Skip to main content

Medizinische Versorgung für Nomaden in Äthiopien

Für das nomadische Volk der Afar hat Sonne-International einen mobilen Gesundheitsdienst ins Leben gerufen.
Die Afar-Nomaden im abgelegenen Nordosten Äthiopiens pflegen veraltete und teils menschenverachtenden Traditionen. So sind etwa die weibliche Genitalverstümmelung, Aderlass und Wassertrinkverbot bei schweren Krankheiten keine Seltenheit bei den Afar. Frauendiskriminierung steht bei dem nordäthiopischen Nomadenvolk an der Tagesordnung und die daraus resultierenden prekären gesundheitlichen und psychischen Zustände der Frauen führen zu einer hohen Sterblichkeitsrate.

Das Hilfswerk Sonne International setzt sich im Zuge dieses Projekts und gemeinsam mit der lokalen Organisation APDA bereits seit 2006 für die nachhaltige Verbesserung der gesellschaftlichen Stellung der Afar-Frauen ein; seit Juni 2007 steht die mobile Gesundenversorgung des Nomadenvolks im Zentrum der Projektarbeit.

Ziele des Projekts sind die Beratung und Behandlung von Krankheiten wie Fieber und Durchfall, Malariavorsorge, Geburtenhilfe, Ernährungstipps, Beratung zur HIV-Prävention und die umfassende Maßnahmen zur Verhinderung menschenrechtsverletzender Praktiken, wie etwa der Genitalverstümmelung.

25 Frauen der Afar wurden in einem sechsmonatigen Bildungsprogramm zu Sozialarbeiterinnen ausgebildet, welche weitgreifende Unterstützung für die Frauen und Kinder ihres Volks bieten. Mithilfe dieser Sozialarbeiterinnen konnten insbesondere im Bereich der Aufklärung bereits bedeutende Erfolge erzielt werden. Allein in zwei Jahren wurden 100 religiöse Führer über die gesundheitsschädlichen Auswirkungen der Genitalverstümmelung informiert, 3.000 Menschen nahmen an aufklärerischen Workshops teil, 120 praktizierende Frauen wurden davon überzeugt die Beschneidung nicht mehr durchzuführen und mit 15.000 Frauen wurden informative und hilfreiche Einzelgespräche geführt.