Hilferufe aus Indien
Die Pandemie hat die ländlichen Regionen des Landes erreicht. Das Gesundheitssystem ist in einigen Gebieten bereits zusammengebrochen.
Direktflüge aus Indien nach Österreich sind verboten, auch unser Nachbarland Deutschland beschränkt die Einreise für das Virusvariantengebiet dramatisch. Die Angst vor der Variante B.1.617 des Coronavirus ist groß und die Situation in Indien seit Wochen dramatisch. Mit April wurden hierzulande die ersten Fälle der Virusmutation bestätigt. Laut Behörden gelten diese als abgeschottet und eingegrenzt. Die schnelle Testung und Absonderung, sowie die medizinische Versorgung der Betroffenen ermöglichen zudem passende Behandlungen, um einen schweren Verlauf zu verhindern. Doch wie sieht die Lage im Herkunftsland der neuen Variante aus?
Indien vor dem Kollaps
Ende Februar 2021 wiegte sich Indien in der Sicherheit, die Pandemie unter Kontrolle zu haben. In diesem Zeitraum wurden etwa 13.000 Neuinfektionen registriert, verhältnismäßig wenig in einem Land mit über 1,3 Milliarden Einwohner*innen. Doch kurz darauf begann die „Zweite Welle“. Das Ursprungsland der Coronavirus-Variante B.1.617, kämpft nun seit Anfang April mit steigenden Infektionszahlen und überfüllten Krankenhäusern. Anfang Mai wurde mit über 400.000 Neuinfektionen ein weltweit trauriger Höchststand verzeichnet. Der dramatische Anstieg der Infektionen trifft das Land viermal so stark wie der erste Ausbruch.
Schon mehr als 25 Millionen Ansteckungen und 280.000 Coronavirus-assoziierte Todesfälle wurden laut WHO seit Beginn der Pandemie registriert. Die Dunkelziffer wird jedoch um ein vielfaches höher geschätzt. Auch wenn die offiziellen Zahlen der Neuinfektionen seit Mitte Mai kontinuierlich sinken, trügt der Schein, denn die Ansteckungen verlagern sich immer mehr in ländliche Gebiete, in denen es kaum Testmöglichkeiten oder medizinische Versorgung gibt.
Schon mehr als 25 Millionen Ansteckungen und 280.000 Coronavirus-assoziierte Todesfälle wurden laut WHO seit Beginn der Pandemie registriert. Die Dunkelziffer wird jedoch um ein vielfaches höher geschätzt. Auch wenn die offiziellen Zahlen der Neuinfektionen seit Mitte Mai kontinuierlich sinken, trügt der Schein, denn die Ansteckungen verlagern sich immer mehr in ländliche Gebiete, in denen es kaum Testmöglichkeiten oder medizinische Versorgung gibt.
Krankenhäuser und Gesundheitszentren in ganz Indien haben Schwierigkeiten mit der überwältigenden Anzahl neuer Fälle fertig zu werden und sind extrem überfüllt. - UNICEF Österreich
Indien ist auf internationale Hilfe angewiesen, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen. Vor allem medizinischer Sauerstoff, Beatmungsgeräte und ärztliches Personal werden dringend benötigt. Österreichische NGOs rufen deswegen zu Spenden auf:
Missio arbeitet mit kirchlichen Partnern in Indien zusammen. So hilft der Verein z.B. dem Geistlichen Pater Madin bei seinen Aufklärungsaktionen in der ländlichen Bevölkerung zu Themen wie Schutz vor dem Virus.
Die Hilfsarbeit von UNICEF richtet sich vor allem an Kinder und ihre Familien. Anhand von lebensnotwendigen Hilfsgütern, Beatmungsgeräten & Sauerstoffflaschen, Aufklärungsarbeit, Impfungen und Fernunterricht für Kinder und Jugendliche will der Verein die grundlegende Versorgung sicherstellen.
Caritas unterstützt durch die Verteilung von Schutzmaterial, Hygienematerialien und Essen an Menschen, die durch die Pandemie ihren Job verloren haben bzw. in Not geraten sind. Zudem wird ein Plan erstellt, um medizinische Zentren bzw. Isolierstationen für Infizierte zur Verfügung stellen zu können.
Gemeinsam mit der Partnerorganisation CASA verteilt Diakonie Katastrophenhilfe Nahrungsmittel und Präventions-Sets (Schutzmasken, Handschuhen, Hygieneartikeln, Seife) an Familien in Regionen wie Maharashtra, Bihar & Jharkhand.
CARE konzentriert sich auf die Unterstützung durch den Ausbau medizinischer Infrastruktur, Verteilung von Impfungen sowie Bereitstellung medizinischer Ausstattung wie z.B. Schutzausrüstungs-Sets für Krankenhauspersonal.
Jesuitenmission Österreich unterstützte die Corona-Nothilfe weltweit schon mit 1,5 Millionen Euro. Der Verein bittet weiterhin um Spenden für medizinische Ausrüstung, Hygieneartikel & Grundnahrungsmittel.
Nahrungsmittelmangel, Schulschließungen, Gewalt - die Unterstützungsmaßnahmen von Plan International zielen darauf ab Mädchen, Jungen und ihre Familien in den Projektgebieten vor den Folgen der Corona-Pandemie zu bewahren und sie so vor langfristigen Folgen zu schützen.
Kirche in Not reagiert auf einen Hilferuf der katholischen Diözesen in Indien mit finanzieller Unterstützung. Durch die Zuwendung können Betroffenen weiterhin Krankentransporte, Lebensmittelausgaben und Beratungsangebote ermöglicht werden.
Wold Vision Österreich ist mit vielseitigen Hilfeleistungen in den besonders gefährdeten Ländern der Welt im Einsatz, so auch in Indien. Die Unterstützungsmaßnahmen gliedern sich in die Überpunkte Prävention, Kinderschutz, Gesundheitsversorgung und Schutz & Hilfe.
"Familien schnellstmöglich und langfristig helfen, damit sie die Zeit nach der aktuellen Katastrophe überstehen: Ernährungssicherung, Bildungsmöglichkeiten sowie physische und psychische Unterstützung sind dringend nötig", so die Maßnahmen von Kindernothilfe in Indien.