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Sitztanz im Tageszentrum

In der Tagesbetreuung Aigen des Diakoniewerks Salzburg wird Menschen im Alter ein strukturierter Tagesablauf geboten. Einfühlsam geht man hier auf die individuellen Bedürfnisse der Besucher*innen ein: beim Sitztanz wie auch beim Gedächtnistraining.
Projekt des Montas: Sitztanz im Tageszentrum © spendeninfo.at / Hannah Hauptmann
Exakt 40 Jahre liegen zwischen dem jüngsten und dem ältesten Gast in der Tagesbetreuung Aigen und damit knapp zwei Generationen. In Anbetracht dieser großen Altersspanne achte man dennoch stets darauf, dass die Besucher*innen bezüglich des Betreuungsbedarfs möglichst zueinanderpassen, wie Barbara Wimmer, die Leiterin der geriatrischen Tagesbetreuung im Diakonie-Zentrum Salzburg, betont.

Das Angebot des Tageszentrums richtet sich an Menschen im Alter, an Menschen die alleine sind, die soziale Kontakte suchen, aber auch an Menschen mit Erkrankungen des Alters. Ein besonderer Schwerpunkt der Einrichtung liegt in der Betreuung und Integration von Demenzpatient*innen.

Von Sitz-Yoga bis generationenübergreifendes Theaterspiel

Den 20 regelmäßigen Gästen des Zentrums wird an ein bis fünf Tagen die Woche ein gut strukturierter Tagesablauf geboten: Nach dem Frühstück steht gemeinsame Gymnastik am Programm, beim Sitztanz werden im Sesselkreis rhythmische Bewegungen einstudiert. Auch Sitz-Yoga und Meridian-Stretching sind Teil des abwechslungsreichen Bewegungsangebots. Auf das körperliche folgt das Gedächtnistraining: die Personen werden dabei - etwa durch das Erraten von Dialektbegriffen - zur Erinnerungsarbeit angeregt.

Anschließend an das gemeinsame Mittagessen ruhen sich einige der Besucher*innen im Entspannungsraum aus. Wie zu Hause auch, haben die Seniorinnen und Senioren im Tageszentrum die Möglichkeit, einen Mittagsschlaf zu halten. Aktivere Gäste handwerken, lösen Kreuzworträtsel oder spielen Gesellschaftsspiele.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der generationenübergreifenden Arbeit. So besuchen die Senior*innen die Kinder im Montessorihaus Aigen, lesen ihnen vor, oder studieren ein gemeinsames Theaterstück ein.
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Sitztanz, Sitz-Yoga, Meridian-Stretching - die Tagesbetreuung Aigen bietet ein abwechslungsreiches Gymnastikprogramm. © spendeninfo.at / Hannah Hauptmann

Physisches und psychosoziales Training

Da viele Menschen im Alter den gesellschaftlichen Anschluss verlieren, stellen soziale Kontakte zweifellos einen bedeutsamen Aspekt des Tageszentrums dar. Aber auch die Förderung und der Erhalt der Selbstständigkeit durch Aktivierung körperlicher und geistiger Fähigkeiten sind wesentliche Faktoren der Senior*innenarbeit.

Im Rahmen einer Umfrage an Besucher*innen und Angehörigen der drei geriatrischen Tageszentren in der Stadt Salzburg, gaben mehr als drei Viertel der Befragten an, die Tagesbetreuung würde Verbesserungen im physischen, psychischen und sozialen Bereich zur Folge haben. Der verbesserte Gesundheitsstatus könne wiederum den Einzug ins Senior*innenheim verzögern.

Die Tagesbetreuung bildet mit seinen Leistungen gewissermaßen das Bindeglied zwischen dem mobilen Betreuungsangebot, für noch überwiegend selbstständig lebende Senior*innen, und der Langzeitpflege im Wohnheim des Diakonie-Zentrums Salzburg, für Menschen mit intensiverem Betreuungs- und Pflegebedarf. Personen, die nur eine gewisse Zeit auf intensive Pflege angewiesen sind, können zudem die Kurzzeitpflege des Zentrums in Anspruch nehmen.

Demenz: "es ist da, es gehört zu uns"

Immer wieder bekräftigt Barbara Wimmer die hohe Relevanz der Berücksichtigung von Demenzerkrankungen: "Es ist da, es gehört zu uns, wir müssen mit dieser Erkrankung leben – und wir wollen diese Menschen bestmöglich begleiten."

Kostenfrei und besonders niederschwellig ist aus diesem Grund die Demenzberatung der Einrichtung, die sowohl Angehörigen als auch Betroffenen zur Verfügung steht. Man arbeite hierfür mit der benachbarten Privatklinik Wehrle-Diakonissen zusammen, die die nötigen medizinischen Tests durchführe, wie die Leiterin näher ausführt. Auch sensibilisierende Demenz-Schulungen wurden bereits abgehalten, beispielsweise für Apotheken, Schulen und Ämter.

Freiwilligennetzwerke

Seit 2010 unterstützen Freiwilligennetzwerke die Arbeit des Diakonie-Zentrums in Salzburg. Die Ehrenamtlichen besuchen Senior*innen zu Hause, begleiten sie ins Theater, unterstützen sie dabei, ihre sozialen Kontakte aufrechtzuerhalten. Auch im Tageszentrum sind Freiwillige ein wertvoller Bestandteil der Senior*innen-Begleitung.

Schließlich ist man auch stets auf monetäre Unterstützung angewiesen. Denn ein besonderes Anliegen der Einrichtung sei es, "den Gästen etwas bieten zu können", betont Barbara Wimmer abschließend. Etwa durch außergewöhnliche Anschaffungen wie bequeme Gartenmöbel, damit die Gäste ihren Mittagsschlaf in Zukunft auch einmal in den Garten verlegen können.

"Projekt des Monats" - Zahlen & Fakten

Diakonie-Zentrum Salzburg – Tagesbetreuung Aigen
  • Die Tagesbetreuung Aigen eröffnete 1994 und ist Bestandteil des Hauses für Senioren im Diakonie-Zentrum Salzburg
  • Neben der Tagesbetreuung Gnigl (Diakonie) und dem Tageszentrum Rauchgründe (Rotes Kreuz) ist die Einrichtung eines von drei geriatrischen Tageszentren in der Stadt Salzburg
  • Die Betreuung erfolgt durch vier Fachkräfte, eine/n Ehrenamtliche/n (und Praktikant*innen)
  • Rund 20 Tagesgäste besuchen das Zentrum an ein bis fünf Tagen die Woche
  • Das Tagesprogramm von 8:30 bis 16 Uhr beinhaltet Frühstück, ein abwechslungsreiches Körper- und Gedächtnistraining, Mittagessen, individuelle Betreuung und Therapie sowie eine Kaffeejause
  • Spenden können direkt der Tagesbetreuung Salzburg gewidmet werden:
Diakoniewerk Gallneukirchen Spendenverein (Spenden steuerlich absetzbar)
IBAN: AT34 2040 4000 0000 8078
Kennwort: "Tagesbetreuung Salzburg"