Little Flower

Mit gerade einmal 18 Jahren reiste Claudia Vilanek 1983 in ein kleines Lehmhüttendorf in Indien, um dort mehrere Monate zu verbringen. In Zuge des halben Jahres unterstützt Vilanek den Aufbau der ersten Schule und arbeitet im Lepraspital vor Ort. Während dieser Tätigkeit lernt die Tirolerin Priester Bruder Christdas kennen, der sich mit seiner lokalen Organisation für Leprakranke einsetzt. Die Erfahrungen und Menschen hinterlassen einen bleibenden Eindruck bei der jungen Österreicherin. Zurück im Heimatland gründet sie darauf den Verein Little Flower, um das Dorf weiterhin zu unterstützen. Mit diversen Aktivitäten macht Vilanek auf das Erlebte im Heimatland aufmerksam und generiert Spender*innen.
 

Jahr 1985: Das Dorf wächst, immer mehr leprakranke Menschen fühlen sich von den Hilfsmaßnahmen angezogen, Bruder Christdas, der Leiter des Projekts beginnt, andere Kolonien in den Verein Little Flower zu integrieren, zuletzt sind es 21, die unter dem Schirm von Little Flower stehen.

Mit den Jahren und den Erfahrung der Vereinstätigkeit ändert sich nach und nach der Schwerpunkt der Aktivitäten von Little Flower Österreich. Anfangs konzentrierte sich die Hilfe auf die direkte Unterstützung von Leprakranken, unter anderem den Bau von stabilen Häuser, um die Lehmhütten zu ersetzen, und den Aufbau von Arbeitsmöglichkeiten etwa in der Landwirtschaft. Mit der Zeit nimmt der Bedarf dieser Unterstützung ab, andere Bereiche werden relevanter. Heute widmen sich die Projekte dem Nachwuchs der armutsbetroffenen Leprafamilien. Mithilfe der Spenden werden Schulbesuche, die Teilnahme an weiterführenden Berufsausbildungen, sowie Collegeabschlüsse ermöglicht. "Little Flower Österreich leistet gezielt Hilfe für junge Menschen in Bihar, die aufgrund ihrer Herkunft aus Leprafamilien und/oder großer Armut keinen Zugang zu Bildung haben", so das Ziel des Vereins. Zudem werden Fraueninitiativen und die Renovierung alter Leprakolonien in der Region gefördert.

Mit dem Jahr 2023 konnte Little Flower eine Spendensumme in der Höhe von 98.543 Euro generieren. Neben Stipendien finanzierte Little Flower 2023 unter anderem ein Frauenprojekt, den Ankauf von Equipment wie Wasserpumpen oder Laptops und ermöglichte auch medizinische Unterstützung. Spenden sind von der Steuer absetzbar, über das Österreichische Spendengütesiegel verfügt der Verein nicht.