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Ebola-Waisen in Liberia

missio hilft im von Bürgerkrieg ohnehin geschwächten Liberia.
"Es war wie die mittelalterliche Pest", sagt Schwester Johanna Datzreiter von den Franziskanerinnen Missionarinnen Mariens. Die gebürtige Niederösterreicherin lebt seit 40 Jahren in Liberia. Der Slum "West Point" in der Hauptstadt Monrovia wurde im Sommer 2014 aus Angst vor einer Ausbreitung von Ebola mit einem Stacheldrahtzaun abgeriegelt und von schwer bewaffneten Soldat*innen und Polizist*innen bewacht.

Im vom 14-jährigen Bürgerkrieg (1989 - 2003) ohnehin geschwächten Liberia hat Ebola eine Spur der Verwüstung hinterlassen. "Ganze Familien sind ausgestorben", berichtet Sr. Johanna. "Hunderte von Waisenkindern ohne Verwandte und auch viele Erwachsene ohne Familie sind zurückgeblieben. Wir stehen einer ungeheuer großen Not gegenüber."

Sr. Johanna: "Unsere Aufgabe ist es jetzt, die Opfer wieder in die Gemeinschaften zu integrieren, denn alle Überlebenden werden gemieden, wie früher die Lepra-Kranken."

Hinzu kommt der sich ausbreitende Hunger. Reis, das Hauptnahrungsmittel, ist viel zu teuer für die Armen: "Gierige Geschäftsleute nützen die Situation hier aus, um reich zu werden", erzählt Sr. Johanna. Reis für Familien in Quarantäne kostet 57 Euro pro Monat, 60 Euro pro Monat die Medikamente.

Zudem sollen in 18 Pfarren insgesamt 100 Helfer*innen ausgebildet werden, darunter ärztliches Personal, Religionslehrer*innen, die sich um betroffene Familien und 75 Ebola-Waisen kümmern.