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Ein kindgerechtes Leben in Indien

Tirupur ist die Hochburg der Textilindustrie Indiens; auch Kinder arbeiten hier unter prekären Bedingungen. Die Kindernothilfe bietet den Kindern die Chance auf eine bessere Zukunft.
Immer wieder geraten die prekären Arbeitsbedingungen von Textarbeiter*innen im südostasiatischen Raum auch in Europa in die Schlagzeilen: Hungerlöhne, Streiks, niedergschlagene Demonstrationen und zuletzt der katastrophale Einsturz einer Textilfabrik mit über 1.000 Todesopfern in Bangladesch.

Während die Lohnkosten in China ansteigen, die mediale Aufmerksamkeit vermehrt auf die Ausbeutung in Bangladesch gerichtet wird, steigt Indien zum zweitgrößten Textilexporteur der Welt auf. Hinter dem unangefochtenen Spitzenreiter China verzeichneten Indiens Textilexporte von 2012 auf 2013 einen Anstieg von 23%.

Bereits mehr als die Hälfte aller exportierten Textilien Indiens werden in nur einer Region produziert: Der Distrikt Tirupur im Süden des Landes ist mit über 7.000 Betrieben die Hochburg der Textil- und Bekleidungsindustrie Indiens. Mit dem ungebrochenen Wachstum der Bekleidungsindustrie geht ein Anstieg der Beschäftigung und Ausbeutung von Kindern in den Textilfabriken einher. Das Projekt der Kindernothilfe bietet durch den Zugang zu Schulbildung und die Intiierung von Kinderschutzkomitees Hilfe zur Selbsthilfe.

Schutz für 750 arbeitende Kinder

Insgesamt 750 besonders marginalisierte Buben und Mädchen profitieren von den Projektaktivitäten in Tirupur:
  • Fünf Tage die Woche erhalten die Kinder in 25 Nachschulförderzentren Unterricht und werden auf die Reintegration in eine staatliche Schule vorbereitet.
  • Ältere Kinder nehmen an Schulungen zur Berufsvorbereitung teil.
  • Im Zuge gemeinsamer Freizeitaktivitäten könne sich die Kinder frei entfalten und erfahren individuelle Förderung.
  • Eine Schutzeinrichtung bietet jenen Kindern, die sich in einer besonderen Notlage befinden, Zuflucht und Versorgung.
  • Je 25 Kinder werden in insgesamt zehn Kinderschutzkomitees über ihre Rechte aufgeklärt, können folglich ihre Interessen vetreten und ihr Wissen weitertragen.
  • Auch Workshops für Volontär*innen werden angeboten, die ihr Wissen über Kinderrechte in ihren Gemeinden einsetzen.
  • Infofolder mit Fakten über Kinderarbeit und Kinderrechte werden verteilt, Informationsveranstaltungen abgehalten und Elterntreffen durchgeführt.

Mit einer Spende von beispielsweise 47 Euro an das Projekt der Kindernothilfe kann ein Kind einen berufvorbereitenden Kurs absolvieren.