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Mädchenhaus in Freetown, Sierra Leone

Ist eine Anlaufstelle für Gewaltopfer.
Laut Human Development Index ist Sierra Leone eines der ärmsten Länder der Erde. 60 Prozent der Bewohner leben mit 1,25 US Dollar an täglichem Einkommen unterhalb der Armutsgrenze, die Lebenserwartung liegt bei nur 48 Jahren. Die verbreitete Armut verbunden mit Hunger und Krankheit ist im Speziellen für junge Frauen und Kinder mit leidvollen Folgen verbunden. Die Zahl der Vergewaltigungen ist seit dem Ende des Bürgerkriegs 2002 gestiegen.

Generell leben Frauen und Mädchen in Sierra Leone häufig unter menschenrechtsverletzenden Umständen, werden zu Prostitution und lebensgefährlichen Abtreibungen gezwungen, müssen innereheliche Vergewaltigungen ertragen und haben überdies kaum Rechte oder Kontrolle über ihr eigenes Leben.

Um insbesondere den Mädchen unter 18 Jahren mit Gewalterfahrungen wie Vergewaltigung, Genitalverstümmelung, Zwangsehe oder-prostitution Hilfe zu leisten, wurde durch Don Bosco Fambul am 1.1.2010 eine Anlaufstelle für die betroffenen jungen Frauen eingerichtet. 2012 wurde dann eine Umsiedlung notwendig, da der Hilfsbedarf stetig anstieg. Die Mädchen erhalten individuelle psychologische Betreuung, verarbeiten in Gruppengesprächen mit gleichgesinnten jungen Frauen ihre Traumata und finden Schutz und Zuflucht im Mädchenhaus. Wenn die jungen Frauen nach einer individuellen Therapiedauer bereit sind, nehmen sie an dem im gleichen Haus untergebrachten Hilfsprojekt HOPE+ teil, in welchem sie neben einer Ausbildung auch eine fortlaufende sozialpädagogische Betreuung erhalten.

Die Mitarbeiter im Mädchenhaus bieten den traumatisierten Mädchen Hilfe indem sie ihnen 24 Stunden Schutz und Sicherheit gewähren, eine medizinische Grundversorgung leisten, psychologische Diagnose und therapeutische Einzel- und Gruppenbehandlung anbieten, Stabilisierung und Familienarbeit leisten und wichtige Netzwerkarbeit mit Regierung, Polizei, Gericht, Krankhaus und weiteren NGO betreiben.