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Das Bildungsprojekt in Burkina Faso

Bildung, Betreuung und Verpflegung, so das Erfolgskonzept der Schule in Loumbila. Über 250 Kinder profitieren von dem Projekt.
Burkina Faso zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Mit Platz 184 von insgesamt 191 gereihten Nationen befindet sich der afrikanische Staat am Schlusslicht des HDI und fällt damit in die Kategorie der Gebiete mit geringer menschlicher Entwicklung. Der Großteil der Bevölkerung lebt von eigens angebautem Obst und Gemüse, wobei klimatische Bedingungen die Landwirtschaft zunehmend erschweren. Um überleben zu können, müssen Kinder deshalb zum Familieneinkommen beitragen. Durch ihre Tätigkeiten und die fehlenden finanziellen Mitteln bleibt den Mädchen und Jungen der Schulbesuch oft verwehrt.

Um die Situation für einen Teil der Bevölkerung zu verbessern, setzt sich Issa Ouedraogo seit Jahren in seinem Heimatland für benachteiligte Mitmenschen ein. Nach dem erfolgreichen Aufbau eines Krankenhauses für mittellose Menschen in der Hauptstadt, initiierte der gelernte Arzt 2008 auch ein Schulprojekt in Loumbila. Gertrude Harrer besuchte 2011 die Projektregion und entschloss daraufhin den österreichischen Verein Schule für Loumbila zu gründen, um das Vorhaben von Ouedraogo zu unterstützen. Ziel ist es "möglichst vielen Kindern dieser Region ungeachtet ihres Geschlechts, ihres ethnischen, religiösen und sozialen Hintergrundes den Zugang zu möglichst guter Schulbildung zu ermöglichen".

Rund 300 Mädchen und Jungen besuchen die Bildungseinrichtung. Neben qualitativem Unterricht und liebevoller Betreuung erhalten die Kinder täglich ein warmes, nahrhaftes Essen. Der schuleigene, landwirtschaftlich genutzte Garten sichert die unabhängige Versorgung mit etwa Bohnen und Mais. "Auch lernen die Kinder auf diese Weise moderne, effektive und nachhaltige Landwirtschaft kennen und bekommen mit frischem Gemüse und Obst ausreichend Vitamine", betont der Verein dazu. Eine Hühnerzucht und eigene Brunnen vervollständigen die Versorgung der Schüler*innen der Ganztagsschule.

Schneidereiausbildung für Mädchen

Seit Oktober 2020 ermöglicht Schule für Loumbila einer Gruppe von Mädchen auch eine handwerkliche Ausbildung. Über 20 junge Frauen lernen seither das Nähhandwerk. "Das Interesse an der Nähschule ist so groß, dass die Schulleitung schon bald nach der Schuleröffnung mit dem Zubau für ein weiteres Klassenzimmer begonnen hat. Im nächsten Schuljahr wird also schon eine zweite volle Klasse unterrichtet werden", so der Verein. Mithilfe der Ausbildung soll es den Mädchen ermöglicht werden eine Arbeit zu finden oder sich in diesem Bereich selbstständig zu machen.

Das Projekt in Loumbila kann entweder durch eine freie Spende, eine Patenschaft oder ein Stipendium unterstützt werden. Ein "Anonymes ABC Stipendium" setzt sich beispielsweise aus folgenden Bausteinen zusammen:
  • A Schulstartpaket für ein Kind (15 Euro)
  • B Schulgeld für ein Kind für ein Jahr (50 Euro)
  • C Verpflegung in der Schule für ein Kind für ein Jahr (140 Euro)

Neben den monatlichen oder jährlichen Zuwendungen können auch "spezielle Projekte", so die Benennung, unterstützt werden. Die Anschaffung von Nähmaschinen, Fahrrädern und Moskitonetzen fallen etwa darunter.