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Schulabschluss für malawische Mädchen

Ein Schulbesuch soll den jungen Frauen die Basis für ein selbstbestimmtes Leben bieten. Der Entwicklungshilfeklub plant für insgesamt 200 Mädchen diese Chance zu ermöglichen.
In Malawi teilen viele Mädchen aus ärmeren Regionen das gleiche Schicksal: sie werden jung verheiratet, bekommen früh Kinder und der Schulbesuch ist nicht mehr möglich und wird abgebrochen. Vor allem die ländlichen Gebiete vermerken vermehrt Kinderehen mit bereits neun oder zehn Jahre alten Mädchen. Malawi hat weltweit gesehen nicht nur die höchste Rate an Kinderehen, es zählt auch zu jenen Ländern mit den meisten Schwangerschaften der unter 15-Jährigen. "Das Schlimmste ist, dass mit meiner Verheiratung alle meine Träume zerplatzten. Träume von einer guten Schulbildung, von einem Beruf als Lehrerin oder Krankenschwester. Doch jetzt? Mein Leben ist vorbei“, erzählt ein betroffenes Mädchen.

Ein Hauptgrund der Hochzeiten sind die ärmlichen Verhältnisse der Familien. Durch die Brautgabe (Geld, Tiere, technische Geräte) versuchen die Eltern zumindest kurzfristig der wirtschaftlichen Not zu entkommen. Zudem spielt auch die gesellschaftliche Geringschätzung von Mädchen und Frauen in der malawischen Bevölkerung eine Rolle. Der Tradition nach wird das weibliche Geschlecht nur als Hausfrau und Mutter gesehen. Bildung scheint überflüssig, das Geld wird für andere Angelegenheiten verwendet.

Seit 2017 befindet sich das Land in Bezug auf die Kinderehen-Problematik jedoch im Umbruch. Ehen werden annulliert und Kinder zurück in die Schule geschickt. Im Februar 2017 wurde auf nationaler Ebene beschlossen, die Eheschließung 2018 auf 18 Jahre anzuheben und Kinderehen somit zu verbieten.

Schulkosten übernehmen

Doch die Problematik des weiterhin vorhandenen Geldmangels hat Folgen. Obwohl die achtjährige Grundschulbildung für Kinder kostenlos zu Verfügung steht, können sich viele Familien den Bildungsabschluss der kostenpflichtigen Sekundarstufe nicht leisten. Die Abhängigkeit der Mädchen bleibt bestehen.

Der Entwicklungshilfeklub möchte den jungen Frauen einen Abschluss ermöglichen und ihnen die Chance geben auch einen Beruf zu erlernen und ein Leben als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu erlangen. Als Teil eines umfassenden Programms der Partner-Organisation Oxfam will der Verein zwei Jahre lang 200 Mädchen durch Hilfsgelder, für ein Stipendium, die Schuluniform, sowie für ein Fahrrad um die 10km entfernte Ausbildungsstätte zu erreichen, unterstützen. Mit einer Spende von insgesamt 180 Euro kann die Finanzierung des Projekts für ein Mädchen gewährleitet werden. Mit einem Anteil von 45 Euro kann die Unterstützung für ein Mädchen sechs Monate lang abgedeckt werden.