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Saatgut und Werkzeuge für Kleinbäuerinnen

Jeder vierte Haushalt Äthiopiens wird von einer alleinerziehenden Mutter geführt. Die Erträge der selbstversorgenden Kleinbäuerinnen reichen nur selten aus, um den Hunger ihrer Kinder zu stillen.
Drei von vier Äthiopiern leben in den Hochebenen des Landes, wo im fruchtbaren Boden Hirse, Mais und Sesam gedeihen. Durch die umfangreiche Rodung von Waldbeständen in den letzten Jahren - zwischen 1960 und 2012 war ein Rückgang der Waldflächen von 37% auf 3% zu verzeichnen - wurden die einst nährstoffreichen Böden immer ausgelaugter und die lebenswichtigen Erträge für die selbstversorgenden Kleinbauernfamilien blieben immer öfter aus.

Durch den rasanten Bevölkerungswachstum waren unzählige Familien der überdurchschnittlich armen Bevölkerung auf die Abholzung der Waldflächen angewiesen, da die Ackerflächen nicht mehr ausreichten um die Familien mit genügend Nahrung zu versorgen. Dies verschlimmerte die Hungersnot über die Jahre immens. Die selbstversorgenden Kleinbauernfamilien sind nun mehr denn je auf Unterstützung angewiesen, um nachhaltig wieder eine Existenzsicherung ihrer Familien gewährleisten zu können.

In jeder vierten Bauernfamilie Äthiopiens führt eine alleinerziehende Mutter den Haushalt und kämpft mit Subsistenzwirtschaft gegen den Hunger ihrer Kinder an. Durch ausgelaugte Agrarflächen und ungeeignetes Saatgut bleiben laufend größere Erträge aus und die Lebensumstände der ärmsten Familien werden immer prekärer: "Alles, was ich auf unserem Feld ernte, brauche ich, um mich und meine Kinder zu ernähren. Wenn ich ein Kind in die Schule schicken möchte, muss ich etwas von der Ernte verkaufen – dann haben wir weniger zu essen. Und wenn jemand in der Familie krank wird und wir ein Medikament kaufen müssen, dann hungern wir alle." - Tamirat Benka, Kleinbäuerin.
 

Projektaktivitäten

Der Entwicklungshilfeklub unterstützt im Zuge dieses Projekts die Partnerorganisation Oxfam gemeinsam mit der lokalen Hilfsorganisation RCWDO bei ihrer langjährigen Entwicklungshilfe für Bauernfamilien abgelegener Dörfer Äthiopiens. Aufbauend auf ein Vorgängerprojekt, in dem bedürftige Bauernfamilien seit 2007 etwa in puncto Wassermanagement und Saatgutvermehrung umfassende Unterstützung erhielten, sollen nun insbesondere Kleinbäuerinnen im Rift Valley nachhaltige Unterstützung erhalten.

Die Bäuerinnen sollen durch
  • den Zusammenschluss zu Frauenkooperativen,
  • die Erschließung neuer Absatzmärkte,
  • Schulungen zur Saatgutvermehrung und
  • mittels einer Starthilfe in Form von hochwertigem Saatgut und landwirtschaftlichen Werkzeugen

eine langfristige Verbesserung ihrer Ernteerträge und ihres Haushaltseinkommens erfahren.

Mit einem Projektbaustein von 256 Euro kann eine Bäuerin Werkzeug und Saatgut für 2.500m2 Agrarflächen als auch Ausbildung und umfassende Betreuung erhalten. Ein Anteilstein für 500m2 Anbauflächen einer Kleinbäuerin beträgt 37 Euro.