Vernachlässigte tropische Krankheiten: Buruli Ulkus
Die Infektionskrankheit wird durch Bakterien ausgelöst. Wie sich Betroffene anstecken, ist jedoch noch unklar.
In den 1960er Jahren kam es im Buruli County in Uganda bei den Bewohner*innen der Region zu mehreren Ausbrüchen von papelartigen bis knotigen Hautschwellungen, die sich mit Laufe der Zeit zu Geschwüren entwickelten. Die Patient*innen berichteten, dass die anfänglichen Hautveränderungen schmerzlos seien und die Meisten lange Zeit deshalb keine ärztliche Hilfe in Anspruch genommen hätten. Mit der Ausbildung des Geschwürs wurde ein Besuch beim medizinischen Personal jedoch immer wahrscheinlicher. Die Einwohner*innen waren von mehreren Epidemien einer vernachlässigten tropischen Krankheit betroffen, die schon 1897 von Sir Albert Cook in Uganda beschrieben wurde und durch das Mycobacterium ulcerans ausgelöst wird. Der heutige Name der Infektionserkrankung geht auf diese Verbreitung in Uganda zurück: Buruli Ulkus.
Buruli Ulkus betrifft häufig die Haut und manchmal auch die Knochen und kann zu bleibenden Entstellungen und langfristigen Behinderungen führen. - Weltgesundheitsorganisation
Die Zahl der Ansteckungen schwankt jährlich. Wurden 2010 etwa 5.000 Fälle gemeldet, sank die Anzahl 2016 auf unter 2.000. Mit 2018, so die WHO, stiegen die Infektionszahlen jedoch wieder. Mit den Anfängen der Corona-Pandemie war wiederum ein Sinken festzustellen. Insgesamt 33 Länder in Afrika, Südamerika und im Westpazifik haben Ausbrüche von Buruli Ulkus bereits dokumentiert (Daten für 2022 siehe Karte). In den afrikanischen Ländern ist die Hälfte der Erkrankten im Kindesalter, wohingegen die australischen Behörden eine Häufung bei älteren Erwachsenen ab 60 Jahren feststellen konnten. Auffällig ist, dass vor allem die ländliche Bevölkerung in der Nähe von Gewässern oder Sumpfland an Buruli Ulkus erkranken. Wie sich die Menschen mit dem in der Umwelt vorkommenden Bakterium anstecken, konnte, trotz Bemühungen, noch nicht festgestellt werden.
Symptome und Diagnose
Wie beschrieben handelt es sich bei Buruli Ulkus um eine Infektionskrankheit die im vorwiegendem Teil der Fälle die Haut betrifft, selten auch die Knochen. Auslöser der Krankheit ist ein atypisches Mykobakterium, welches mit den Erregern von Tuberkulose und Lepra verwandt ist. Beginnend mit oft schmerzlosen Knötchen entwickelt sich die Infektion innerhalb von etwa vier Wochen zu einem ausgedehnten Geschwür weiter. Vorrangig sind die Extremitäten, teilweise auch das Gesicht betroffen. Das tückische an der Krankheit ist die Schmerzlosigkeit. Die Hautläsion entwickelt sich meist ohne Fieber und Einschränkungen für Betroffene. Erkrankte Personen empfinden deshalb im Anfangsstadium kein Bedürfnis gleich Mediziner*innen aufzusuchen und sich behandeln zu lassen.
Bis 2004 empfahl die Weltgesundheitsorganisation bei einer Diagnose das Geschwür chirurgisch zu entfernen, seit den darauffolgenden Jahren steht den Patient*innen eine langwierige Antibiotikabehandlung zu Verfügung, welche jedoch mit gravierenden Nebenwirkungen einhergehen kann. Rund 20 Prozent der mit dem Medikament behandelten Personen erkranken an einem ausgeprägten partiellen Hörverlust. Bei einem Ausbleiben der Behandlung kann sich das Geschwür entweder nach Jahren spontan zurückbilden, jedoch kann es auch zu schweren Verstümmelungen, dauerhaften Bewegungs- und Funktionseinschränkung von Gelenken oder Lymphödemen kommen.
Die Diagnose erfolgt klinisch, bei unsicheren Fällen ist eine Feststellung mittels PCR Test möglich, um andere Krankheiten mit ähnlichen Symptomen auszuschließen. "Gesundheitspersonal sollte bei der Diagnose von Buruli Ulkus bei Patient*innen mit Unterschenkelläsionen vorsichtig sein, um Verwechslungen mit anderen Ulzerationsursachen wie Diabetes, arteriellen und venösen Insuffizienzläsionen zu vermeiden", so die WHO.
Um Buruli Ulkus auszurotten ist die weitere Erforschung grundlegend. Wie bei anderen vernachlässigten tropischen Krankheiten, im Englischen NTD genannt, fehlt jedoch der finanzielle Anreiz für Pharmaunternehmen in diesen Bereich zu investieren und somit auch die monetären Mittel für wissenschaftliches Personal.
Bis 2004 empfahl die Weltgesundheitsorganisation bei einer Diagnose das Geschwür chirurgisch zu entfernen, seit den darauffolgenden Jahren steht den Patient*innen eine langwierige Antibiotikabehandlung zu Verfügung, welche jedoch mit gravierenden Nebenwirkungen einhergehen kann. Rund 20 Prozent der mit dem Medikament behandelten Personen erkranken an einem ausgeprägten partiellen Hörverlust. Bei einem Ausbleiben der Behandlung kann sich das Geschwür entweder nach Jahren spontan zurückbilden, jedoch kann es auch zu schweren Verstümmelungen, dauerhaften Bewegungs- und Funktionseinschränkung von Gelenken oder Lymphödemen kommen.
Die Diagnose erfolgt klinisch, bei unsicheren Fällen ist eine Feststellung mittels PCR Test möglich, um andere Krankheiten mit ähnlichen Symptomen auszuschließen. "Gesundheitspersonal sollte bei der Diagnose von Buruli Ulkus bei Patient*innen mit Unterschenkelläsionen vorsichtig sein, um Verwechslungen mit anderen Ulzerationsursachen wie Diabetes, arteriellen und venösen Insuffizienzläsionen zu vermeiden", so die WHO.
Um Buruli Ulkus auszurotten ist die weitere Erforschung grundlegend. Wie bei anderen vernachlässigten tropischen Krankheiten, im Englischen NTD genannt, fehlt jedoch der finanzielle Anreiz für Pharmaunternehmen in diesen Bereich zu investieren und somit auch die monetären Mittel für wissenschaftliches Personal.