Produkt: Mensch
Menschenhandel ist ein weltweites Problem. Auch in Österreich werden jährlich Fälle der Menschenrechtsverletzung aufgedeckt.
Die Chance auf etwa einen guten Arbeitsplatz, auf qualitative Schulbildung oder vorgetäuschte Liebe verleiten jedes Jahr tausende Menschen dazu den falschen Versprechungen von Personen zu glauben und ihr Leben oder das ihrer Kinder in die Hände von Betrüger*innen zu geben. Egal ob Eltern, die ihre minderjährige Tochter in weit entfernte Länder schicken, Frauen, die einem neuen Geliebten in unbekannte Nationen folgen oder Familienväter, die sich bei einer Anstellung im Ausland erhoffen genug Geld zu verdienen, um ihren Nachwuchs versorgen zu können - sie alle haben eine Gemeinsamkeit: die Hoffnung auf ein besseres Leben. Die Gründe warum Frauen, Männer und Kinder in die Fänge von Menschenhändler*innen fallen sind sehr unterschiedlich, doch ihnen allen liegt eine meist von Armut, Not und/oder Verzweiflung geprägte Lebenssituation zugrunde. Laut Schätzungen internationaler Organisationen sind global über 40 Millionen Personen von Menschenhandel betroffen. Nur wenige Fälle werden zur Anzeige gebracht werden. Ein Großteil von den Opfern sind Frauen und Mädchen.
Menschenhandel stellt eine schwerwiegende Verletzung der Menschenrechte und der Menschenwürde dar und gilt als eines der schlimmsten Verbrechen, das nur auf globaler Ebene und im internationalen Kontext bekämpft werden kann. - BMEIA
Unter Menschenhandel werden in Summe jene Aktivitäten verstanden, bei denen Personen mit unlauteren Mitteln zu bestimmten Zwecken ausgebeutet werden. Zur "Rekrutierung" benutzen Verbrecher*innen etwa Arbeitsbüros oder familiäre Beziehungen. Andere Ausbeuter*innen wenden hingegen Gewalt, Drohungen und Nötigung an, um die Opfer einzuschüchtern. Die United Nations halten fest, dass etwa 50 Prozent der Betroffenen für sexuelle Ausbeutung missbraucht werden, 38 Prozent befinden sich in Zwangsarbeit, sechs Prozent werden zu kriminellen Aktivitäten gedrängt und auch Betteln, Eheschließungen, der Verkauf von Babys und Organentnahmen finden sich unter den Fällen der Menschenrechtsverletzung. "Schätzungen zufolge sind in Österreich insbesondere der Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung und der Ausbeutung der Arbeitskraft sowie sklavereiähnliche Zustände bei Hausangestellten und Kinderhandel verbreitet", so das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA).
Einmal im System Menschenhandel gefangen, fällt es den Männern, Frauen und Kindern schwer daraus auszubrechen. Einerseits wenden die Händler*innen Gewalt und Drohungen an, Dokumente werden entzogen, Freiheitsbeschränkungen und Zwangsverschuldungen veranlasst, um die Opfer gefügig zu machen. Andererseits finden sich betroffene Personen oft in Ländern, deren Gesetze und Sprache sie nicht kennen. Zudem fehlt das Wissen darüber, dass es sich um eine Menschenrechtsverletzung handelt und ihnen Hilfe zusteht. Aus Angst vor Verhaftung und Abschiebung durch die Exekutive oder Verfolgung und Mord durch die Täter*innen, wenden sich Personen selten an Hilfestellen oder bringen die Fälle zur Anzeige.
Einmal im System Menschenhandel gefangen, fällt es den Männern, Frauen und Kindern schwer daraus auszubrechen. Einerseits wenden die Händler*innen Gewalt und Drohungen an, Dokumente werden entzogen, Freiheitsbeschränkungen und Zwangsverschuldungen veranlasst, um die Opfer gefügig zu machen. Andererseits finden sich betroffene Personen oft in Ländern, deren Gesetze und Sprache sie nicht kennen. Zudem fehlt das Wissen darüber, dass es sich um eine Menschenrechtsverletzung handelt und ihnen Hilfe zusteht. Aus Angst vor Verhaftung und Abschiebung durch die Exekutive oder Verfolgung und Mord durch die Täter*innen, wenden sich Personen selten an Hilfestellen oder bringen die Fälle zur Anzeige.
Globale Problematik
Menschenhandel findet sich überall auf der Welt. Europäische Länder sind aufgrund ihrer Lage sowohl Herkunfts-, Transit-, als auch Zielland für Täter*innen. Laut BMEIA stammen die Opfer von Menschenhandel in Österreich in der Regel aus ärmeren EU- oder Drittstaaten. Im Lagebericht des Bundesministeriums konnten im Jahr 2022 insgesamt 70 Tatverdächtige zur Anzeige gebracht, darunter 56 männliche und 14 weibliche Personen. 130 Opfern konnte aus der misslichen Lage geholfen werden, bei den Ermittlungen wurden neun minderjährige Mädchen identifiziert.
"Die pandemiebedingten Lockdowns und Einschränkungen der Reise- und Bewegungsfreiheit zeigten deutliche Auswirkungen auf die sexuelle Ausbeutung und die Bettelei und dass dadurch bestehende Notlagen weiter verschärft wurden. Die Täter übten noch größeren Druck oder Zwang auf ihre Opfer aus, damit diese den vorgegebenen 'finanziellen Erlös' erbrachten", hält der Bericht zudem zur Ausnahmesituation währen der Pandemiezeit fest. Die Dunkelziffer dürfte aber weit höher als die angegebenen Fälle liegen.
Im Jahr 2004 wurde hierzulande eine eigene Task Force zur Bekämpfung des Menschenhandels eingerichtet, um die österreichischen Maßnahmen gegen die Menschenrechtsverletzung zu intensivieren. "Hauptaufgabe der Task Force ist es, Nationale Aktionspläne zur Bekämpfung des Menschenhandels auszuarbeiten und deren Umsetzung zu überwachen", so die Beschreibung des Ministeriums. Als einer der Ansätze fokussieren sich die österreichischen Hilfeleistungen auf Projekte in den Herkunftsländern der Opfer, um die Vorbeugung gegen Menschenhandel zu unterstützen. Neben der öffentlichen Stelle sind Hilfsorganisationen wie Hope for the Future oder Footprint auf die Unterstützung von Opfern spezialisiert.
"Die pandemiebedingten Lockdowns und Einschränkungen der Reise- und Bewegungsfreiheit zeigten deutliche Auswirkungen auf die sexuelle Ausbeutung und die Bettelei und dass dadurch bestehende Notlagen weiter verschärft wurden. Die Täter übten noch größeren Druck oder Zwang auf ihre Opfer aus, damit diese den vorgegebenen 'finanziellen Erlös' erbrachten", hält der Bericht zudem zur Ausnahmesituation währen der Pandemiezeit fest. Die Dunkelziffer dürfte aber weit höher als die angegebenen Fälle liegen.
Im Jahr 2004 wurde hierzulande eine eigene Task Force zur Bekämpfung des Menschenhandels eingerichtet, um die österreichischen Maßnahmen gegen die Menschenrechtsverletzung zu intensivieren. "Hauptaufgabe der Task Force ist es, Nationale Aktionspläne zur Bekämpfung des Menschenhandels auszuarbeiten und deren Umsetzung zu überwachen", so die Beschreibung des Ministeriums. Als einer der Ansätze fokussieren sich die österreichischen Hilfeleistungen auf Projekte in den Herkunftsländern der Opfer, um die Vorbeugung gegen Menschenhandel zu unterstützen. Neben der öffentlichen Stelle sind Hilfsorganisationen wie Hope for the Future oder Footprint auf die Unterstützung von Opfern spezialisiert.
Die United Nations haben 2009 weltweit eine Kampagne gestartet, um das Bewusstsein zu Menschenhandel zu stärken und die Auswirkungen auf Menschen und Gesellschaft zu kommunizieren. Gemeinsam mit Regierungen, Hilfsorganisationen und der Zivilgesellschaft sollen im Zuge der Blue Heart Campaign Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt werden, um Menschenhandel zu verhindern und zu bekämpfen. Am 30. Juli wird zudem jährlich der Welttag gegen Menschenhandel begangen.