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Schutz der Kinderrechte in Indien

Ausforschung der Kinder, die als Arbeitsssklaven missbraucht werden, wie Information und Bewussteinsbildung.
In Indien ist Kinderarbeit leider keine Seltenheit, geschätzte zwölf Millionen Kinder müssen täglich schuften gehen. Mit "Glück" in einem Haushalt, aber auch unter wesentlich gefährlicheren Bedingungen wie zum Beispiel in Steinbrüchen. Nicht selten werden die Kinder körperlich und/oder sexuell misshandelt.

Seit 2006 gilt in Indien ein Gesetz, welches Kinderarbeit ( = nach indischem Recht die Beschäftigung Minderjähriger unter 14 Jahren) offiziell verbietet. Theoretisch zumindest, dennoch ist Kinderarbeit weiter weit verbreitet. Die Projektpartner von Jugend Eine Welt vor Ort, "Navajeevan Bala Bhavan" der Salesianer Don Bosco, widmet sich seit 2007 dem Kampf für die Kinderrechte in Indien, damit nicht noch Millionen andere ihrer Kindheit und Würde beraubt werden.

In der Stadt Vijayawada, circa eine Million Einwohner, leisten sie Pionierarbeit. Kindersklaven werden gezielt ausgeforscht und nach Möglichkeit gerettet, in ein neues Leben begleitet. Zudem führt man genau Buch über die Opfer, wodurch empirische Daten zu dem Elend greifbar werden.
92 % der Kindersklaven kommen aus extrem armen Familien, arbeiten mehr als 15 Stunden täglich und erhalten so gut wie keine Bezahlung. 68 % werden körperlich misshandelt, knapp 50 % erlitten schwere körperliche Verletzungen dadurch. Sexuellen Missbrauch waren über 30 % der Kindersklaven ausgesetzt.

Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit ist Information und Aufklärung. Ein Großteil der Ausbeuter ist sich nämlich des Unrechts nicht oder kaum bewusst. Meistens sind die Eltern der Kinder verschuldet, die Kinder arbeiten wortwörtlich deren Schulden ab. Diese Art der Schuldknechtsschaft ist bis heute in Indien weit verbreitet. Hinzu kommt natürlich die Armut der Familien, in denen nicht selten die Arbeitskraft der Kinder überlebensnotwendig ist. So trugen beispielsweise auch gut gemeinte Entwicklungsprojekte, bei denen Familien mit Grundstücken zur Selbstversorgung ausgestattet wurden, indirekt dazu bei, dass dadurch die Kinderarbeit in den begünstigten Familien stieg. Statt (teurer) Maschinen setzten die Kleinbauern auf die Arbeitskraft ihrer Kinder.