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Lakay-Zentrum für obdachlose Jugendliche

Im Betreuungs- und Ausbildungszentrum Lakay (dt. Zuhause) im Elendsviertel La Saline in Port-au-Prince erhalten obdachlose Jugendliche die Chance auf eine bessere Zukunft.
Der Entwicklungshilfeklub setzt sich in Haiti für Jugendliche die auf der Straße leben ein, hilft ihnen mit einer Berufsausbildung im Leben Fuß zu fassen.

Laut UN zählt Haiti zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Nicht erst seit dem verheerenden Erdbeben 2010 und der darauffolgenden Choleraepidemie gilt Haiti als ärmstes Land Amerikas. Die Katastrophe verschlimmerte die Lebenssituation der Einwohner*innen jedoch erneut um ein Vielfaches.

80 Prozent der Haitianer leben unterhalb der Armutsgrenze. Der Teufelskreis aus fehlender Bildung und Armut kann aufgrund der zu 90 Prozent privatisierten Bildungsstätten nur schwer durchbrochen werden. Die Wenigsten können sich den Zugang zu solch einer kostenpflichtigen Schul- oder Berufsausbildung leisten, weshalb rund jede zweite Person in Haiti weder lesen noch schreiben kann.

Unzählige Jugendliche leben auf den Straßen der Elendsviertel in Port-au-Prince. Ihre Familien zogen mit ihnen in die Hauptstadt, auf der Suche nach Arbeit, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Die Realität sah jedoch meist anders aus. Nun ist der Alltag der obdachlosen jungen Buben und Mädchen vom täglichen Kampf ums Überleben geprägt.

"Genau für diese Kinder sind wird da. Wir wollen sie wieder mit der Gesellschaft einbinden, ihnen Hoffnung geben und eine Aufgabe, bei der sie erfolgreich sein können. Wir geben ihnen eine Chance, menschenwürdig zu leben." - Pater Pierre Lephène, Leiter des Betreuungszentrums Lakay.

Im Lakay Zentrum der Salesianer Don Boscos im Elendsviertel La Saline in Port-au-Prince erhalten Jugendliche die auf der Straße leben nicht nur einen Schlafplatz und umfassende Betreuung, sondern auch eine handwerkliche Ausbildung. Zu Deutsch heißt Lakay "Zuhause".

Bis zu 250 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren können jährlich eine Ausbildung in den Bereichen erdbebensichere Bauweise, Elektroinstallation, Textil-, Holz- und Metallverarbeitung sowie Kühltechnik absolvieren. Insgesamt dauert ein Ausbildungslehrgang drei Jahre und wird meist mit einer Grundschulausbildung verknüpft, da die meisten Jugendlichen noch nicht lesen und schreiben können.

Für einen obdachlosen Jugendlichen im Jahr werden 215 Euro benötigt. Damit können die Lehrenden, die Werkstattmaterialien und die Werkzeugkoffer für jeden Teilnehmer und jede Teilnehmerin finanziert werden. Ein Anteilstein beträgt 18 Euro für ein Kind im Monat.