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Social Business als nachhaltiges Spendenmodell

Soziale Unternehmen geben Konsument*innen die Möglichkeit, durch einen Einkauf oder eine Dienstleistung, Gutes zu tun. Das Konzept Social Business ist in Österreich angekommen und kann schon einige Erfolgsgeschichten vorweisen.
Gruppe erkundet Wien
Das Social Business Shades Tours bietet Stadtführungen zu den Themen Obdachlosigkeit, Flucht, Asyl und Integration an. Die Führungen leiten Betroffene, die durch die Beschäftigung etwas verdienen und zurück in die Gesellschaft finden. © Shades Tours / Patrick Sabitzer
Wirtschaftlich handeln, ohne Profit zu machen. Was im ersten Moment paradox klingt, kann mit dem notwendigen Engagement und Know-How klappen. Mehrere Erfolgsgeschichten zeigen, dass soziale Unternehmen sich auf dem österreichischen Markt behaupten können. Sie überzeugen neben dem sozialen Gedanken durch die Qualität ihrer Dienstleistungen oder Produkte, so dass Konsument*innen gerne etwas mehr zahlen und dabei ohne zusätzlichen Aufwand einen sozialen Beitrag leisten.

Dieser Betrag wird anschließend an Hilfsprojekte weitergegeben oder direkt im Betrieb für soziale Zwecke verwendet. Zum Beispiel um Gehälter für Menschen zu bezahlen, die am Arbeitsmarkt benachteiligt sind. In Wien haben sich schon so einige soziale Unternehmen etabliert.

goood mobile

Seit Oktober 2017 bietet der Mobilfunkbetreiber goood mobile die Möglichkeit des "painless giving". Kund*innen wählen neben einem Handy-Tarif ein Hilfsprojekt von kooperierenden NGOs. 10 Prozent der monatlichen Gebühren werden automatisch an das gewählte Projekt weitergegeben. Durch eine Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber A1, kann goood mobile ein gutes Netz zu günstigen Preisen anbieten. So bleibt das Unternehmen konkurrenzfähig und Kund*innen können ohne Mehrkosten einen sozialen Beitrag leisten.

magdas Social Business

Das Tochterunternehmen der Caritas engagiert sich als Social Business gleich in mehreren Geschäftsfeldern. Das Aushängeschild ist das magdas Hotel, in dem Menschen mit und ohne Fluchthintergrund, aus 14 Nationen arbeiten. Weiters bietet magdas Menschen mit beschränkten Chancen am Arbeitsmarkt die Möglichkeit, in einer Großküche zu arbeiten, in der Essen für Seniorenhäuser und Flüchtlingseinrichtungen gekocht wird. magdas Services bietet Anstellungen im Immobilienservice und Facility Management, magdas Recycling kümmert sich um die Verwertung von alten Mobiltelefonen. Produkte von magdas Design können im Caritas Shop und in diversen anderen Läden in Wien gekauft werden.

Supertramps & Shades Tours

Die beiden sozialen Unternehmen bieten Stadtführungen in Wien an, bei denen (ehemalige) Obdachlose über das Leben auf der Straße berichten. Durch die Einnahmen von verkauften Tour-Tickets kann den Führer*innen ein Honorar bezahlt werden. Shades Tours bietet seit 2018 auch Touren und Aktivitäten zu den Themen Flucht, Asyl und Integration an. Touren von beiden Organisationen können einfach online gebucht werden und kosten durchschnittlich 15 Euro. Die Touren zu verschiedenen Schwerpunkt-Themen richten sich an ein breites Publikum - von der Schulklasse bis hin zu Wien-Tourist*innen.

refugees work

Das junge Unternehmen hat sich auf die Vermittlung von Menschen mit Fluchthintergrund an österreichische Arbeitgeber spezialisiert. Auf einer Online-Jobplattform können sich Asylberechtige kostenlos registrieren und werden durch den gesamten Prozess begleitet – vom Verfassen des Lebenslaufs bis zum ersten Arbeitstag. Auch Asylwerber*innen, die nur eingeschränkt arbeiten dürfen, wird etwa bei der Suche nach einem unbezahlten Praktikum geholfen. refugees work finanziert sich durch Beiträge von Arbeitsgebern, die für die Vermittlung bezahlen. Die Unternehmen werden dafür bei der Suche nach geeigneten Mitarbeiter*innen und bei bürokratischen Belangen, sowie Beantragung von Förderungen, unterstützt.