Haiti: 10 Jahre nach dem Beben
Seit dem schweren Erdbeben am 12. Jänner 2010 sind nun zehn Jahre vergangen. Der unermüdliche Einsatz internationaler Organisationen half vielen Haitianer*innen wieder auf die Beine. Und doch ist der Karibikstaat weiterhin dringend auf Hilfe angewiesen.
Zahlen & Fakten
- Schwerstes Erdbeben in Geschichte Nord- und Südamerikas am 12.1.2010
- 300.000 Tote, Hunderttausende Verletzte, infolge knapp 2 Millionen Obdachlose
- 13 Mrd. Dollar an Hilfsgeldern für Wiederaufbau des Inselstaates von ausländischen Regierungen und internationalen Organisationen versprochen
- Weniger als die Hälfte ausgezahlt, zudem floss Vieles in korrupte Hände
- Heute: wirtschaftliche und politische Krise, 4,1 Mio. Menschen auf Nothilfe angewiesen
"Es war das schwerste Beben in der Geschichte Nord- und Südamerikas. Das Erdbeben hat eine völlig unvorbereitete und verarmte Bevölkerung getroffen und hat innerhalb von wenigen Minuten hunderttausende Menschleben ausgelöscht", betont Robert Moosbrugger, Katastrophenhelfer der Caritas Österreich. "Die Bilder werde ich nie vergessen. Überall waren Trümmerhaufen, den überlebenden Menschen fehlte es an allem", erinnert sich auch Andrea Reisinger vom Österreichischen Roten Kreuz.
Wie damals viele internationale Hilfsorganisationen, reagierte die Caritas rasch und stellte den notleidenden haitianischen Familien in den ersten Monaten das Wichtigste zum Überleben zur Verfügung. Zeitgleich ging es an den Wiederaufbau – nur weniger als ein Jahr nach dem Beben zogen die ersten Familien bereits in neue, erdbebensichere Häuser. Insgesamt konnte dadurch allein die Caritas Österreich 428 neue Häuser in Haiti errichten und 500 vom Erdbeben beschädigte Unterkünfte renovieren. Das Österreichische Rote Kreuz errichtete gemeinsam mit den deutschen Kolleg*innen rund 3.000 Gebäude. Den Hilfsorganisationen gelang es durch ihren Einsatz, die allergrößte Not zu lindern. Und doch schaffte man es nicht, das Leben der Haitianer*innen langfristig zu verbessern.
Wie damals viele internationale Hilfsorganisationen, reagierte die Caritas rasch und stellte den notleidenden haitianischen Familien in den ersten Monaten das Wichtigste zum Überleben zur Verfügung. Zeitgleich ging es an den Wiederaufbau – nur weniger als ein Jahr nach dem Beben zogen die ersten Familien bereits in neue, erdbebensichere Häuser. Insgesamt konnte dadurch allein die Caritas Österreich 428 neue Häuser in Haiti errichten und 500 vom Erdbeben beschädigte Unterkünfte renovieren. Das Österreichische Rote Kreuz errichtete gemeinsam mit den deutschen Kolleg*innen rund 3.000 Gebäude. Den Hilfsorganisationen gelang es durch ihren Einsatz, die allergrößte Not zu lindern. Und doch schaffte man es nicht, das Leben der Haitianer*innen langfristig zu verbessern.
Keine Aussicht auf Besserung
Auch heute noch ist die Lage in dem verarmten Land prekär. Zehn Jahre nach der Katastrophe leben 38.000 Menschen in Camps, verfügen über 100.000 Menschen immer noch nicht über adäquaten Unterkünfte. Immer wieder ist das Land von Naturkatastrophen betroffen, eine aktuelle politische Krise verschärft die Situation. Wiederholt waren die Kinder in den vergangenen Monaten von temporären Schulschließungen betroffen.
Hinzu kommt die gesundheitliche Lage der Bevölkerung: über 65.000 Mädchen und Buben unter fünf Jahren leiden an akuter Mangelernährung, 414.000 Hilfsbedürftige benötigen Zugang zu grundlegender medizinischer Versorgung, wie UNICEF betont. Laut UN-Prognosen werden von März bis Juni 2020 rund 4,1 Millionen Menschen in Haiti, rund 40 Prozent der Bevölkerung, auf Nothilfe angewiesen sein.
Und auch Katastrophenhelfer Moosbrugger resultiert: "Leider ist Haiti eines der Länder auf unserem Planeten, in dem kein Fortschritt im Lebensstandard der Bevölkerung in den vergangenen Dekaden zu sehen ist. Das Land ist geplagt von regelmäßigen Naturkatastrophen und politischer Instabilität." Dringend sei Haiti deshalb weiterhin auf unsere Unterstützung angewiesen: "Ohne Hilfe von Außen kann eine positive Entwicklungsspirale nicht in Gang kommen."
Hinzu kommt die gesundheitliche Lage der Bevölkerung: über 65.000 Mädchen und Buben unter fünf Jahren leiden an akuter Mangelernährung, 414.000 Hilfsbedürftige benötigen Zugang zu grundlegender medizinischer Versorgung, wie UNICEF betont. Laut UN-Prognosen werden von März bis Juni 2020 rund 4,1 Millionen Menschen in Haiti, rund 40 Prozent der Bevölkerung, auf Nothilfe angewiesen sein.
Und auch Katastrophenhelfer Moosbrugger resultiert: "Leider ist Haiti eines der Länder auf unserem Planeten, in dem kein Fortschritt im Lebensstandard der Bevölkerung in den vergangenen Dekaden zu sehen ist. Das Land ist geplagt von regelmäßigen Naturkatastrophen und politischer Instabilität." Dringend sei Haiti deshalb weiterhin auf unsere Unterstützung angewiesen: "Ohne Hilfe von Außen kann eine positive Entwicklungsspirale nicht in Gang kommen."
Spenden für Haiti
Caritas
IBAN: AT92 6000 0000 0770 0004
Kennwort: "Haiti"
Jugend eine Welt
IBAN: AT66 3600 0000 0002 4000
Kennwort: "HAITI"
Missio hilft in Haiti beim laufenden Wiederaufbau. Häufige Naturkatastrophen sind stete Rückschläge für das Land und bedingen einen anhaltenden Hilfsbedarf. Zum Projekt
Hilfswerk International setzt sich mit seinem Schwerpunkt "Gesundheit" für die Bewohner*innen ein, wovon 120.000 Menschen in Haiti profitieren. Zum Projekt
Die Diakonie Katastrophenhilfe setzt sich in Haiti vorwiegend durch Maßnahmen im Katastrophenschutz, wie etwa die Einrichtung von Frühwarnsystemen, ein. Zum Projekt
Der Entwicklungshilfeklub unterstützt Haiti hingegen im nachhaltigen Kampf gegen den Hunger. Existenzsichernde Maßnahmen sollen kleinbäuerliche Familien langfristig fördern. Zum Projekt
NPH Österreich hilft den jüngsten Opfern des Bebens. Im St. Anne Babyhaus und im St. Louis Haus finden durch die Katastrophe verwaiste Kinder von 0 bis 14 Jahren ein neues Zuhause. Zum Projekt
Die Kindernothilfe betreibt ein Bildungsprogramm in drei haitianischen Städten, wodurch die Kinder langfristig der Armut entkommen sollen. Zum Projekt
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