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Hilfe für Brasiliens Sisal-Region

Die Region im Nordosten erlebt seit den 1970ern einen langsamen aber stetigen Niedergang.
"Brasilien: Ein Land der Zukunft", heißt Stefan Zweigs Hommage an den fünftgrößten Staat der Erde. Mehr als 70 Jahre sind seither vergangen, Brasilien gilt immer noch als Land der Zukunft. Aktuell bildet es gemeinsam mit Russland, Indien, China und Südafrika die BRICS-Staaten, die sich als international aufstrebende Macht begreifen.

Aufstrebend mag ja für den brasilianischen Süden gelten, nicht jedoch für die Sisal-Region im Bundesstaat Bahia. Die ganze Region lebte früher von den Fasern der Sisal-Pflanze, erlebt seit den 1970ern aber einen stetigen Niedergang. Viele Junge verlassen die ländliche Region und ziehen in Städte.

Das Schlagwort lautet ganzheitliche und nachhaltige Entwicklung: In den vier Projektdörfern in der Region um Retirolândia und Santaluz werden Kleinbauern und -bäuerinnen in ökologischem Anbau geschult und erhalten technische Unterstützung, um bessere Ernten zu erzielen.

Die aktive Einbindung der Kinder und Jugendliche ist besonders wichtig, weshalb sie im Rahmen eines Schulprojektes dazu ermuntert werden, Umfragen zu Missständen in ihren Dörfern durchzuführen. So ist beispielsweise der sorglose Umgang mit der knapper werdenden Ressource Wasser ein großes Problem. "Die Ergebnisse aus den Umfragen werden dann fächerübergreifend im Schulunterricht analysiert und mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen sowie anderen Quellen, etwa literarischen Texten zum Thema, unterfüttert", heißt es dazu in der Projektbeschreibung der Kindernothilfe.

Die Mädchen und Buben nutzen daraufhin das Medium Radio, um ihre Nachbar*innen auf erkannte Problemfälle hinzuweisen. In einem letzten, dafür umso wichtigeren Schritt, werden notwendige Veränderungen eingeleitet: Die Schüler*innen stellen ihre Lösungsansätze bei Gemeindeversammlungen zur Diskussion, um später Entwicklungspläne in Zusammenarbeit mit Lokalpolitiker*innen zu erstellen.