Noch bevor sich solch ein Buddy-Tandem findet, ginge es erstmal darum, herauszufinden, "was ist ihnen wichtig, was haben sie für eine Geschichte, wo kommen sie her und dadurch Paare zu finden, die gut zusammenpassen und die sich gut verstehen", erklärt die Projektkoordinatorin Caroline Leitner. Denn wichtig bei den regelmäßigen Treffen sei freilich die Basis einer gegenseitigen Sympathie, einer Gemeinsamkeit, eines gemeinsamen Interesses. Der Ausbildungsweg ist es, der das Buddy-Tandem Elke und Andreas verbindet. Beide haben sie einst dieselbe HTL besucht, ihr fachlicher Schwerpunkt lag jeweils auf Telekommunikation. Die heutige gemeinsame Freizeitaktivität an diesem Freitagnachmittag liegt für sie also auf Hand: ein Besuch im Technischen Museum, speziell die Sammlung "Information & Kommunikation" hat ihr Interesse geweckt. Intensiv werden die ausgestellten Stücke begutachtet, wird sich über technische Details unterhalten und in Erinnerungen geschwelgt: man weiß noch, damals, als man dieses Gerät selbst zuhause hatte, oder in der Schule die einzelnen Funktionen erklärt wurden.
Dinge, die sie alleine nicht machen würden, die ihnen jedoch Spaß machen und die vielleicht sogar alte Erinnerungen wecken - die Aktivitäten der Freizeitbuddys für Menschen mit Demenz können vielfältig sein. © spendeninfo.at / Lisa Hummel
Weil es zu zweit mehr Spaß macht
Die Aktivitäten sind dabei ebenso vielfältig wie die Tandempartner*innen selbst: von gemeinsamen Spaziergängen, über Besuche im Museum, im Theater und bei Fußballmatchs, bis hin zu Zeichen- oder Yogakursen. Im Grunde genommen sei es einfach "etwas, was die Person gerne macht, früher gern gemacht hat, aber jetzt vielleicht nicht mehr selber kann, weil Orientierungsschwierigkeiten da sind und die Person zum Beispiel neue Wege nicht mehr so gut lernen kann", eruiert Caroline Leitner im Gespräch. "Oder", wie es die Projektkoordinatorin der Caritas Wien weiter auf den Punkt bringt, "einfach weil es zu zweit mehr Spaß macht."
Es seien vor allem auch Dinge, die sie "allein sicher nie machen würde", wie Elke als Freiwillige des Caritas-Projekts von ihrem ganz persönlichen Nutzen berichtet. Was ihr besonders gefalle, seien demnach die abwechslungsreichen Ausflüge, die sie mit Andreas, ihrem Tandempartner, unternehme – wie etwa ein Besuch im Technischen Museum.
Im Zentrum stehe für beide Tandempartner jedenfalls die Freude bei der gemeinsamen Freizeitbeschäftigung. Der übergeordnete Nutzen des Projekts rücke dabei nahezu in den Hintergrund, wie Leitner festhält. Mit den "Freizeitbuddys bei Demenz" wolle man schließlich den sozialen Rückzug Betroffener verhindern und die gesellschaftliche Teilhabe fördern. Die Projektaktivitäten nutzen zudem nicht nur den direkten Beteiligten, sie schulen auch die Gesellschaft im Umgang mit demenziellen Erkrankungen und erhöhen die Akzeptanz für diese. Damit auch diese nicht "vergessen wie's geht."