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Dürre & Hungersnot

Somalia steht vor einer humanitären Katastrophe.
Kind Maßband
Schätzungsweise 1,5 Millionen Kinder in Somalia leiden an Unterernährung. © Pexels / Lagos Food Bank Initiative
Seit Wochen warnen Hilfsorganisationen davor. Doch aufgrund der zahlreichen Notsituationen weltweit erhalten sie kaum Gehör: Somalia steht kurz vor einer Hungersnot. 7,8 Millionen Einwohner*innen des ostafrikanischen Landes und somit fast die Hälfte der Nation, sind von der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten betroffen. Über 500.000 Kindern, halten die United Nations fest, droht der Hungertod. "1,5 Millionen Kinder, fast die Hälfte der Bevölkerung unter fünf Jahren, leiden wahrscheinlich an akuter Unterernährung", so die Berichte.

In den maßlos überfüllten Gesundheitszentren ist es still. Die Menschen haben keine Kraft mehr um zu reden. Säuglinge liegen regungslos auf ihren Müttern, der Hunger zu groß um zu weinen. "Uns wurde gesagt, dass es eine Überlebenschance gibt, wenn ein Kind weint. Kinder, die nicht weinen, sind diejenigen, um die wir uns Sorgen machen müssen", erklärt UN-Nothilfe Koordinator Martin Griffiths nach seinem Besuch in Somalia.
Dies ist Somalias dritte Dürre in einem Jahrzehnt. Die erste Dürre im Jahr 2011 tötete schätzungsweise 260.000 Menschen, viele von ihnen Kinder. - UNICEF
Im ganzen Land mangelt es an Ressourcen wie Wasser und Nahrung. Grund dafür ist der Klimawandel und die dadurch fehlenden Regenzeiten. Seit insgesamt zwei Jahren hat es in Somalia nicht mehr genug Niederschlag gegeben, um die Menschen mit Trinkwasser zu versorgen und die Felder zu bewässern. "Besonders betroffen sind die Regionen Baidoa und Burhakaba", hält CARE Österreich fest. Baidoa im Südwesten Somalias gilt als das Epizentrum der Hungerkrise. Das Land befindet sich in der schlimmsten Dürre seit 40 Jahren. Der ausbleibende Regen treibt auch die Lebensmittelkosten und Trinkwasserpreise in die Höhe. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verschlimmert die Lage zudem. Die Somalier*innen, welche vorwiegend von der Landwirtschaft und Viehhaltung für den Eigenbedarf leben, können sich den Einkauf nicht mehr leisten. Wasserstellen sind komplett ausgetrocknet, Zuchtvieh verendet und Setzlinge vertrocknet.

Hunger und Tod, so sind sich die Vereinten Nationen sicher, tritt bereits vielerorts auf. "Während der Hungersnot 2011 starben etwa 50 Prozent der mehr als 250.000 Menschen vor der offiziellen Erklärung. Mindestens die Hälfte waren Kinder", betonen die United Nations den Ernst der Lage.
Endlose Zyklen von Dürre, Krankheit, Hunger und Krieg scheinen zur Normalität geworden zu sein. - United Nations Somalia
Neben dem anhaltenden Hunger warnen Hilfsorganisationen zusammenhängend zusätzlich vor der Verschlechterungen der Probleme in den Bereichen Kindersicherheit, (sexuelle) Gewalt gegen Frauen und Mädchen und der Diskriminierung der benachteiligten Bevölkerung. Und auch die Nachbarländer Äthiopien und Kenia sind betroffen. Insgesamt 36 Millionen Menschen, betont CARE Österreich, leiden am Horn von Afrika an Hunger.

Die Zahl der Menschen die mit Hilfsgütern von Organisationen versorgt werden hat sich in den letzten Monaten vervielfacht. Doch die Hilfe reicht nicht aus. Martin Griffiths fordert, dass humanitäre Organisationen zusammenhelfen und sicheren Zugang zu allen Menschen in Not erhalten, und dass mehr Mittel zur Bewältigung der Krise bereitgestellt werden. Auch die österreichischen Hilfsorganisationen CARE Österreich und Rahma Austria bitten dringend um Spenden für die Nothilfe.

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