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Hemayat

Kümmert sich in Wien um traumatisierte Folter- und Kriegsüberlebende.

Das twitterte der österreichische Journalist Peter Rabl im Juni 2014 über Hemayat, nachdem er diese Reportage über die Arbeit des Vereins gelesen hatte.

Das Wort "Hemayat" stammt aus dem Persischen und Arabischen und bedeutet "Betreuung" oder "Schutz". Der Verein Hemayat wurde 1995 in Wien gegründet, "Betreuungszentrum für Folter- und Kriegsüberlebende" ist die Selbstdefinition, oben erwähnter Artikel beschreibt Hemayats Arbeit mit traumatisierten tschetschenischen Asylwerber*innen in Wien.

"Zielgruppe unserer Arbeit bei Hemayat sind alle Menschen, die durch Folter oder Krieg extreme Traumatisierungen erlitten haben." Traumatisierte werden kostenlos behandelt, unabhängig davon, ob sie krankenversichert sind. 2022 betreute Hemayat 1.441 Klient*innen, davon 170 Minderjährige, aus 56 verschiedenen Ländern, die meisten aus Afghanistan, Tschetschenien und Syrien.

"Es ist eine Schande, dass man in einem reichen Land wie Österreich um Selbstverständlichkeiten betteln zu müssen scheint", schreibt Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek: "Es müsste außer Frage stehen, dass schwer traumatisierte Menschen, auch Kinder, therapiert werden müssen und dass der Staat, der zur Aufnahme dieser Menschen verpflichtet ist, diese Therapie auch finanziert."

"Zumindest Spenden für den Verein Hemayat zu sammeln sollte uns aber möglich sein, wenn die Mittel für diese Menschen anders nicht aufgebracht werden können", so Jelinek weiter.

Das Team von Hemayat setzt sich aus 37 Dolmetscher*innen, 79 Kunst-, Shiatsu-, Psychotherapeut*innen, und Ärzt*innen, 12 Büromitarbeiter*innen (darunter die Geschäftsführerin und Psychologin Cecilia Heiss) sowie dem ehrenamtlichen Vorstand und zahlreichen weiteren Ehrenamtlichen zusammen. "Die Mitarbeiter*innen arbeiten, trotz ihrer hohen Qualifikation und der schwierigen Klientel, zu einem Stundensatz, der weit unterhalb des vom Bundesverband für Psychotherapie und Dolmetschverbandes Universitas empfohlenen Richtwertes liegt", betont Hemayat den sparsamen Umgang mit Spendengeldern.

Im Jahr 2022 wurden für Hemayat rund 653.000 Euro gespendet. Gefördert wurde der Verein – u.a. vom  österreichischen Innenministerium und dem Fonds Soziales Wien – mit weiteren 787.000 Euro.

Spenden an den Verein Hemayat sind von der Steuer absetzbar, Hemayat trägt seit 2010 das österreichische Spendengütesiegel.

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