdorf
Schon vor den schwerwiegenden Luftangriffen war die Lebenssituation entlang der Kontaktlinie in der Ost-Ukraine prekär. Armut, Unsicherheit und Gewalt zeichnen das Konfliktgebiet rund um Luhansk und Donesk seit Jahren. Vor allem Kinder, ältere Menschen und Personen mit Behinderungen waren und sind von humanitärer Hilfe abhängig. In Kiew, der ukrainischen Hauptstadt, suchen Einwohner*innen derweil Schutz und Zuflucht in U-Bahnstationen, tausende andere versuchen in Nachbarländer zu fliehen. Schon jetzt sind Autoschlangen an den Grenzen zu Moldawien und der Slowakei zu verzeichnen, so lokale Medienberichte.
Österreichische Hilfsorganisationen bereiten sich nach der Eskalation auf größere Hilfseinsätze in der Ukraine selbst und in Nachbarländern vor. "Wir müssen derzeit von größeren Fluchtbewegungen ausgehen und erwarten einen großen Hilfsbedarf", so das Österreichische Rote Kreuz in einer Presseaussendung. Laut Schätzungen der United Nations sind derzeit rund 2,9 Millionen Menschen in der Ukraine auf humanitäre Unterstützung angewiesen, die kriegerischen Auseinandersetzungen werden die Situation dramatisch verschlimmern. Schnelle, unbürokratische Hilfe für die Zivilbevölkerung in Form von Nahrung, Wasser, Obdach und Hygieneartikel und die Sicherstellung medizinischer Versorgung sind ausschlaggebend um eine humanitäre Katastrophe zu vermeiden. "Angesichts der aktuellen Ereignisse in der Ukraine sind wir äußerst besorgt über die Auswirkungen der Kämpfe auf die Bevölkerung und die Gesundheitsversorgung. Der Zugang zu medizinischer Hilfe muss dringend gewährleistet bleiben", betont Laura Leyser, Geschäftsführerin von Ärzte ohne Grenzen Österreich.
Österreichische Hilfsorganisationen bereiten sich nach der Eskalation auf größere Hilfseinsätze in der Ukraine selbst und in Nachbarländern vor. "Wir müssen derzeit von größeren Fluchtbewegungen ausgehen und erwarten einen großen Hilfsbedarf", so das Österreichische Rote Kreuz in einer Presseaussendung. Laut Schätzungen der United Nations sind derzeit rund 2,9 Millionen Menschen in der Ukraine auf humanitäre Unterstützung angewiesen, die kriegerischen Auseinandersetzungen werden die Situation dramatisch verschlimmern. Schnelle, unbürokratische Hilfe für die Zivilbevölkerung in Form von Nahrung, Wasser, Obdach und Hygieneartikel und die Sicherstellung medizinischer Versorgung sind ausschlaggebend um eine humanitäre Katastrophe zu vermeiden. "Angesichts der aktuellen Ereignisse in der Ukraine sind wir äußerst besorgt über die Auswirkungen der Kämpfe auf die Bevölkerung und die Gesundheitsversorgung. Der Zugang zu medizinischer Hilfe muss dringend gewährleistet bleiben", betont Laura Leyser, Geschäftsführerin von Ärzte ohne Grenzen Österreich.
Freiwillige Mitarbeit & Sachspenden
Die Hilfsbereitschaft der in Österreich lebenden Menschen ist seit Beginn an sehr groß. Sachspenden, Wohnraum und ehrenamtliche Mithilfe ist genauso gefragt, wie finanzielle Hilfsmittel. Die Lage, welche Hilfe und Sachgüter benötigt werden, ändert sich jedoch zurzeit laufend. Folgend einige Links, bei denen sich Interessierte über freiwillige Mitarbeit, Wohnraum und Sachspenden informieren bzw. melden können:
- https://fuereinand.at/
- https://where2help.wien/
- https://www.volkshilfe-wien.at/unterstuetzen-sie-kriegsfluechtlinge-mit-raum-und-zeit/
- https://www.bbu.gv.at/
- https://www.tirol.gv.at/tirol-europa/ukraine-hilfe/
- https://www.diakonie.at/unterstuetzen-und-spenden/freiwilliges-engagement/freiwillige-mitarbeit-ukraine
- https://www.diakonie.at/unsere-angebote-und-einrichtungen/wohnraumvermittlungsstelle-fuer-vertriebene-aus-der-ukraine
- https://moedling.hilft.eu/
- https://goetzis.at/vorarlberg-hilft/
NGOs im Einsatz
Österreichische Hilfsorganisationen bitten dringend um Spenden, um die Opfer des Konflikts unterstützen zu können (Stand Februar 2022):
Das Österreichische Rote Kreuz möchte die Hilfsarbeit an der Kontaktlinie in der Ost-Ukraine vorerst weiterführen und bereitet Nachbarländer auf Flüchtlingsströme vor. Nahrungsmittel, Hygiene-Artikel, medizinische Basisversorgung, Unterstützung von Krankenhäusern und Reparaturarbeiten an Wasserleitungsnetzen und Häusern sind Teile der Maßnahmen.
Die Mitarbeiter*innen von Ärzte ohne Grenzen sichern vor Ort die medizinische Versorgung durch die Unterstützung von Ärzt*innen und Pflegepersonal in Ambulanzen und Gesundheitszentren, sowie Schulungen im Bereich psychologischer Hilfe. Der Verein steht bereit, um die medizinische Hilfe in der Ukraine aber auch in Russland jederzeit aufzustocken.
Caritas Österreich arbeitet mit internationalen Partner*innen zusammen um die Zivilbevölkerung, welche in den Gebieten Donezk und Luhansk zurückbleibt, bestmöglich zu versorgen. "Aufgrund der sich zuspitzenden Situation stellt die Caritas weitere 300.000 Euro für Soforthilfe zur Verfügung", so der Verein. Die Verteilung von Nahrungsmitteln, Heizmaterial und Hygieneartikeln, als auch die Unterstützung von Kindern und älteren Personen stehen dabei im Vordergrund.
Über 500.000 Kinder und Jugendliche sind von dem Konflikt in der Ukraine betroffen, beschreibt UNICEF die Situation im Projektland und befürchtet einen weiteren Anstieg der Hilfsbedürftigkeit. Der Verein unterstützt Einwohner*innen unter anderem durch den Zugang zu sauberem Wasser, psychosoziale Hilfe, lebensrettende Aufklärung über Minengefahren und die Instandsetzung von zerstörten Gebäuden wie Schulen.
Um Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zu unterstützten startet die Diakonie Katastrophenhilfe mit den Projektpartner*innen in den Nachbarländern Polen, Ungarn und Moldau die Nothilfe. Der Verein hilft Betroffenen etwa durch die Verteilung von Lebensmitteln, sauberem Trinkwasser, Decken, Zelten und Kleidung.
Die Volkshilfe sammelt Spenden, um mit der Verteilung von Notfallspaketen (z.B. Nahrungsmittel, Decken, Hygieneartikel, Medikamente), psychosozialer Unterstützung von Betroffenen und der Bereitstellung von Notunterkünfte für Geflüchteten zu starten.
Hilfswerk international ist in Kontakt mit den Partnerorganisationen vor Ort um den Bedarf an lebenswichtigen Hilfsmitteln abzuklären. Für die Notversorgung von Binnenflüchtlingen werden vor allem Spenden für Nahrungs- und Hygienemittel, sowie Decken und Notunterkünfte gesammelt.
SOS-Kinderdorf betreibt verschiedene Einrichtungen für armutsbetroffene Mädchen, Jungen und Familien in der Ukraine. Nach der Evakuierung eines Kinderdorfes und Sozialzentrums in Luhansk und der Umsiedlung der betreuten Personen, wurden auch "Lebensmittelreserven angelegt und Pläne erstellt, um im Ernstfall umgehend Schlafsäcke, Hygieneartikel oder Decken organisieren zu können".
Jugend eine Welt unterstützt Partnerorganisationen bei der Durchführung von Nothilfemaßnahmen. "Wir wollen den verletzlichsten Menschen in dieser vom kriegerischen Konflikt betroffenen Situation unbürokratisch und rasch helfen", so der Verein.
CARE Österreich liefert in Zusammenarbeit mit der Partnerorganisation People in Need dringend benötigte Hilfsgüter in die Ukraine und Nachbarländer. Nahrungsmittel, Wasser, Hygieneartikel und Geldbeträge zur Deckung des täglichen Bedarfs werden an Betroffene verteilt.
ADRA Österreich weitet die Nothilfe für konfliktbetroffene Familien in der Ostukraine aus. Spenden für Nothilfepakete mit unter anderem Wasser, Lebensmitteln und Winterkleidung werden benötigt. In Österreich bereitet sich der Verein auf die Ankunft von Flüchtlingen vor.
Kleine Herzen ist seit 2007 in der Ukraine aktiv, um armutsbetroffene Kinder zu unterstützen. Der Verein sammelt Spenden um diese an die Partnerorganisation Caritas-Spes Ukraine weiterzuleiten, welche die Familienhäuser vor Ort finanziell entlastet.
Concordia Sozialprojekte hat seinen Arbeitsschwerpunkt von jeher in Südosteuropa und hilft Geflüchteten in den Ankunftsländern Moldau, Rumänien und Bulgarien durch die Verteilung von Kleidung und Mahlzeiten, sowie die Vermittlung von warmen Schlafplätze und psychosozialer Betreuung.
Rahma Austria verteilt Hilfspakete mit internationalen und regionalen Partnern an Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in den Nachbarländern. Mit 25 Euro kann ein Nothilfepaket finanziert werden.
Die Johanniter stehen in Kontakt mit Partnerorganisationen in der Ukraine, sowie in den Nachbarländern Polen und Ungarn, um die Hilfsaktionen abzustimmen. Zusätzlich werden Nothilfemaßnahmen für in Österreich eintreffende Flüchtlinge vorbereitet.
Der Arbeiter-Samariter-Bund bereitet sich auf Hilfseinsätze in der Ukraine vor. Die medizinische Versorgung soll gesichert und Verteilung von Hilfsgütern umgesetzt werden. Der Verein bittet die Bevölkerung um Spenden, "damit schnell und unbürokratisch Hilfsmaßnahmen in Gang gesetzt werden können".
World Vision ist unter anderem im Rumänien aktiv, um Menschen mit grundlegenden Hilfsgütern wie sauberem Trinkwasser, Lebensmitteln und Hygiene-Kits zu versorgen. Zusätzlich wurden psychosoziale Hilfsmaßnahmen ausgeweitet und Bildungsaktivitäten gestartet, um den geflüchteten Kindern "ein Gefühl von Kontinuität und Normalität zu geben", so der Verein.
Plan International war bisher nicht in der Ukraine oder umliegenden Ländern tätig. Aufgrund der aktuellen Umstände hat der Verein jedoch beschlossen Betroffene in Polen, Rumänien und Moldawien zu unterstützen. Der Fokus der Arbeit liegt auf psychosozialer Betreuung von Kindern und ihren Familien, sowie unkomplizierter Nothilfe bei der Ankunft.
Das katholische Hilfswerk Malteser Austria steht in engem Kontakt mit den Kolleginnen und Kolleg*innen der ukrainischen Malteser, um den Bedarf an Hilfe im Land zu klären. "Unser Nothilfeteam bereitet Hilfen für die Betroffenen des Krieges vor", so der Verein.
Die Kindernothilfe hat mit "Concordia Sozialhilfe" einen kompetenten Partner gewinnen können, der mit einem gut ausgebauten Netz von sozialen Einrichtungen bereits in 60 Gemeinden in der Republik Moldau tätig ist. In einem ersten Schritt will die Kindernothilfe in der Republik Moldau "bei der Unterbringung und Versorgung von vorerst 100 Familien aus der Ukraine helfen und die Verteilung von Lebensmitteln, Trinkwasser und Hilfsgütern mitfinanzieren", so Kindernothilfe-Geschäftsleiter Mernyi.
Der Verein Franz hilf ist seit Jahrzehnten in der Ukraine tätig, um die Not im Land zu lindern. Die aktuelle Hilfe konzentriert sich neben der Ukraine auch auf die Grenzgebiete zu Slowakei und Ungarn. Franz hilf sammelt Spenden für Nothilfe in Form von Trinkwasser, Lebensmitteln, Decken und Medikamenten.
"Sowohl jene, die sich bereits über die Grenze in Sicherheit bringen konnten, als auch jene, die als Binnenvertriebene in der Ukraine ausharren müssen", möchte der Entwicklungshilfeklub unterstützen. Mit den Spenden werden lebensnotwendige Güter und Frauen und Mädchen ausgerichtete Hygienepakete verteilt.
Die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs ist auf die Unterstützung von Menschen mit (Seh-)Behinderung spezialisiert. "Menschen mit (Seh-) Behinderung sind in solchen Krisensituationen mit besonderen Herausforderungen konfrontiert und auf barrierefreie Hilfsangebote angewiesen", so der Verein. Für die vielseitige Hilfe bittet der Verein um Spenden.
Kirche in Not ist in der Ukraine vor Ort aktiv, um armutsbetroffenen und geflüchteten Menschen in u.a. Suppenküchen, Waisenhäusern, Altenheimen, kirchlichen Kindergärten und Flüchtlingsunterkünften beizustehen. Die Unterbringung und Verpflegung von Flüchtlingen steht im Hauptfokus der Arbeit.
Schon vor dem Kriegsausbruch war die Situation in den ukrainischen Projektgebieten von Welthaus kritisch. Seit Beginn der Attacken hat sich das Leben von Einwohner*innen nochmals dramatisch verschlechtert. Mit Lebensmitteln, Medikamenten, Hygieneartikeln, Heizkostenzuschüssen und psychosozialer Hilfe versucht der Verein die erste Not der armutsbetroffenen Bevölkerung zu lindern.
Unter dem Kennwort "Emergency Smile Ukraine" sammelt Rote Nasen Clowndoctors Spenden, um gemeinsam mit Partnerorganisationen psychosoziale Unterstützung für die geflüchteten Menschen an der ukrainischen Grenze zu leisten. "Wir sind überzeugt, dass Unbeschwertheit und Lachen besonders für die Kinder wichtig sind", so der Verein.
Die Heilsarmee ist in der Ukraine und den Nachbarländer mit Nothilfemaßnahmen aktiv. Neben der Verteilung von Trinken, Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln, kümmert sich der Verein auch um die Unterbringung der Flüchtlinge in Unterkünften.
Die Jesuitenmission Österreich unterstützt osteuropäische Partnerorganisationen beim Einsatz für geflüchtete Menschen aus der Ukraine. Hilfsmaßnahmen wie etwa die Ausgabe von Lebensmitteln und Medikamenten, Hilfe bei der Suche nach Unterkünften und psychosoziale Unterstützung stehen im Mittelpunkt.
Ute Bock unterstützt Flüchtlinge aus der Ukraine durch die unkomplizierte Bereitstellung von Wohnplätzen und Sozialberatung. Zudem werden Soforthilfeangebote organisiert, etwa die Versorgung mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Produkten des täglichen Bedarfs.
Barmherzigkeit International stellt unter anderem Nahrungsmittelpakete für geflüchtete Familien zusammen, kauft Hygieneartikel, Medikamente und Decken ein, um sie an die Betroffenen auszuteilen. "Mit z.B. € 50,– ist etwa ein Nahrungsmittelpaket für eine Familie gesichert", so der Verein.
Der Schwerpunkt von MIVA liegt bei der Notversorgung von Binnenflüchtlingen in der Ukraine. Mit drei Fahrzeugprojekten in unterschiedlichen Regionen des Landes unterstützt der Verein mit der Verteilung von Hilfsgütern. "Mobilität ist in Friedens- als auch in Kriegszeiten der Schlüssel für eine rasche Hilfe", betont MIVA.
Der Verein VinziWerke hilft Vitaliy Novak von den Lazaristen, Mitbegründer des VinziBus Odessa, dabei Menschen vor Ort mit dringend benötigten Hilfsgütern zu versorgen. Auch Flüchtlinge die in Grenzgebieten oder in Österreich angekommen sind werden vom Verein durch die Ausgabe von Sachspenden unterstützt.
"In der Ukraine und in Polen beherbergen Steyler Missionare und Missionsschwestern Vertriebene", so die Beschreibung von Steyler Missionare zur Ukraine Hilfe. In den Unterkünften möchte der Verein den Geflüchteten ein familiengerechtes Umfeld mit entsprechender Privatsphäre ermöglichen und bittet dafür um Spenden.