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Keine Ruhe vor dem Sturm

Am 14.08.21 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,2 den Inselstaat Haiti und hinterließ Chaos und Zerstörung. Das Eintreffen des Tropensturms Grace könnte die fatale Lage noch verschlechtern.
Zerstörtes Haus nach dem Erdbeben in Les Cayes, Haiti am 14.08.21.
Laut Schätzungen von OCHA wurden durch das Erdbeben über 4.000 Häuser zerstört. © UNICEF / Dominique Chery
Am 14.08.21 um 8.30 Uhr lokale Ortszeit versetzte ein Erdbeben der Stärke 7,2 Haiti, den schon zuvor durch politische Unruhen und Hungersnöte geplagten nordamerikanischen Karibikstaat, in einen Ausnahmezustand. Nachbeben und die Angst vor einem Tsunami zwang die Haitianer*innen in Gebieten wie Les Cayes, Jacmel, Les Anglais und Jérémie ihr Zuhause zu verlassen und die Nacht unter freiem Himmel zu verbringen. Die am stärksten betroffene Region im Süden des Landes, kämpfte erst 2016 mit den Auswirkungen des Hurrikans Matthew.

Premierminister Ariel Henry rief daraufhin den einmonatigen nationalen Notstand aus. "Die Spitäler sind bereits jetzt überlastet und zahlreiche Nachbeben erschweren die laufenden Tätigkeiten stark. Schwere Schäden wurden auch an der städtischen Infrastruktur gemeldet (Gebäude, Straßen, Strom/Telekom/Wasser)", hält Michael Opriesnig, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, die Lage im Land fest. UN OCHA, das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten, geht von rund 700 eingestürzten Gebäuden und 3.778 zerstörten Häusern aus.

Bis dato wurde der Tod von 1.300 Menschen bestätigt, etwa 5.700 Einwohner*innen seien verletzt. (Stand 16.08.21, 12.30 Uhr). Krankenhäuser, Schulen und Wohnbauten sind nicht mehr begehbar. Die Menschen sind verzweifelt.
Genauso wie 2010 müssen wir jetzt Solidarität zeigen, um die Opfer nach dieser erneuten Katastrophe mit dem Nötigsten zu versorgen. - Michael Landau, Präsident der Caritas Österreich
Die Situation im Land weckt Erinnerungen an das verheerende Erdbeben am 12. Jänner 2010. Die Naturkatastrophe forderte schätzungsweise 300.000 Menschenleben, 1,5 Millionen weitere wurden verletzt. Auch nach elf Jahren stabilisierte sich die Lage in Haiti nicht, sowohl der Wiederaufbau als auch die Unterstützung durch humanitäre Organisationen zeichnete ein stetiges Bild. "Das Land leidet heute noch an den Folgen des Erdbebens von 2010 und ist höchst instabil", so Jugend Eine Welt-Gründer Reinhard Heiserer. Zuletzt sorgte auch die Ermordung von Präsident Jovenel Moise am 07.07.21, die Proteste bei dessen Trauerfeier und die zunehmende Präsenz von Banden für internationales Aufsehen. 
 
Eingestürztes Haus nach dem Erdbeben in Haiti.
Die Suche nach verschütteten Menschen könnte durch Hurrikan Grace erschwert werden. © UNICEF / Dominique Chery

Hurrikan Grace in Anmarsch

Während der Karibikstaat in Chaos und Verzweiflung versinkt nähert sich ein tropischer Wirbelsturm. "Grace", so die Namensgebung des Tropensturms, soll Montag oder Dienstag ihn Haiti eintreffen und bringt laut Vorhersagen starke Regenfälle mit sich. Die Bergungsarbeiten und Nothilfetätigkeiten könnten dadurch behindert werden. Schnelle, internationale Hilfe ist gefragt.

Österreichische NGOs im Einsatz

Das Österreichische Rote Kreuz unterstützt die nationalen Behörden bei der Bergung von verschütteten Menschen und durch die Verteilung von Wasser und Nahrungsmitteln.
Spendenzweck: Erdbeben Haiti

Jugend eine Welt leistet in der stark betroffenen Stadt Les Cayes im Südwesten des Landes Soforthilfe für obdachlose Menschen.
Spendenzweck: Haiti Nothilfe

NPH Österreich versorgt schwerverletzte Opfer des Erdbebens und unterstützt Überlebende mit der Ausgabe von Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Hygieneprodukten.
Spendenzweck: Nothilfe für die Erdbebenopfer in Haiti

UNICEF versucht betroffene Kinder mit Hilfsgütern zu erreichen und sie mit Notunterkünften, medizinischer Hilfe und sauberem Wasser zu versorgen.
Spendenzweck: Nothilfe Haiti

Das Rettungsteam von ADRA Österreich unterstützt die Bevölkerung bei der Suche nach verschütteten Menschen und erfasst die dringendsten Bedürfnisse der Betroffenen.
Spendenzweck: Erbebenhilfe Haiti

CARE kümmert sich im Zuge der Soforthilfe um die Versorgung mit Trinkwasser & Nahrung, stellt Notunterkünfte und verteilt Hygiene-Pakete an betroffene Menschen. 
Spendenzweck: Katastrophenhilfe

Mitarbeiter*innen von Ärzte ohne Grenzen helfen den lokalen Gesundheitsbehörden die Opfer des Erdbebens medizinisch zu versorgen.
Spendenzweck: Erdbeben in Haiti

Die Unterstützung der Diakonie Katastrophenhilfe fokussiert sich momentan auf die Korrespondenz mit lokalen Partner*innen, um die dringend benötigte Hilfe abzuklären.
Spendenzweck: Katastrophenhilfe

Die Hilfsorganisation SOS-Kinderdorf versucht Familien in Les Cayes und im Umfeld zu erreichen, um ihnen in dieser schwierigen Situation zu helfen.
Spendenzweck: Akute Nothilfeprojekte

Caritas Österreich steht in Kontakt mit den lokalen Partnerorganisationen - Salesianerinnen Don Bosco in Les Cayes, ACORDEH, Caritas Haiti - um die Lage einzuschätzen und Unterstützungsmaßnahmen planen zu können.
Spendenzweck: Erdbeben Haiti

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