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Minenräumung am militärischen Sandwall

2.700 Kilometer lang zieht sich der Wall quer durch Westsahara. In einem ersten Schritt möchte GGL die verrosteten Warntafeln austauschen, um auf die lauernde Gefahr hinzuweisen.
Noch unter spanischer Kolonialherrschaft äußerte die Freiheitsbewegung Polisario 1973 erste Unabhängigkeitsbestrebungen und rief drei Jahre später die "Arabische Dekomratische Republik Sahara" aus. Doch bis heute ist Westsahara kein autonomer Staat, obwohl mehrere UN-Resolutionen die Besetzung des Gebietes durch den nördlichen Nachbar Marokko als illegal erklärt haben.

Seit Mitte der 1970er okkupiert Marokko das Territorium Westsahara, der bewaffnete Konflikt konnte 1991 nur durch einen Waffenstillstand beendet werden. In den 1980ern errichtete Marokko einen 2.700 Kilometer langen Sandwall quer durch das Gebiet, der mit bis zu zwei Millionen Landminen befestigt worden sein soll. Dies berichtete laut Gemeinsam gegen Landminen (GGL) ein marokkanischer Offizier der UN-Mission MINURSO (The United Nations Mission for the Referendum in Western Sahara), die seit 1991 den Waffenstillstand und Referendumsprozess im Territorium überwacht.

Im Jahr 1999 verpflichteten sich beide Seiten ein bilaterales Militärabkommen unter Aufsicht von MINURSO zu unterzeichnen, das eine Zusammenarbeit bei der Minenräumung vorsieht. Viele Sahrauis, die Bevölkerung der Westsahara, sind bis heute Nomad*innen und aufgrund von Minen und Blindgängern unter ständiger Lebensgefahr.

In einem ersten Schritt möchte GGL die unleserlich gewordenen Minenwarntafeln nahe des verminten Gebietes austauschen, um auf die drohene Gefahr besser aufmerksam machen zu können.