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Fahrräder für den Schulweg

Einige Flüchtlingskinder im indischen Bundesstaat Tamil Nadu können aufgrund der schlechten Infrastruktur nicht zur Schule gehen. Ausgestattet mit Fahrrädern soll der Schulbesuch nun für 116 Kinder ermöglicht werden.
Knapp 100.000 Menschen mussten während der blutigen Auseinandersetzungen sterben, ehe der 26 Jahre andauernde Bürgerkrieg auf dem Inselstaat Sri Lanka 2009 zu Ende ging. Vor der Kolonialzeit war die Insel in ein südliches Königreich der buddhistischen Singhales*innen und ein nördliches Reich der hinduistischen und christlichen Tamil*innen geteilt.

Weil die britische Kolonialherrschaft die Tamil*innen deutlich begünstigte kam es nach deren Abzug zu einem ethnischen Konflikt, in dem die marginalisierten Singhales*innen ihre Gleichstellung einforderten. Ihre Übergriffe nahmen so stark zu, dass auch heute noch Tausende Tamilen und Tamilinnen in 18 Flüchtlingslagern auf dem indischen Festland leben müssen. Allerdings wurden vom indischen Bundestaat Tamil Nadu aus, dessen Bevölkerung mit den srilankischen Tamil*innen verwandt ist, auch unzählige tödliche Gegenanschläge geplant.

Der Leiter der Jugendkommission der Diözese Vellore in Tamil Nadu, Frater Chinnappan, führt seine Jugendarbeit auch in den umliegenden Flüchtlingslagern aus. Für die jungen Geflüchteten veranstaltet er regelmäßige Einkehrtage in der Diözese und organisiert Weihnachtsgeschenke – vor allem Kleidung und Unterrichtsmaterialien.

Der Schulbesuch ist für viele ein Ding der Unmöglichkeit, da die nächstgelegene Schule sechs Kilometer entfernt liegt und die öffentliche Infrastruktur sehr schlecht geregelt ist. Daher sammelt die Jugendkommission nun Spendengelder, um insgesamt 116 künftige Schüler und Schülerinnen mit Fahrrädern zu beschenken.