Entstanden sei alles innerhalb eines Freundeskreises. Man wollte sich für Menschen in den zahlreichen weltweiten Krisenländern einsetzen, Familien in von Kriegen und Katastrophen gebeutelten Regionen helfen. Alles unter dem Namen "Mütter und Kinder in Not". Das war 2006. Vier Jahre später verschaffte sich der in mittlerweile 25 Ländern aktive Verein mit "
Rahma Austria " einen klingenderen Namen. "Rahma ist das arabische Wort für Barmherzigkeit", fügt die junge PR-Sprecherin des Vereins hinzu, und: "unser Ziel ist es einfach, etwas zu bewegen". Man leistet humanitäre Hilfe, baut Brunnen, bietet Patenschaften für Kinder in den ärmeren Regionen dieser Erde. Seit 2017 unterstützt man auch obdachlose Menschen in Wien, wie Azize Abibi weiter ausführt.
Die Mediensprecherin Azize Abibi gehört selbst seit über sechs Jahren zur "engsten Familie" an Unterstützer*innen des Vereins Rahma Austria. © spendeninfo.at / Thomas Kronberger
Merken, wie man etwas bewegt
Ein besonderes Merkmal, das die Vereinsarbeit seit jeher präge, sei die hohe Transparenz. Für Abibi einer der Gründe, warum sie einst begann, sich überhaupt für Rahma Austria einzusetzen. Wer beispielsweise für ein spezifisches Auslandsprojekt – wie etwa die aktuelle Winterhilfe in Ländern wie dem Jemen oder Libanon – spende, erhalte auf Nachfrage jederzeit und unkompliziert "Live-Handyfotos und Videos" der Einsätze vor Ort. Man merke dadurch gleich, "wie man etwas bewegt hat und wie das angekommen ist", empfindet Azize Abibi, die selbst seit rund sechs Jahren ehrenamtlich für den Verein tätig ist.
Über die Jahre gewann Rahma Austria dann immer mehr Unterstützer*innen für sich, rund 4.000 seien es inzwischen in Österreich, die der Verein zu seiner "engsten Familie" zähle. Diese Personen würden die karitative Arbeit vorwiegend durch regelmäßige Geldspenden unterstützen, rund 50 Helfer*innen setzen sich in Wien auch ehrenamtlich für Rahma ein. Für die meisten Freiwilligen sei die Unterstützung eines spezifischen Projektes dabei eine ganz persönliche "Herzenssache", wie uns Abibi erklärt.
Die Möglichkeiten der Mithilfe sind selbst in Wien umfassend. Die Arbeit von Rahma reicht hierzulande von Deutschkursen für Geflüchtete, über Kleidersammlungen für Bedürftige in Albanien oder Syrien, bis hin zur Suppenküche für Obdachlose. Die Zielgruppe ist so vielfältig wie die Unterstützung selbst. "Wir differenzieren da nicht, wer reinkommt, wie der ausschaut woher er oder sie kommt", wie Azize Abibi auch die Maxime in der Suppenausschank beschreibt.
Der Verein ist stets dankbar für weitere Unterstützer*innen: "Es reicht einfach, wenn man ein nettes Lächeln hat und jemandem helfen will", fasst Azize Abibi (BIld: Mitte) zusammen. © spendeninfo.at / Thomas Kronberger
Suppe, Brot und ein nettes Lächeln
Da durch die vielen engagierten Helfer*innen in Wien Ressourcen zur Verfügung standen und man hier einen Hilfsbedarf erkannte, trat Rahma Austria 2017 mit der "Obdach Wien" in Kontakt. Der größte Anbieter der städtischen Wohnungslosenhilfe bat schließlich um die Organisation einer Suppenküche in einer ihrer Einrichtungen. Die Ausschank in der Wärmestube Apollogasse wird diesen Winter aktuell schon zum zweiten Mal betrieben, und das mit großem Erfolg, wie die Pressesprecherin resümiert: "Es ist noch nie etwas übrig geblieben. Das ist dann auch das Feedback an uns, dass es so super ankommt und dass es schmeckt und dass man sich einfach freut, wenn wir da sind."
Rund 100 Portionen Suppe verteile Rahma Austria an einem Tag, außerdem etwas Brot und Obst, ein nettes Lächeln und ein paar freundliche Worte. Es seien "vor allem Obdachlose und Leute, die nicht wissen wohin oder vielleicht eine schwer Krise haben", die jedes Wochenende von Dezember bis März von diesem Angebot profitieren. Die Nachfrage sei groß, weshalb der Verein auch stets dankbar für weitere Hilfe sei.
Freilich freue man sich dahingehend immer auch um monetäre Unterstützung, um etwa die Suppe in einem befreundeten Restaurant (wenn auch verbilligt) ankaufen zu können. Schon durch eine Spende in Höhe von 3 Euro könne Rahma Austria eine Mahlzeit für einen obdachlosen Menschen bereitstellen. Aber auch Freiwillige seien jederzeit willkommen und können sich unkompliziert und niederschwellig engagieren, betont Azize Abibi abschließend: "Man muss nicht gleich bei uns ehrenamtlich Mitglied werden, sondern es reicht einfach, wenn man ein nettes Lächeln hat und jemandem helfen will."
"Projekt des Monats" - Zahlen & Fakten
Rahma Austria ("Unterstützung von Familien in Not")
2006 Gründung durch Freundesgruppe in Ö, um in Krisengebieten humanitäre HIlfe zu leisten Anfangs bekannt unter "Mütter und Kinder in Not" 2010 Vereinsgründung und Benennung in "Rahma Austria - Unterstützung von Familien in Not" "Rahma" ist das arabische Wort für Barmherzigkeit, das Logo symbolisiert die Familie 10 Mitarbeiter*innen, rund 50 Ehrenamtliche und 4.000 Stammspender*innen 300.000 Menschen profitieren von den zahlreichen Projekten in über 25 Ländern: Patenschaften, Waisenkindertage („Wohltätigkeitsbazar“), Olivenbaum Projekte, Ramadan Kampagne, Kurban Kampagne, Winterhilfe, Suppenküche, Gesundheitsprojekt, Familienhilfsprojekt, Bildungsprojekte.. Freiwillige (Werbung und Kommunikation, Transport und Verteilung von Hilfsgütern, etc.) und Spender*innen (90% fließen in Hilfsprojekt) ermöglichen die Arbeit des Vereins Rahma Austria (Spenden steuerlich absetzbar)
IBAN: AT61 3200 0000 1188 9730