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Kairos Müllsammler: ein Kindergarten für die Kleinsten

In Kairo leben abertausende Menschen vom Müll. Damit Kleinkinder nicht allein in den Siedlungen zurückbleiben, hat eine Vereinigung einen Kindergarten gegründet.
Zahlreiche Bewohner*innen von Kairos Stadtrand leben vom Sammeln und Wiederverwerten von Müll. In den frühen Morgenstunden machen sie sich mit Eselskarren in die Innenstadt auf, wo sie ihrer Arbeit nachgehen, bevor der Verkehr zu stark wird. Auf diesem informellen Weg wird über 50 Prozent des Mülls der Hauptstadt Ägyptens entsorgt.

In den letzten Jahren hat die Stadtregierung europäische Unternehmen mit der Müllentsorgung beauftragt, deren große Fahrzeuge zudem viele der schmalen Straßen und Gässchen gar nicht befahren können. Den unliebsamen Müllsammlern wird so nach und nach die Lebensgrundlage genommen.

Viele Kinder müssen vor der Schule bei der Arbeit helfen, andere gehen erst gar nicht hin. Weil Eltern ihre Kleinsten oft unbeaufsichtigt zurücklassen, hat die Müllsammlervereinigung Zabbalin vor ein paar Jahren in der Siedlung Menshiet-Nasser einen Kindergarten eingerichtet. Hier werden die Kinder betreut und später in der angeschlossenen Vorschule auf den Schulbesuch vorbereitet.

Der Entwicklungshilfeklub hat in den vergangenen Jahren die Errichtung und Ausstattung des Kindergartens und der Vorschule finanziell unterstützt. Die jährliche Hilfszahlung von 3.000 Euro soll auch in Zukunft geleistet werden. Diese bezieht sich konkret auf das Gehalt zwei Erzieherinnen, eine Köchin, eine Hilfskraft, Nahrungsmittel und Gas zum Kochen für ein Jahr, sowie für das tägliche Frühstück. Rund 50 Mädchen und Buben werden in Kindergarten betreut.