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Erste Freiwilligenmesse für Studierende

Die Freiwilligenmesse richtet sich unter dem Motto #YoungVolunteers erstmals an eine jüngere Zielgruppe. Schwerpunkt ist unter anderem das Auslandsvolontariat.
In Anlehnung an die erstmals spezifische Ausrichtung an Studierende wurde auch der diesjährige Austragungsort der Freiwilligenmesse gewählt; das Learning Center der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien. Bereits zum sechsten Mal organisierte der "Verein Freiwilligenmessen" die Informationsveranstaltung für an Freiwilligenarbeit interessierte Personen. Dieses Jahr allerdings in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Non-Profit-Organisationen (NPOs) & Social Entrepreneurship (SE) der WU Wien und mit besonderem Fokus auf Studierende aber auch Schüler*innen.
60 ausstellende Organisationen informieren über Möglichkeiten der Freiwilligenarbeit. Die Mehrheit der Aussteller widmet sich karitativen Aufgaben im Bildungsbereich oder vermittelt Auslandseinsätze. © spendeninfo.at / Hannah Hauptmann
60 ausstellende Organisationen informieren über Möglichkeiten der Freiwilligenarbeit. Die Mehrheit der Aussteller widmet sich karitativen Aufgaben im Bildungsbereich oder vermittelt Auslandseinsätze. © spendeninfo.at / Hannah Hauptmann

Seit 2012 fünf Messen in Wien und Linz

Vier Freiwilligenmessen fanden seit dem Jahr 2012 in Wien statt, 2015 organisierte man die erste Messe in Linz. Pro Veranstaltung wurden jeweils rund 5.000 Besucher*innen verzeichnet, von den insgesamt  25.000 Messebesucher*innen konnten die ausstellenden Organisationen laut Geschäftsführer Michael Walk 4.000 neue Freiwillige lukrieren.

Auf Anfrage mehrerer Organisationen, verstärkt auch das Interesse Jugendlicher zu wecken, wurde nun eine spezifische Messe abseits der "klassischen" Freiwilligenmesse organisiert. Das zweitägige Veranstaltung mit dem Titel #YoungVolunteers soll Jugendlichen die zahlreichen Möglichkeiten aufzeigen, sich ehrenamtlich zu engagieren sowie ihnen den Mehrwert der Freiwilligenarbeit näher bringen.

"unbezahlt aber nicht umsonst"

Mit einer Pressekonferenz am Vormittag des ersten Veranstaltungstages wurde die zweitägige Messe im Learning Center am Campus der WU eröffnet. Sozialminister Alois Stöger, Geschäftsführer des Vereins Freiwilligenmessen Michael Walk, Vizerektorin der WU Wien Edith Littich sowie Leiterin des Kompetenzzentrums für NPO & SE der WU Wien Eva More-Hollerweger nahmen an der Konferenz sowie an der anschließenden Eröffnungsdiskussion teil.

Besprochen wurden etwa die aktuelle Verbreitung von Freiwilligenarbeit in Österreich, der gesellschaftliche Mehrwert sozialen Engagements und insbesondere die Relevanz der Teilhabe Jugendlicher an gemeinnütziger Arbeit. Sozialminister Alois Stöger verdeutlichte dahingehend: Freiwilligenarbeit sei zwar "unbezahlt aber nicht umsonst".
V.l.n.r.: Michael Schmid (Delta Cultura), Günter Zwanowetz (Bauorden), Reinhard Heiserer (Jugend eine Welt), Tanja (Volontärin), Anita Leutgeb (Braveaurora), Natalia Andronachi (Concordia) © spendeninfo.at / Hannah Hauptmann
V.l.n.r.: Michael Schmid (Delta Cultura), Günter Zwanowetz (Bauorden), Reinhard Heiserer (Jugend eine Welt), Tanja (Volontärin), Anita Leutgeb (Braveaurora), Natalia Andronachi (Concordia) © spendeninfo.at / Hannah Hauptmann

Freiwilligenarbeit im Ausland

Im Rahmen einer weiteren Gesprächsrunde berichteten Vertreter mehrerer NGOs (Braveaurora, Delta Cultura, Jugend eine Welt, Österreichischer Bauorden und Concordia Sozialprojekte) über Anforderungen, Aufgabenfelder und Kosten eines Auslandsvolontariats über ihre Organisationen. Differenzen zwischen den NGOs gibt es dabei nicht nur hinsichtlich der Aufgabengebiete im Einsatzland. Auch bezüglich der Altersanforderungen, der Mindestzeit eines Einsatzes oder in Bezug auf die Kosten, die für einen Volontär/eine Volontären entstehen.

Während Concordia – mit Sozialprojekten in der Republik Moldau, Rumänien und Bulgarien aktiv - beispielsweise einen Mindestaufenthalt von sechs Monaten im Einsatzland sowie das Erlernen der Landessprache voraussetzt, beträgt der durchschnittliche Auslandsaufenthalt für ein Projekt des Bauordens – vorwiegend (Bau-)Projekte in Europa - lediglich zwei bis vier Wochen. Bei beiden NGOs müssen die An- und Abreisekosten selbst getragen werden, Reiseversicherung sowie Kosten für Unterkunft und Versorgung werden von den Organisationen übernommen. Concordia bietet seinen Volontär*innen überdies ein monatliches Taschengeld von 42€.

Die Arbeitszeit im Zuge eines Volontariats über den Bauorden beträgt 38 Stunden pro Woche, der Verein Delta Cultura – Bildungs-, Kunst- und Sportprojekte auf den Kapverden - hingegen betont, dass Freiwillige im Auslandseinsatz ausreichend Freizeit hätten. Bei Delta Cultura müssen alle anfallenden Kosten (An-/Abreise, Versicherung, Unterkunft und Versorgung) von den Volontär*innen selbst getragen werden.

Bei zahlreichen Organisationen beträgt das Mindestalter einer Volontärin/eines Volontärs 18 Jahre, Braveaurora – in einem Dorf im Norden Ghanas aktiv - setzt ein Mindestalter von 21 Jahren voraus. Reise- und Versicherungskosten müssen bei Braveaurora selbst übernommen werden, für die Unterkunft fallen 0,30€ pro Nacht – also rund 9€/Monat - an.

Ein Auslandseinsatz für Jugend eine Welt – weltweite Kinder- und Jugendprojekte - dauert im Durchschnitt ein Jahr, zusätzlich legt man Wert auf eine sehr intensive Vorbereitung, die ebenfalls bis zu zwölf Monate in Ansprich nimmt.

Auch abseits dieser Gesprächsrunde bietet eine Vielzahl der auf der Messe vertretenen NGOs die Möglichkeit, an einem Auslandseinsatz teilzunehmen. Missio beispielsweise vermittelt aktuell Volontariate in Äthiopien und Peru, die Mindestdauer beträgt vier Wochen, das 18. Lebensjahr muss vollendet sein. Reise- und Versicherungskosten müssen selbst getragen werden, Quartier und Verpflegung wird geboten.

Freiwilligenmesse 2016

Die nächste "klassische" Freiwilligenmesse wird am 1. und 2. Oktober 2016 im Wiener Rathaus stattfinden.

Kontakt:
Michael Walk - Geschäftsführer
+43 664 854 64 96
freiwilligenmesse.at
verein@freiwilligenmesse.at