"I SEA" – aktive Mithilfe bei der Seenotrettung
Seit 2014 ist MOAS (Migrant Offshore Aid Station) in der Seenotrettung aktiv. Mit der App "I SEA" sollten Nutzer*innen bei der Suche nach Flüchtlingsbooten unterstützen.
Update, 21.6.2016
In einer heutigen Stellungnahme hob MOAS ihre Mission - der Rettung von Menschen in Seenot - hervor und betonte, lediglich Praxiswissen für die App-Entwicklung zur Verfügung gestellt zu haben. Über die Erkenntnis, dass die App keine Livebilder nutze, zeigte sich die NGO bestürzt. Die Zusammenarbeit mit Grey for Good, der gemeinnützigen Initiative der Grey Group, sei umgehend eingestellt worden.
Apple nahm die App noch gestern aus dem iTunes-Store. Am selben Abend wurde der Grey Group Singapore beim Cannes Lions Festival ein Award für die Entwicklung der I SEA App überreicht.
Vorgeschichte:
Nach einem Hinweis auf Twitter haben Recherchen der spendeninfo.at-Redaktion ergeben, dass in der aktuellen Test-Version der I SEA App lediglich dieses Bild ausgespielt wird; also keineswegs zeitnahe Aufnahmen des Mittelmeers.
Matt Burke veröffentlichte auf seinem Blog eine detaillierte Analyse der App, deren Ergebnisse wir reproduzieren konnten. Es besteht die Möglichkeit, dass der Hersteller noch keinen Zugriff auf aktuelle Satellitenbilder hatte und daher auf ein Beispielbild zurückgegriffen wurde. Dies wurde dem Nutzer jedoch zu keinem Zeitpunkt kommuniziert.
Apple nahm die App noch gestern aus dem iTunes-Store. Am selben Abend wurde der Grey Group Singapore beim Cannes Lions Festival ein Award für die Entwicklung der I SEA App überreicht.
Vorgeschichte:
Nach einem Hinweis auf Twitter haben Recherchen der spendeninfo.at-Redaktion ergeben, dass in der aktuellen Test-Version der I SEA App lediglich dieses Bild ausgespielt wird; also keineswegs zeitnahe Aufnahmen des Mittelmeers.
Matt Burke veröffentlichte auf seinem Blog eine detaillierte Analyse der App, deren Ergebnisse wir reproduzieren konnten. Es besteht die Möglichkeit, dass der Hersteller noch keinen Zugriff auf aktuelle Satellitenbilder hatte und daher auf ein Beispielbild zurückgegriffen wurde. Dies wurde dem Nutzer jedoch zu keinem Zeitpunkt kommuniziert.
Im Ägäischen Meer, dem Golf von Bengalen und dem zentralen Mittelmeer hatte MOAS bereits Rettungsschiffe stationiert. Seit dem Start ihrer ersten Rettungsaktion 2014 konnten so rund 15.000 Menschen in Seenot geborgen werden. Mit 6. Juni 2016 startete die private Seenotrettungsorganisation ihren dritten Einsatz im Mittelmeer.
2.859 Menschen kamen in diesem Jahr im Mittelmeer ums Leben; mit Stand vom 12. Juni 2016. Zum Vergleich: bis Ende Juni 2015 starben 1.838 Menschen bei ihrer Flucht über das Mittelmeer. Christopher Catrambone, MOAS-Initiator, konstatierte schon zu Beginn des Jahres die sich weiter zuspitzende Lage bis Sommer 2016. Am vergangenen Wochenende konnte MOAS an nur einem Tag 720 Menschen retten.
2.859 Menschen kamen in diesem Jahr im Mittelmeer ums Leben; mit Stand vom 12. Juni 2016. Zum Vergleich: bis Ende Juni 2015 starben 1.838 Menschen bei ihrer Flucht über das Mittelmeer. Christopher Catrambone, MOAS-Initiator, konstatierte schon zu Beginn des Jahres die sich weiter zuspitzende Lage bis Sommer 2016. Am vergangenen Wochenende konnte MOAS an nur einem Tag 720 Menschen retten.
“Der Sommer 2016 wird eine entscheidende Zeit für Europa, Libyen und die hunderttausenden verzweifelten Menschen, die gezwungen sind, sich auf dem Seeweg in Sicherheit zu bringen”, MOAS-Initiator Christopher Catrambone.
Am 13. Juni launchte MOAS nun die von der globalen Kommunikationsagentur Grey Group entwickelte App: I SEA. Die schlichte App soll jeder Person ermöglichen, unkompliziert und rasch einen zugewiesenen Bereich des Mittelmeers zu observieren. Gemeinsam soll somit nach Menschen in Seenot Ausschau gehalten werden, ein spezieller Algorithmus unterteilt die Satellitenbilder dafür in übersichtliche Areale.