Vernachlässigte tropische Krankheiten: Skabies
Die Hauterkrankung kommt weltweit und somit auch in Österreich vor. Rund 200 Millionen Menschen sind im Schnitt gleichzeitig davon betroffen.
Angestellte in Kindergärten, Pflegeheimen oder andere Einrichtungen bei denen ein enger Kontakt mit Menschen nicht verhindert werden kann, kennen die Krankheit meist aus eigener Erfahrung. Die Rede ist von Skabies. Die parasitäre Hauterkrankung, auch unter dem Namen Krätze bekannt, ist weltweit verbreitet, vor allem aber in tropischen Gebieten. Winzige Krätzmilben, die eine Größe von etwa 0,5mm verzeichnen und somit für das bloße Auge kaum sichtbar sind, sind für die vernachlässigte tropische Krankheit verantwortlich. Die Weibchen bohren sich in die oberste Hautschicht, um sich von Zellflüssigkeit, Lymphen und Hautzellen ernähren und ihre Eier in Tunneln ablegen zu können. Die sogenannten Milbengänge sind bis zu einen Zentimeter lange dünne Linien, die oft mit einem winzigen Knötchen enden. Die Bläschen sind zu Beginn zum Beispiel zwischen den Fingern, an den Handgelenken, den Innenseiten der Ellenbogen oder an den Unterarmen zu erkennen.
Nach etwa zwei bis fünf Wochen reagiert der Körper mit einer Immunantwort auf das Eindringen und auch die Ausscheidungen der Parasiten, welche Juckreiz auslösen. Schon wenige Milben können zu sehr starken Symptomen führen, die meisten Menschen sind mit 10 bis 15 Parasiten infiziert. Besonders in der Nacht, durch die Bettwärme, wird das Jucken oft stärker wahrgenommen. Als Folge kratzen sich die Betroffenen, woher auch der Name stammt. Durch offene, aufgekratzte Stellen können dann wiederrum andere Krankheitserreger in die Wunden eindringen und zu einer sekundären Infektion führen.
Nach etwa zwei bis fünf Wochen reagiert der Körper mit einer Immunantwort auf das Eindringen und auch die Ausscheidungen der Parasiten, welche Juckreiz auslösen. Schon wenige Milben können zu sehr starken Symptomen führen, die meisten Menschen sind mit 10 bis 15 Parasiten infiziert. Besonders in der Nacht, durch die Bettwärme, wird das Jucken oft stärker wahrgenommen. Als Folge kratzen sich die Betroffenen, woher auch der Name stammt. Durch offene, aufgekratzte Stellen können dann wiederrum andere Krankheitserreger in die Wunden eindringen und zu einer sekundären Infektion führen.
Krätze ist ein parasitärer Befall, der durch winzige Milben verursacht wird, die sich in die Haut eingraben und Eier legen, was zu starkem Juckreiz und Ausschlag führt. - WHO
Verbreitung von Person zu Person
Die Milben überleben ohne Behandlung etwa sechs Wochen am menschlichen Körper und legen dabei rund vier Eier täglich. Auf benutzen Gegenständen wie Handtüchern, Bettwäsche oder Sofas hingegen sterben die Parasiten nach einem Zeitraum von zwei Tagen. Da die Beschwerden einer Infektion jedoch erst nach Wochen auftreten, können erkrankte Personen die Milben bereits übertragen, ohne zu wissen, dass sie Skabies haben. Eine Infektion entsteht vor allem durch den direkten, längeren Kontakt mit den Milbenträger*innen, bei dem die Parasiten die Wirte wechseln können. Eine Infektion weißt nicht auf mangelnde Hygiene hin, allein der Kontakt zu einer befallenen Person reicht aus, selbst daran zu erkranken. Es gibt keine vorbeugenden Maßnahmen, um Skabies zu verhindern. Zudem besteht keine Immunität nach erstmaliger Ansteckung, eine wiederholte Infektion ist somit jederzeit möglich.
Die Behandlung erfolgt durch das Auftragen von Cremes und die Verschreibung von oralen Medikamenten wie Ivermectin. Zudem sollten sowohl Kleidung als auch Bettwäsche und dergleichen heiß gewaschen und getrocknet werden, um mögliche Milben abzutöten. Ein wichtiger Schritt der hochansteckenden Erkrankung ist zudem die Behandlung von allen Menschen, die in Kontakt mit der infizierten Person waren, um eine weitere Übertragung zu verhindern. "Verschließen Sie Gegenstände, die nicht gewaschen werden können, eine Woche lang in einer Plastiktüte, um die Milben zu beseitigen. Und reinigen, saugen oder fegen Sie Räume, nachdem eine befallene Person behandelt wurde, insbesondere bei Menschen mit verkrusteter Krätze", so die Anleitung der Weltgesundheitsorganisation. Denn "eine möglichst frühzeitige Behandlung der Krätze ist der beste Weg, Ausbrüche vorzubeugen".