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Projekte zur Gesundheitsförderung

Der Verein AFYA widmet seine Aktivitäten der psychischen Gesundheit von Personen mit Flucht- und Migrationserfahrung
Seit dem Jahr 2017 setzt sich der Wiener Verein AFYA für Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung ein, speziell für jene die ein traumatisches Erlebnis hinter sich haben. Um den Betroffenen nachhaltig zu helfen, bietet AFYA fünf Projekte für die interkulturelle Gesundheitsförderung an. Der Ansatz des Vereins ist niederschwellig und kultursensibel, die Angebote für Teilnehmer*innen in verschiedenen Sprachen möglich. "Gesundheit ist ein wesentlicher Faktor für ein gutes Leben und gleichzeitig ein Wert, der Menschen über alle Unterschiedlichkeit hinweg verbindet", betont AFYA dabei. Folgende Kurse werden durchgeführt:
 Die sogenannten "Gesundheitskreise" haben zum Ziel die mentale Gesundheit der Teilnehmenden zu stärken und nach schwierigen Erfahrungen wieder Stabilität zu erfahren. Muttersprachliche Mentor*innen vermitteln in wöchentlichen Treffen Möglichkeiten um etwa Angst und Sorgen zu bewältigen, Momente der Entspannung und guten Schlaf zu finden, Albträume zu vermeiden, sowie Bewegung und Körperübungen zu erlernen. Je nach den Bedürfnissen in der Gruppe, geht es darum, traumatische Erfahrungen zu bewältigen, neuen Lebensmut zu finden oder für die alltäglichen Herausforderungen in einem neuen Land gestärkt zu sein. Die Gesundheitskreise können in Präsenz oder online durchgeführt werden. Insgesamt 269 Personen nahmen an dem Projekt im Jahr 2022 teil.
 Das achtwöchige Schulungsprogramm zur Traumabewältigung richtet sich an Kinder und Jugendliche direkt an Schulen. Der Kurs wird in der Muttersprache der traumatisierten Teilnehmenden durchgeführt und hilft den Betroffenen die "Kontrolle über ihre Stresssymptome zu gewinnen". Anzeichen für Stress zeigen sich bei den Kindern und Jugendlichen unter anderen durch Angst und Anspannung, Konzentrationsstörungen, Stress und Schlafstörungen. Sie lernen in den Sitzungen die Symptome zu verstehen, zu erkennen und zu kontrollieren.
 Die Workshop-Reihe widmet sich der Emotionsregulation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Das Erlernen von sozial-emotionalen Fertigkeiten steht dabei in Mittelpunkt, um mittels Entlastungstechniken Eskalationen vorzubeugen. Die Schulungen finden in Gruppen von rund zehn Personen statt und werden sowohl für Schulen und auch Wohneinrichtungen angeboten. "Das Schulungsprogramm wird von Trainer*innen geleitet, denen es als 'Peers' und aufgrund ihrer Sprach- und Kulturkompetenz möglich ist, mit Jugendlichen kultursensible Kommunikation und Beziehung herzustellen", so der Verein.
 Nach einer Flucht angekommen im neuen Land, ist es oft noch schwieriger für ein harmonisches und glückliches Familienleben zu sorgen. Die traumatischen Erlebnisse und die Ungewissheit in der neuen Umgebung führen oft zu Auseinandersetzungen zwischen den jüngeren und älteren Familienmitgliedern. In den Kursen von AFYA unterstützen interkulturelle Elterntrainer*innen geflüchtete Eltern dabei, ihre Rolle bestmöglich ausführen zu können. Neben Kommunikationsskills werden auch neue Ideen zum Thema Erziehung eingebracht.
 "Im AFYA Schulungsprogramm lernen Eltern und Kinder gemeinsam die Symptome von Traumafolgen zu erkennen, zu verstehen und zu kontrollieren", beschreibt der Verein das Projekt. Das Angebot richtet sich an Familien, die Krieg und Flucht erlebt haben, und fördert die gemeinsame Aufarbeitung, Bewältigung und Unterstützung der Teilnehmer*innen. Insgesamt soll mehr Ruhe, Entspannung und Gelassenheit in den Familienalltag gebracht, und die Stärkung der Familien erzielt werden.
 

Zu den Angeboten für Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung, bietet AFYA auch einen Kurs für Pädagog*innen an:Das Seminar vermittelt praxisnahe Informationen und Hilfestellungen für Pädagog*innen, um mit Situationen und Problematiken von Kindern und Jugendlichen mit Flucht- und Migrationserfahrung, die im Schulalltag vorkommen können, umzugehen. Austausch und Reflexion sind dabei genauso ein Teil, wie die Aufklärung über soziale und psychologische Folgen für betroffene Kinder und Familien.


Die verschiedenen Angebote von AFYA können mittels Spenden unterstützt werden. "Die Kosten einer Trauma-Workshopeinheit betragen € 55, die Kosten für das gesamte, achtwöchige Programm für ein traumatisiertes Kind € 450", hält der Verein fest.