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Im Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung

Obwohl weibliche Genitalverstümmelung (FGM) in Ägypten seit 2008 offiziell verboten ist, sind noch heute rund 90% der Frauen beschnitten.
Prozent der Mädchen und Frauen im Alter von 15-49 Jahren die einer Beschneidung ausgesetzt waren © Unicef global database 2014
Prozent der Mädchen und Frauen im Alter von 15-49 Jahren die einer Beschneidung ausgesetzt waren © Unicef global database 2014
Doch Ägypten ist diesbezüglich leider kein Einzelfall. Nach Angaben der Unicef (2014) sind 98% der Frauen und Mädchen im Alter von 15 bis 49 Jahren in Somalia betroffen, 97% in Guinea und auch in Dschibuti liegt der Wert der betroffenen Frauen in dieser Altersgruppe bei über 90%. In zahlreichen weiteren afrikanischen Ländern ist die weibliche Genitalverstümmelung ebenso weitverbreitet; insgesamt wird FGM noch heute - mit teils hohen Häufigkeitsschwankungen - in 29 Ländern von der Atlantikküste bis zum Horn von Afrika praktiziert.
 
In Anbetracht dessen, haben es sich einige Hilfsorganisationen zum Ziel gemacht, sich für die gefährdeten Frauen und Mädchen in den betroffenen Regionen einzusetzen und die Praktik weiblicher Genitalverstümmelung mittels Aufklärung nachhaltig zu verringern.

Der Kärntner Verein FGM-Hilfe sowie die von Waris Dirie gegründete Wüstenblume Desert Flower Foundation haben sich explizit dem Kampf gegen Genitalverstümmelung verschrieben. Aber auch andere Organisationen, wie Missio und der Arbeiter-Samariter-Bund, setzen sich im Zuge spezifischer Hilfsprojekte für FGM-gefährdete Frauen und Mädchen in Afrika ein.

Hilfsprojekte


Die Leistungen der FGM-Hilfe setzen sich aus Öffentlichkeitsarbeit, der finanziellen Unterstützung des Hilfsprojekts der Al Baraka Foundation sowie Vorträgen in Schulen in Somalia zusammen. (Details)

Missio leistet anhand eines Hilfsprojekts etwa weitreichende Aufklärungsarbeit in sieben Dörfern in Mittel- und Oberägypten. 14 ausgebildete Entwicklungshelfer halten Workshops in den Gemeinden und klären über die negativen Folgen von FGM auf. Überdies wird betroffenen Mädchen und Frauen psychotherapeutische Hilfe geboten. (Details)

Die Desert Flower Foundation hat das oberste Ziel, Frauen und Mädchen in Afrika vor Genitalverstümmelung und Zwangsverheiratung zu schützen. Mütter erhalten finanzielle Unterstützung, Mädchen werden medizinisch versorgt. Weiters wird Frauen als Opfer von FGM im Desert Flower Center in Berlin die Möglichkeit zu psychologischer Betreuung sowie rekonstruktiven Operationen geboten. (Details)

Der Arbeiter-Samariter-Bund setzt sich im Zuge eines Hilfsprojekts für Frauen und Mädchen in Nordkenia ein. In der Region Chalbi District setzt man auf die Bewusstseinsförderung hinsichtlich sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte (SRGR) mittels Einbezug und Sensibilisierung politischer Akteure, Schulungen und Dialogveranstaltungen zu SRGR und Risiken von FGM, Integration der Thematik SRGR in Schulcurricula und der langfristigen Einführung eines alternativen Initiationsrituals. (Details)