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Hilfe für Bedürftige in Österreich

Unverhofft kommt oft – doch gerade dann ist schnelle und unbürokratische Hilfe am effektivsten.
Armut ist in Österreich oft erst auf den zweiten Blick erkennbar. Nach Angaben der Statistik Austria waren 2021 in Österreich 1.292.000 Menschen, immerhin 17,2 Prozent der Bevölkerung, armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Als Schwellenwert für Armutsgefährdung wird in Österreich dabei der Betrag 1.371 Euro für Alleinlebende im Monat angegeben, plus 411 Euro im Monat pro Kind (unter 14 Jahren) beziehungsweise 685 Euro pro Monat für jeden weiteren Erwachsenen. Geschätzte 300.000 Menschen in Österreich haben nicht einmal 600 Euro pro Monat zur Verfügung.

Unter dem Kennwort "Hilfe für Bedürftige in Österreich" sammelt das Österreichische Rote Kreuz Spenden für Menschen in Not in Österreich. Die Spontanhilfe bietet rasche und unbürokratische Hilfe in Notsituationen. Wie bei Katastrophenhilfe im Ausland gilt auch hier der Grundsatz: Wer schnell hilft, hilft doppelt! Hilfe zur Selbsthilfe ist die oberste Maxime.

Gemeinsam mit den Bedürftigen wird eine Einnahmen-Ausgaben-Übersicht erstellt, zusammen ein realistischer Plan zur Lösung der Probleme erarbeitet. Ein wesentlicher Teil der Arbeit besteht darin, die Betroffenen über ihre gesetzlichen Ansprüche zu informieren und mit anderen Hilfs- und Betreuungseinrichtungen in Kontakt zu bringen. Wenn alle staatliche Hilfsleistungen bereits ausgeschöpft wurden, besteht die Möglichkeit einer einmaligen finanziellen und materiellen Überbrückungshilfe, in Form von Gutscheinen oder Überweisungen.

Der Penny-Familien-Hilfsfonds, der seit August 2011 besteht, unterstützt beispielsweise insbesondere Familien mit Kindern in Not.

Seit Beginn der Corona-Krise sammelt das ÖRK unter dem Verwendungszweck "Corona Spontanhilfefonds" zusätzlich Spenden für Personen, die von der Pandemie finanziell schwer getroffen wurden.

Notschlafstellen in Wien

In Wien betreibt das Rote Kreuz zwei Notschlafstellen, ein Tageszentrum und ein sozialbetreutes Wohnhaus. Neben einer Übernachtungsmöglichkeit bieten die Notschlafstellen sanitäre Einrichtungen, ein Abendessen und vor allem Gespräche untereinander wie mit den Mitarbeiter*innen der Einrichtungen. Sozialarbeiter*innen, Sanitäter*innen, Psycholog*innen und Sozialberater*innen bemühen sich um die Reintegration der Klient*innen. Drogenabhängige erhalten in diesen Einrichtungen auch saubere Spritzen. Die Notschlafstelle "Hermes" befindet sich im dritten Wiener Gemeindebezirk, "Otto" im 14. Bezirk.

Das "Haus Henriette" bietet sozial betreutes Wohnen für 60 ehemals wohnungslose Menschen. Seit Juli 2010 betreibt das Wiener Rote Kreuz mit Unterstützung des Fonds Soziales Wien diese Einrichtung. Die meisten Bewohner der Kleinwohnungen, jeweils zwischen 21 und 31 Quadratmeter groß, kämen wahrscheinlich nicht mehr völlig eigenständig zurecht. Für ein Drittel der Bewohner dient das "Haus Henriette" jedoch als Übergang zu einer eigenen Wohnung.