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Kampfhandlungen im Sudan

Befürchtungen werden immer lauter, dass im Sudan ein Bürgerkrieg ausbrechen wird. Viele Sudanes*innen sind auf der Flucht in Nachbarstaaten.
Wartende sudanesische Flüchtlinge
Tausende Menschen sind aufgrund der kriegerischen Handlungen im Sudan auf der Flucht. In z.B. Tschad versorgt UNICEF Ankömmlinge mit Nahrung und Wasser, die Wartezeit ist lange. © © UNICEF / Donaig Le Du
2019 wurde der sudanesische Diktator Omar al-Baschir nach fast 30 Jahren an der Regierungsspitze entmachtet. Die Protestant*innen forderten eine zivile Regierung durch freie Wahlen, doch Versprechen dahingehend wurden nicht erfüllt. Nach monatelangen Machtkampf zwischen Zivilisten und Militärs wurde eine zivil-militärische Regierung mit Abdalla Hamdok als Premierminister gebildet. Die Unzufriedenheit der sudanesischen Bevölkerung über die Situation führte jedoch zu weiteren Protesten. Es kommt zu einem Militärputsch im Oktober 2021. Obwohl Hamdok gestürzt wurde, folgte ein wiederholter Einsatz des Wirtschaftswissenschaftler und Politiker gemeinsam mit Militärmachthaber General Abdel Fattah Burhan als Teil einer betitelten Übergangsregierung. Weiterhin wurden freie Wahlen versprochen, weiterhin geschieht dies nicht. Das Militär übernahm so gegen den Willen eines großen Bevölkerungsanteiles die Führung des Landes. Immer wieder werden von diesem Zeitpunkt an Menschenrechtsverletzungen und Korruption gemeldet, der Sudan befindet sich in einem Konfliktzustand. Am 2. Januar 2022 zieht sich Abdalla Hamdok unerwartet aus der Regierung zurück. Die Stimmung im Sudan spannt sich an.

Mitte April 2023 eskalieren die Konflikte zwischen dem herrschenden Militär und der paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF) in der Stadt Khartum und anderen Landesteilen, nachdem die Eingliederung der paramilitärischen RSF in die nationale Armee scheiterte. Die Verhandlungen mit dem einst mit General Abdel Fattah Burhan verbündeten Chef der RSF-Miliz - General Mohamed Hamdan Dagalo, kurz Hemeti - führten zu den Unruhen. Das Land versinkt im Chaos, die Zivilbevölkerung leidet am meisten darunter.
Der Krieg im Sudan hat bereits zigtausende Menschen zur Flucht aus dem Land gezwungen. Seit dem Beginn der Auseinandersetzungen Mitte April befinden sich bereits mehr als 100.000 Menschen auf der Flucht. - Caritas Österreich
 
Die Situation im Sudan droht in einen langanhaltenden Bürgerkrieg zu verfallen, vor allem die Lage in der Hauptstadt Khartum verschlechtert sich zunehmend. Wohnviertel werden für die urbane Kriegsführung verwendet, das Leid der zivilen Bevölkerung ignoriert. Hunderte Menschen verloren bereites ihr Leben bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen, Tausende sind sowohl innerhalb des Landes, als auch zu den Grenzen der Nachbarstaaten auf der Flucht. "Seit Ausbruch der Kämpfe am 15. April sind über 12.000 Menschen in Metema, der Grenzstadt zwischen Sudan und Äthiopien, angekommen, viele von ihnen erschöpft von der langen und gefährlichen Reise in die Sicherheit", schreibt IOM, die Internationale Organisation für Migration der United Nations.

In den Nachbarländern angekommen, treffen die geflüchteten Familien jedoch oft auf schon prekäre Ausgangslagen. Die Nationen haben selbst mit unter anderem Armut, Naturkatastrophen und Konflikten zu kämpfen. Hilfsorganisationen versuchen die Not in Ägypten, Südsudan, und dem Tschad und auch in der Kampfregion Darfur zu lindern, und bitten dafür um Spenden:

UNICEF

Die Kinderhilfsorganisation UNICEF arbeitet eng mit Regierungen und Partnerorganisationen in den Nachbarländern zusammen, um lebensrettenden Dienste und Unterstützung durchführen zu können. Wasser- und Nahrungsmittelversorgung, medizinische Hilfe, psychosoziale Unterstützung und Bildungsdienste sind Beispiele für die Hilfsmaßnahmen.
 

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Caritas Österreich

Mitarbeiter*innen der Caritas Österreich sind seit Anfang Mai an den Grenzregionen zum Südsudan im Einsatz, um Ankömmlinge zu unterstützen. Die flüchtenden Familien erhalten von der Hilfsorganisation Essen, Trinken, Hygieneprodukte und einen einfachen, provisorischen Schutz vor Wind und Regenfällen.
 

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Ärzte ohne Grenzen

"Seit der Eskalation des Konflikts im Sudan sind nach Angaben des UNHCR rund 30.000 Menschen in den Tschad geflohen. Unsere Teams führen Impfkampagnen durch, um Kinder in provisorischen Lagern an der Grenze, wie in Koufroun, vor Masern zu schützen", beschreibt Ärzte ohne Grenzen die Situation im Aufnahmeland. Zudem werden Mädchen und Buben auf Mangelernährung untersucht und versorgt.
 

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Jugend Eine Welt

Jugend Eine Welt unterstützt seit Jahren zwei Schulen des Salesianer Don Bosco in Khartum. "Beide sind aktuell aufgrund der gewaltsamen Konflikte geschlossen. Eine Schule wurde durch einen Bombenangriff sogar beschädigt", so der Verein. Um die Projektpartner*innen vor Ort je nach Bedarf unterstützen zu können, werden Spenden benötigt.
 

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CARE Österreich

CARE Österreich leistet Nothilfe in Form von Wasser- und Lebensmittelversorgung und der Schaffung von Zugang zur Gesundheits- und Sanitäreinrichtungen. "Mehr als 11 Millionen Menschen können kaum ihren Mindestbedarf an Nahrungsmitteln decken. Besonders von Unterernährung betroffen sind Kinder unter fünf Jahren sowie schwangere und stillende Frauen", so der Verein.
 

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Plan International

"Allein im Bundesstaat Kassala im Osten des Sudan leidet mehr als ein Viertel der Kinder an akuter Unterernährung", betont Plan International Österreich die Situation im Kriegsland. Nach einer gezwungenen  Pause, aufgrund der gewalttätigen Auseinandersetzungen, kann der Verein wieder die lebensrettende Arbeit zur Bekämpfung der Unterernährung von Kindern durchführen.
 

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Kirche in Not

Die lokalen Partner*innen von Kirche in Not haben ihre Türen für bedürftige Menschen in Khartum geöffnet, um deren Schutz und Versorgung zu sichern. Die Hilfsorganisation betont vor allem den Wasser- und Spritmangel in der Region. Für die Nothilfe für notleidenden Christen in Sudan bittet Kirche in Not um Spenden.
 

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Jesuitenmission

Die Helfer*innen von Jesuitenmission arbeiten eng mit den anderen Organisationen und Aufnahmeteams vor Ort zusammen, um die Situation zu beurteilen und diejenigen zu unterstützen, die aus dem Sudan fliehen mussten. Die Maßnahmen konzentrieren sich vor allem auf die psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung, seelsorgerische Begleitung, sowie die Identifizierung und Überweisung von Flüchtlingen, die medizinische Unterstützung und Sachgüter benötigen.
 

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