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Aufbau eines Agrarprojekts im Norden Haitis

Haiti war schon vor dem Jahrhundertbeben 2010 das ärmste Land Amerikas.
Die Auswanderung vieler gut ausgebildeter Jugendlicher ist ein weiteres Problem Haitis. "Arbeit, Bildung und Sicherheit im Land", betont Pater Sylvain Ducange, Provinzial der Salesianer Don Boscos in Haiti, sind notwendig, damit die Jugend bleibt.

Ein kleiner Schritt zu diesem Ziel ist das Agrarprojekt in Fort Liberte, welches Jugend Eine Welt unterstützt. Eine von 14 Einrichtungen der Salesianer, die an acht Standpunkten in Haiti betrieben werden.

Fort Liberte ist eine Hafenstadt im Norden Haitis, acht Kilometer westlich der Grenze zur Dominikanischen Republik gelegen. Neben der Fischerei ist vor allem Landwirtschaft von wirtschaftlicher Bedeutung. 

Seit über 10 Jahren leiten die Salesianer dort eine Grundschule und eine berufsbildende Schule, in der man eine Ausbildung zum Tischler, Mechaniker oder Krankenpfleger absolvieren kann. 2010 begann man damit, eine landwirtschaftliche Zusatzausbildung anzubieten. Der Hintergedanke dabei war es, die lokale Wirtschaft anzukurbeln und Arbeitsplätze zu schaffen.

Eine fundierte landwirtschaftliche Ausbildung ist in der Gegend besonders wichtig, da sich diese Region durch Trockenheit auszeichnet. Eine Bewässerung der landwirtschaftlichen Nutzflächen ist nötig, das Grundwasser ist wegen der Nähe zum Meer zu salzig, um es unbehandelt zu verwenden.

Seit Bestehen des Agrarprojekts haben über 50 Jugendliche die Ausbildung abgeschlossen und arbeiten erfolgreich im landwirtschaftlichen Bereich. Die Erträge werden in den Schulküchen verwendet, wodurch auch über 300 Schülerinnen und Schüler profitieren. Überschüsse werden am Markt verkauft und tragen so zur Selbstfinanzierung bei. Durch das Projekt, mit einer Laufzeit von drei Jahren, soll 90 Schülerinnen und Schülern eine landwirtschaftliche Ausbildung garantiert werden. Langfristig sollen Maßnahmen zur Wiederaufforstung einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.