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Dürren, Überflutungen und Hunger in Ostafrika

Zusätzlich zu ständig drohenden Konflikten und der starken Armut ist die Bevölkerung Ostafrikas nun auch extremen klimatischen Bedingungen durch das Wetterphänomen El Niño ausgesetzt.
Das Horn von Afrika sowie zentralafrikanische Länder haben mit einer der schlimmsten Dürreperioden seit 35 Jahren zu kämpfen. So ist die Bevölkerung im Westen Äthiopiens von Überflutungen bedroht, während im Norden und Osten des Landes eine folgenschwere Dürre herrscht. Zwar sind extreme Wetterbedingungen keine neue Erscheinung in Afrika, doch das aktuelle Ungleichgewicht hat zur Folge, dass in Äthiopien, Somalia, im Südsudan und im Norden Kenias über 15 Millionen Menschen hungern müssen.

Anhaltende Konflikte wie jene im Südsudan erschweren die Lebensbedingungen der Menschen zusätzlich. Die Landflucht nimmt in allen Ländern stark zu, denn aufgrund der Trockenheit bzw. Überschwemmungen erwirtschaften Bauern und Bäuerinnen kaum noch genug, um sich, ihre Familien und das verliebene Vieh zu ernähren.

Eine Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe – das internationale, kirchliche ACT Alliance Netzwerk mit Sitz in Genf – kümmert sich vor Ort um jene, die am meisten auf Hilfe angwiesen sind:
  • Ernährungshilfe in Äthiopien: Kinder, Mütter und andere besonders gefährdete Menschen stehen im Fokus der Ernährungshilfe. Zudem wird versucht, eine durchgehende Trinkwasserversorgung für Menschen und Tiere sicherzustellen.
  • Wetterfeste Unterkünfte für Somalier*innen: um sich besser vor Unwettern schützen zu können, wird in Somalia eine spezielle Ausrüstung verteilt, mit der die Menschen ihre Unterkünfte wetterfest machen und stabilisieren können.
  • Schulungen zu Anbaumethoden in Kenia: in Feldschulen sollen sich lokale Bauern und Bäuerinnen über Anbaumethoden austauschen und von einander lernen, um auf künftige Katastrophensituationen besser vorbereitet zu sein.

Projekt: "Schulspeisung im Südusdan"

Waren es kürzlich noch 45 Schulen, die Teil des Schulspeisungsprogramms waren, sind es nun schon 47. Rund 15.000 Kinder und Jugendliche erhalten täglich einen warmen Soja-Mais-Brei zum Frühstück. Damit die Schulen und Familien aber nicht langfristig von dem Programm abhängig sind, fördert die Diakonie Katastrophenhilfe auch das Schulgartenprojekt von Health Link South Sudan (HLSS), der lokalen Partnerorganisation. In eigens angelegten Modellgärten auf den Schulgeländen lernen die Menschen aus der Umgebung über innovative Anbaumethoden. Zudem erhalten die Schulen Saatgut, um ihre eigenen Lebensmittel produzieren. In einem weiteren Schritt ist auch eine Geflügelzucht geplant.

Projekt: "Schulbildung für Vertriebene"

Mit April 2016 haben die Diakonie Katastrophenhilfe und ihre Partnerorganisation Daryeel Bulsho Guud (DBG, übersetzt "community care for all") ein Grundversorgungsprogramm in den Vertriebenenlagern von Banadir rund um die somalische Hauptstadt Mogadishu gestartet. Über 350.000 Menschen sollen in den Camps untergebracht sein. Neben der schlechten hygienischen Situation ist vor allem die (wenn überhaupt) sehr mangelhafte Schulausbildung von mittlerweile zwei Generationen an jungen Menschen ein großes Problem.

Nach Angaben von UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, waren zwischen 2008 und 2013 nur ein Viertel aller Buben und sogar nur 21 Prozent der Mädchen in Somalia an einer Schule angemeldet. Die anhaltenden Konflikte haben unzählige Menschen zu Vertriebenen gemacht und die bittere Armut führt dazu, dass sich viele Familien das Schulgeld nicht leisten können. Dieses Projekt in Kooperation mit DBG ermöglicht, dass 2.646 Kinder ein Jahr lang zur Schule gehen können. Die Familien erhalten Gutscheine, womit ausschließlich das Schulgeld, Lernunterlagen und -materialien bezahlt werden können.

Projekt "Zugang zu Wasser sichern"

Von den 6,2 Millionen Menschen die in Somalia von humanitärer Hilfe abhängig sind, betreffen die Auswirkungen von Dürre und die miteinhergehende Unterernährung rund 434.000 Kinder. Die nachlassenden Regenzeiten, Klimakatastrophen und langjährige Konflikte führen zu fehlender Wasserversorgung - sowohl für Menschen als auch für Ernte. Mit der lokalen Partnerorganisation Centre for Peace and Democracy (CPD) versucht die Diakonie Katastrophenhilfe in der Region Galmudug den Zugang zu Wasser für die Bevölkerung zu sichern. Die Rehabilitation von Wasserlöchern, die Verteilung von Wasser-Gutscheinen und die Entschlammung von Wasserwannen zählen zu den Projektaktionen.

Projekt: "Einkommensfördernde Maßnahmen für Frauen"

12 Prozent der Bevölkerung Kamwenges, einem Bezirk im Südwesten Ugandas, sind Flüchtlinge aus der Demokratischen Republik Kongo, aus Burundi und Ruanda. Viele Viehzüchter*innen in der Region mussten ihr Land infolge für die Errichtung von Flüchtlingslagern und den Anbau von Grundnahrungsmitteln aufgeben. Das Projekt der Diakonie Katastrophenhilfe in Kooperation mit der lokalen RACOBAO (Rural Action Community Based Organization) unterstützt die Bevölkerung durch die Gründung von Kleinspargruppen. Genau genommen sollen sich insgesamt 300 Frauen in Gruppen zu je 30 Mitgliedern zusammentun. Sie erhalten infolge unterschiedlichste berufliche und aufklärerische Trainings und können durch die Vergabe von Kleinkrediten innerhalb der Gruppen ihre Geschäftsideen realisieren.