SOS-Kinderdorf
Hermann Gmeiners Idee hat von Tirol aus die ganze Welt erobert.
Um gleich ein Missverständnis auszuräumen: SOS steht für kein Notsignal, sondern für "Societas Socialis" (soziale Gesellschaft). So hieß der Verein, den Hermann Gmeiner gemeinsam mit Studienkollegen 1949 in Innsbruck gründete. Dieser Verein baute bei Imst das erste Kinderdorf für Kriegswaisen. Gmeiner wollte damit der Massenerziehung in Heimen etwas Neues entgegensetzen, ein Aufwachsen unter familienähnlichen Bedingungen ermöglichen.
Lachende, fröhliche Kindergesichter prägen das Image von SOS-Kinderdorf. Die weniger freundliche Vergangenheit von SOS-Kinderdorf hat der Tiroler Historiker Horst Schreiber im Buch "Dem Schweigen verpflichtet. Erfahrungen mit SOS Kinderdorf" aufgearbeitet. Beauftragt wurde er von SOS-Kinderdorf selbst, "um sich als lernende Organisation der eigenen Geschichte besser bewusst zu werden", begründet SOS-Kinderdorf.
"Der Ansatz des familienähnlichen Modells in den Kinderdörfern war patriarchal-autoritär", schildert Schreiber. Der Dorfleiter repräsentierte die väterliche Ordnung und Sanktionsgewalt. Für die Kinderdorf-Mütter gab es keine pädagogische Ausbildung, weil Gmeiner davon ausging, dass "Mütter die Erziehung von Kindern instinktiv in sich haben".
Schreiber berichtet auch über Gewalt und sexuellen Missbrauch in SOS-Kinderdörfern, betont aber, dass es in Kinderdörfern anders als in Kinderheimen keine systematische Gewalt gegeben habe. Sehr vieles habe sich in den letzten Jahren gebessert, so Schreiber, die "Pädagogik des Herzens und des Bauchs, bei der lange Zeit das Hirn gefehlt hat" gehöre der Vergangenheit an.
2021-2023 folgte zudem die von SOS-Kinderdorf initiierte Überprüfung durch die Independent Childprotection Commission, um neuerlichen kinderschutzrechtlichen Vorwürfen nachzugehen. In einer Aussendung zum Abschlussbericht hält der Verein fest: "Wir müssen eingestehen, dass in einem kleinen Teil unserer Arbeit schwerwiegende Fehler passiert sind. Das macht uns tief betroffen und wir entschuldigen uns bei allen Menschen, denen Unrecht widerfahren ist". SOS-Kinderdorf gibt dabei an Betroffene entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen zu unterstützen und eine "intensive Fehlerbearbeitung und Weiterentwicklung der Organisation" umzusetzen.
Heute gibt es in 135 Staaten der Welt SOS-Kinderdörfer, die natürlich nicht überall Kinderdorf heißen, sondern SOS Villages d'Enfants, SOS Children's Villages oder Aldeas Infantiles SOS.
Lachende, fröhliche Kindergesichter prägen das Image von SOS-Kinderdorf. Die weniger freundliche Vergangenheit von SOS-Kinderdorf hat der Tiroler Historiker Horst Schreiber im Buch "Dem Schweigen verpflichtet. Erfahrungen mit SOS Kinderdorf" aufgearbeitet. Beauftragt wurde er von SOS-Kinderdorf selbst, "um sich als lernende Organisation der eigenen Geschichte besser bewusst zu werden", begründet SOS-Kinderdorf.
"Der Ansatz des familienähnlichen Modells in den Kinderdörfern war patriarchal-autoritär", schildert Schreiber. Der Dorfleiter repräsentierte die väterliche Ordnung und Sanktionsgewalt. Für die Kinderdorf-Mütter gab es keine pädagogische Ausbildung, weil Gmeiner davon ausging, dass "Mütter die Erziehung von Kindern instinktiv in sich haben".
Schreiber berichtet auch über Gewalt und sexuellen Missbrauch in SOS-Kinderdörfern, betont aber, dass es in Kinderdörfern anders als in Kinderheimen keine systematische Gewalt gegeben habe. Sehr vieles habe sich in den letzten Jahren gebessert, so Schreiber, die "Pädagogik des Herzens und des Bauchs, bei der lange Zeit das Hirn gefehlt hat" gehöre der Vergangenheit an.
2021-2023 folgte zudem die von SOS-Kinderdorf initiierte Überprüfung durch die Independent Childprotection Commission, um neuerlichen kinderschutzrechtlichen Vorwürfen nachzugehen. In einer Aussendung zum Abschlussbericht hält der Verein fest: "Wir müssen eingestehen, dass in einem kleinen Teil unserer Arbeit schwerwiegende Fehler passiert sind. Das macht uns tief betroffen und wir entschuldigen uns bei allen Menschen, denen Unrecht widerfahren ist". SOS-Kinderdorf gibt dabei an Betroffene entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen zu unterstützen und eine "intensive Fehlerbearbeitung und Weiterentwicklung der Organisation" umzusetzen.
Heute gibt es in 135 Staaten der Welt SOS-Kinderdörfer, die natürlich nicht überall Kinderdorf heißen, sondern SOS Villages d'Enfants, SOS Children's Villages oder Aldeas Infantiles SOS.
Die Wunschbaum-Aktion von SOS-Kinderdorf wurde im Dezember 2017 zum spendeninfo.at Projekt des Monats auserkoren. Jährlich stellt der Verein dafür einen Christbaum am Schönbrunner Weihnachtsmarkt auf, welcher mit Wunschzetteln von Kindern aus dem Wiener SOS-Kinderdorf geschmückt ist.
Zehn Kinderdörfer in Österreich
Vierzehn Kinderdörfer - in Altmünster (OÖ), Hinterbrühl und Guntramsdorf (NÖ), Wien-Floridsdorf, Pinkafeld (B), Stübing und Graz (St), Klagenfurt und Moosburg (K), Nußdorf-Debant (Osttirol), Innsbruck und Imst (T), Bregenz (V) und Salzburg - stehen in Österreich. Rund 1.800 Kinder und Jugendliche leben in diesen vierzehn österreichischen SOS-Kinderdörfern sowie in den Wohngruppen und Pflegefamilien.
In allen österreichischen SOS-Kinderdorf-Einrichtungen zusammen wurden im Jahr 2023 rund 5.000 Kinder und Jugendliche betreut. Neben den Kinderdörfern sind das 10 weitere Kinder- und Krisenwohngruppen, sieben Eltern-Kind-Wohngruppen, 33 (betreute) Jugendwohneinrichtungen, drei Gastfamilien, zwei Gesundheitszentren, vier Projekte für ambulante und mobile Familienarbeit, sieben Beratungs- und Nachbetreuungsstellen, elf (betreute) Wohngruppen für minderjährige Flüchtlinge, drei Kindergärten, ein Bildungsprojekt, ein Arbeitsprojekt, ein Begegnungscafé, das Integrationsprojekt "SOS-Kinder-Welt" sowie das 2018 neu gestartete Angebot "Jugendstreetwork Graz".
Gespendet wurden für SOS-Kinderdorf in Österreich 2023 45,2 Millionen Euro, SOS-Kinderdorf ist damit nach Caritas und Rotem Kreuz die drittgrößte NGO in Österreich.
Eine wichtige Einnahmequelle von SOS-Kinderdorf Österreich sind Patenschaften, es kann aber natürlich - zum Beispiel via Homepage - auch einmalig gespendet werden.
Den Großteil des Geldes gibt SOS-Kinderdorf Österreich auch in Österreich aus, 2023 flossen insgesamt 132 Millionen Euro in heimische SOS-Kinderdorf-Einrichtungen und rund 15,7 Millionen Euro in weltweite Projekte. SOS-Kinderdorf Österreich unterstützt SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in z.B. Nepal, Peru und Uganda.
In den Jahren 2014 und 2015 konnte zudem in mehreren Projektländern Nothilfe geleistet werden: auf den Philippinen, in Sierra Leone, Guinea, Liberia, der Ukraine, in Nepal und Syrien
Bekannte Unterstützer*innen von SOS-Kinderdorf sind der Dalai Lama, die Bayern-Stars Philipp Lahm & Dante, Angelina Jolie & Brad Pitt, Bestseller-Autor Henning Mankell, Andreas Ivanschitz, Alfred Dorfer oder Manchester-City-Kapitän Vincent Kompany.
Das Österreichische Spendengütesiegel hat SOS-Kinderdorf schon seit 2001, Spenden sind von der Steuer absetzbar.
In allen österreichischen SOS-Kinderdorf-Einrichtungen zusammen wurden im Jahr 2023 rund 5.000 Kinder und Jugendliche betreut. Neben den Kinderdörfern sind das 10 weitere Kinder- und Krisenwohngruppen, sieben Eltern-Kind-Wohngruppen, 33 (betreute) Jugendwohneinrichtungen, drei Gastfamilien, zwei Gesundheitszentren, vier Projekte für ambulante und mobile Familienarbeit, sieben Beratungs- und Nachbetreuungsstellen, elf (betreute) Wohngruppen für minderjährige Flüchtlinge, drei Kindergärten, ein Bildungsprojekt, ein Arbeitsprojekt, ein Begegnungscafé, das Integrationsprojekt "SOS-Kinder-Welt" sowie das 2018 neu gestartete Angebot "Jugendstreetwork Graz".
Gespendet wurden für SOS-Kinderdorf in Österreich 2023 45,2 Millionen Euro, SOS-Kinderdorf ist damit nach Caritas und Rotem Kreuz die drittgrößte NGO in Österreich.
Eine wichtige Einnahmequelle von SOS-Kinderdorf Österreich sind Patenschaften, es kann aber natürlich - zum Beispiel via Homepage - auch einmalig gespendet werden.
Den Großteil des Geldes gibt SOS-Kinderdorf Österreich auch in Österreich aus, 2023 flossen insgesamt 132 Millionen Euro in heimische SOS-Kinderdorf-Einrichtungen und rund 15,7 Millionen Euro in weltweite Projekte. SOS-Kinderdorf Österreich unterstützt SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in z.B. Nepal, Peru und Uganda.
In den Jahren 2014 und 2015 konnte zudem in mehreren Projektländern Nothilfe geleistet werden: auf den Philippinen, in Sierra Leone, Guinea, Liberia, der Ukraine, in Nepal und Syrien
Bekannte Unterstützer*innen von SOS-Kinderdorf sind der Dalai Lama, die Bayern-Stars Philipp Lahm & Dante, Angelina Jolie & Brad Pitt, Bestseller-Autor Henning Mankell, Andreas Ivanschitz, Alfred Dorfer oder Manchester-City-Kapitän Vincent Kompany.
Das Österreichische Spendengütesiegel hat SOS-Kinderdorf schon seit 2001, Spenden sind von der Steuer absetzbar.