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Rechtsberatung für Roma-Gruppen im Kosovo

Damit Minderheiten-Vertreter*innen und -Vereine in Zukunft für ihre eigenen politischen Interessen und Rechte einstehen können, werden sie mit dem geltenden Menschen- und Minderheitenrecht vertraut gemacht.
Im Kosovo, aber auch in anderen Ländern des Balkans, leben mit den Ashkali und Ägyptern*innen zwei ethnische Minderheiten, die von internationalen Organisationen (wie bspw. der OSZE, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) zwar als Teilgruppen den Roma zugeordnet werden, sich in ihrem Selbstverständnis aber von diesen abgrenzen.

Erst in den 1990ern dürften Vertreter*innen dieser Minderheiten, bestärkt durch den aufkeimenden albanischen Nationalismus in Serbien und die darauffolgenden Unabhängigkeitsbestrebungen des Kosovos, dazu übergegangen sein, sich für die Anerkennung ihrer ethnischen Souveränität einzusetzen. Ashkali und Ägypter*innen berufen sich auf unterschiedliche Herkunftsmythen, die aber auch innerhalb einer Gruppe von Familie zu Familie stark variieren können. So vermuten Ägypter*innen ihre ursprüngliche Herkunft, wie der Name bereits erahnen lässt, in Ägypten. Von offizieller Seite werden sie dennoch mit der Kurzbezeichnung RAE – Roma, Ashkali and Egyptian – zusammengefasst.

Die Ashkali und Ägypter*innen sind, wie die Mehrheit der kosovarischen Roma (wie auch der Kosovo-Albaner*innen im Allgemeinen), muslimischen Glaubens. Und wie die meisten Roma sind sie ebenfalls von Diskriminierung bis hin zu Menschenrechtsverletzungen betroffen: Ihre Angehörigen leben zumeist in bitterer Armut und sie haben selten die Möglichkeit, eine Anstellung in einem formellen Arbeitssektor zu bekommen. Der Zugang zur öffentlichen Gesundheitsversorgung und zu Bildungseinrichtungen ist erschwert.

Im Zuge eines Integrationsprojektes von World Vision werden nun Vertreter*innen und Vereine der Roma, Ashkali und Ägypter*innen mit dem geltenden Menschen- und Minderheitenrecht vertraut gemacht, damit sie künftig für ihre eigenen politischen Interessen und Rechte auf nationaler und lokaler Ebene einstehen können.

Übrigens: wer dieses Projekt finanziell unterstützt, verzwanzigfacht ihren/seinen Spendenbetrag. Denn für jeden Euro, den der Verein an Spenden einnimmt, legen die Europäische Union und die Österreichische Agentur für Entwicklungszusammenarbeit (ADA) 20 Euro drauf. Aus Ihren gespendeten 50 Euro werden somit 1.000 Euro!