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Das endlose Beben der Apenninen

In den Provinzen um die italienische Gebirgskette der Apenninen bebte am 30.10.2016 die Erde erneut. Die Verzweiflung ist nach diesem vierten Erdbeben innerhalb von drei Monaten groß, auch wenn diesmal niemand zu Tode gekommen sein dürfte. Weitere Erschütterungen können momentan nicht ausgeschlossen werden.
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© pixabay / marcellomigliosi1956
Die Kleinstadt Norcia in der Provinz Perugia wurde am Sonntag (30.10.2016) zum jüngsten Epizentrum einer Erdbebenserie, die bereits seit einigen Wochen andauert. Mit einer Stärke von 6,5 auf der Richterskala war es auch das heftigste Erdbeben Italiens seit 36 Jahren. Doch im Gegensatz zu 1980, als knapp 3.000 Menschen zu Tode kamen, wurde bislang von keinen Opfern berichtet, lediglich von etwa 20 Verletzten. Jedoch sind tausende Menschen erneut obdachlos geworden.

Das Erdbeben ereignete sich gegen 7.40 Uhr morgens und war fast im ganzen Land zu spüren. In der betroffenen Apenninenregion sind noch weitere Gebäude eingestürzt und Straßen aufgerissen, wenn sie nicht bereits bei einem der vorhergehenden Erdbeben zerstört worden sind. In Norcia sorgen der Einsturz der Kathedrale von Santa Maria Argentea aus dem 16. und der Basilika des Heiligen Benedikts aus dem 14. Jahrhundert (deren Namensgeber in Norcia geboren wurde) für große Bestürzung.

Weitere Erdbeben möglich

"Erschöpfung darf nicht zu Resignation führen", zitiert der italienische Ableger der Nachrichtenplattform The Local Europe Premierminister Matteo Renzi, der bei einer kurzen Pressekonferenz am Sonntag der italienischen Bevölkerung Kraft zusprach. Diese werden sie auch brauchen, denn Seismolog*innen gehen davon aus, dass es noch zu weiteren Erdbeben in den Apenninen kommen könnte: Unter der Gebirgskette stoßen die afrikanische und die eurasische Kontinentalplatte aufeinander. Der Einbruch einer Erdfalte kann eine Kettenreaktion auslösen, die zwischen wenigen Stunden und mehreren Wochen andauern kann.

Spendenaufruf

Die internationale Katastrophenhilfe für das jüngste Erdbeben in Italien läuft erst langsam an. Einige österreichische NGOs führen ihre bestehenden Spendenaufrufe weiter, die wegen des Bebens rund um Amatrice Ende August 2016 eingerichtet wurden.