Mama, du schaffst das!
Die Webstube und Kreativwerkstatt der St. Elisabeth-Stiftung bietet unversicherten Schwangeren eine befristete Anstellung. Junge Mütter sammeln erste Arbeitserfahrungen und werden in ihrer Selbstständigkeit gestärkt.
Ihr Partner kommt ins Gefängnis. Alleine ist die Wohnungsmiete für die Frau plötzlich nicht mehr zu bewältigen. Mit Kind und im sechsten Monat schwanger steht sie von einem Tag auf den anderen auf der Straße.
Diese persönliche Geschichte einer Frau, die erst kürzlich im Mutter-Kind-Haus der St. Elisabeth-Stiftung Zuflucht fand, veranschaulicht die Unberechenbarkeit, in solch eine Notsituation zu geraten. Für schwangere Frauen und alleinerziehende Mütter gibt es in derart prekären Lagen rund eine Handvoll Stellen in Wien, an die sie sich wenden können. Als eine davon unterstützt die St. Elisabeth-Stiftung der Erzdiözese Wien jährlich mehr als 800 Frauen; durch niederschwellige Beratung, einen sicheren Wohnplatz und durch nachhaltige Förderung ihrer Selbständigkeit.
Diese persönliche Geschichte einer Frau, die erst kürzlich im Mutter-Kind-Haus der St. Elisabeth-Stiftung Zuflucht fand, veranschaulicht die Unberechenbarkeit, in solch eine Notsituation zu geraten. Für schwangere Frauen und alleinerziehende Mütter gibt es in derart prekären Lagen rund eine Handvoll Stellen in Wien, an die sie sich wenden können. Als eine davon unterstützt die St. Elisabeth-Stiftung der Erzdiözese Wien jährlich mehr als 800 Frauen; durch niederschwellige Beratung, einen sicheren Wohnplatz und durch nachhaltige Förderung ihrer Selbständigkeit.
Schwanger und auf Arbeitssuche
Abhängigkeit wolle man durch die Hilfe keinesfalls schaffen, ein großer Schwerpunkt sei daher auch die "soziale Reintegration", betont Marcus Piringer, Geschäftsführer der St. Elisabeth-Stiftung. Im Vordergrund ihrer Arbeit stünde stets die Bestärkung der Frauen, ganz nach dem Motto der Stiftung: "Mama, du schaffst das!"
Betreute Startwohnungen würden dabei die ersten Schritte in Richtung Selbstständigkeit ermöglichen. Aber auch bei der (Wieder-)Eingliederung in den Arbeitsmarkt wolle man den Frauen Unterstützung bieten: Im Rahmen des Projekts "Webstube und Kreativwerkstatt" erhalten Schwangere eine befristete Anstellung, junge Mütter erfahren einen strukturierten Tagesablauf und sammeln erste Berufserfahrungen im sechswöchigen Kreativkurs.
"Es kann passieren, dass ich 17, 18 Jahre alt bin, schwanger bin, in meinem Leben noch nie gearbeitet habe und dann einfach keine Versicherung vorliegt", untermauert Nicole Meissner als stellvertretende Geschäftsführerin die hohe Relevanz dieser in Wien einmaligen Einrichtung: "Sie lernen, sich in den Arbeitsalltag zu integrieren und dass sie dadurch auch abgesichert und versichert sind und ihr Kind auf normalem Weg zur Welt bringen können."
Betreute Startwohnungen würden dabei die ersten Schritte in Richtung Selbstständigkeit ermöglichen. Aber auch bei der (Wieder-)Eingliederung in den Arbeitsmarkt wolle man den Frauen Unterstützung bieten: Im Rahmen des Projekts "Webstube und Kreativwerkstatt" erhalten Schwangere eine befristete Anstellung, junge Mütter erfahren einen strukturierten Tagesablauf und sammeln erste Berufserfahrungen im sechswöchigen Kreativkurs.
"Es kann passieren, dass ich 17, 18 Jahre alt bin, schwanger bin, in meinem Leben noch nie gearbeitet habe und dann einfach keine Versicherung vorliegt", untermauert Nicole Meissner als stellvertretende Geschäftsführerin die hohe Relevanz dieser in Wien einmaligen Einrichtung: "Sie lernen, sich in den Arbeitsalltag zu integrieren und dass sie dadurch auch abgesichert und versichert sind und ihr Kind auf normalem Weg zur Welt bringen können."
Etwas zurückgeben
Seit etwas über einem halben Jahr besucht auch Sabrina T.* die Kreativwerkstatt in Wien-Margareten. Als sie sich wenige Monate zuvor hochschwanger an die Beratungsstelle der St. Elisabeth-Stiftung wandte, war sie bereits an zahlreichen anderen Stellen abgewiesen worden. Ihr damaliger Partner wurde ihr gegenüber handgreiflich. Um sich und ihr ungeborenes Kind zu schützen, suchte sie verzweifelt eine sichere Unterkunft. Für viele Einrichtungen wurde sie aber "nicht genug geschlagen", wie die 32-Jährige heute beschreibt.
Im Mutter-Kind-Haus der St. Elisabeth-Stiftung findet die Schwangere schließlich Zuflucht. In der hauseigenen "Webstube und Kreativwerkstatt" erhält sie die Möglichkeit, einer vor allem auch sinnvollen Tätigkeit nachzugehen: "Es ist schön, wenn ich am Ostermarkt oder am Weihnachtsmarkt stehe und dort meine eigenen Sachen verkaufen kann." Die Mitarbeit im Zuge des Projekts biete der jungen Mutter außerdem einen Weg, "etwas zurückzugeben" für die große Unterstützung, die sie von der Stiftung erhielt. In wenigen Wochen wird Sabrina T. mit ihrer Tochter nun in ihre eigene Wohnung übersiedeln, die Werkstatt will sie aber – zumindest solange sie noch in Karenz ist – auch weiterhin gerne besuchen.
*Name von der Redaktion geändert
Im Mutter-Kind-Haus der St. Elisabeth-Stiftung findet die Schwangere schließlich Zuflucht. In der hauseigenen "Webstube und Kreativwerkstatt" erhält sie die Möglichkeit, einer vor allem auch sinnvollen Tätigkeit nachzugehen: "Es ist schön, wenn ich am Ostermarkt oder am Weihnachtsmarkt stehe und dort meine eigenen Sachen verkaufen kann." Die Mitarbeit im Zuge des Projekts biete der jungen Mutter außerdem einen Weg, "etwas zurückzugeben" für die große Unterstützung, die sie von der Stiftung erhielt. In wenigen Wochen wird Sabrina T. mit ihrer Tochter nun in ihre eigene Wohnung übersiedeln, die Werkstatt will sie aber – zumindest solange sie noch in Karenz ist – auch weiterhin gerne besuchen.
*Name von der Redaktion geändert
"Projekt des Monats" - Zahlen & Fakten
St. Elisabeth-Stiftung der Erzdiözese Wien
Webstube und Kreativwerkstatt
Spendenkonto "Schwangere in Not"
AT30 1919 0000 0016 6801
- Seit 2010 Bündelung der sozialen Aufgaben und Tätigkeiten des ehemaligen Vereins "Rat und Hilfe" und des "Diözesanen Hilfsfonds für Schwangere in Notsituationen"
- Förderung durch: Erzdiözese Wien, Fonds Soziales Wien, Bundesministerium für Familie und Jugend
- Vier Standbeine: Familien-, Rechts- und Schwangeren-Beratungsstelle, Mutter-Kind-Häuser, Startwohnungen sowie Webstube und Kreativwerkstatt
Webstube und Kreativwerkstatt
- 1983 vom Verein "Rat und Hilfe" eingerichtet
- Geschützter Arbeitsplatz für schwangere Frauen und Menschen mit Behinderung und Handwerkskurs zur (Re-)Integration ins Berufsleben
- 2016: 9 Teilnehmerinnen besuchten den sechswöchigen Kreativkurs, 4 schwangere Frauen & 2 Frauen mit Behinderung waren in der Webstube angestellt
- Handwerkliche Tätigkeiten: Näharbeiten, Änderungen, liturgische Gewänder, Kerzen und Deko, Webteppiche, Glückwunschkarten, …
- Spendenmöglichkeiten: Einkauf in Webstube oder bei Märkten, Sachspenden, ehrenamtliche Mitarbeit, Geldspenden
Spendenkonto "Schwangere in Not"
AT30 1919 0000 0016 6801